Herne. Noch immer entsorgen zahlreiche Hernerinnen und Herner ihren Müll illegal in der Natur. Wie sich die Zahl der Müllkippen in Herne entwickelt hat.
- In der Corona-Zeit entsorgten zahlreiche Hernerinnen und Herner illegal ihren Müll.
- Inzwischen sinkt die Zahl der illegalen Müllkippen langsam wieder.
- Grund für den Rückgang dürften auch die Mülldetektive sein.
Während der Corona-Pandemie haben zahlreiche Hernerinnen und Herner ihren Müll illegal entsorgt. Inzwischen beruhigt sich nicht nur die Corona-Lage, auch die Müllberge werden laut Entsorgung Herne im Stadtgebiet weniger.
„Während der Corona-Pandemie haben viele Menschen durch die vielfältigen Kontaktbeschränkungen, Homeoffice und Kurzarbeit mehr Zeit zu Hause oder in öffentlichen Anlagen verbracht und dabei mehr Abfälle, beziehungsweise mehr wilde Müllkippen erzeugt“, sagt Barbara Nickel, Sprecherin von Entsorgung Herne. Im Jahr 2020 seien dem Entsorgungsunternehmen über verschieden Eingangswege – unter anderem die Entsorgung-Herne-App, E-Mail, die Stadt Herne und Mülldetektive – 1613 Sachverhalte zu wilden Müllkippen gemeldet worden. Der Höchststand sei 2021 mit 1800 gemeldeten wilden Müllkippen erreicht gewesen. Im vergangenen Jahr sank die Zahl wieder etwas auf 1761.
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Zahl der verunreinigten Containerstandorte sinkt ebenfalls deutlich
Dass es einen Rückgang gibt, zeigen auch die Zahlen der Stadt: Dem Fachbereich Umwelt und Stadtplanung zufolge seien knapp 200 Müllkippen weniger gemeldet worden als noch 2021. „Das könnte unter anderem daran liegen, dass sich der Einsatz von Mülldetektiven in Herne herumgesprochen hat, die bekannte Problemstellen regelmäßig kontrollieren“, teilt Stadtsprecherin Carina Loose mit.
Auch aus Sicht von Entsorgung Herne tragen die Mülldetektive mit ihrer Arbeit wesentlich mit zur Stadtsauberkeit bei. Die Mülldetektive verfolgten und ahndeten nicht nur illegale Müllablagerungen, „sondern beraten auch Abfallbesitzer zur richtigen Entsorgung von Abfällen und überprüfen verschiedenste Sachverhalte im Hinblick auf die Einhaltung der Regelungen der Abfallsatzung“, so Nickel. „Die Einstellung weiterer Mülldetektive ist derzeit aber nicht geplant.“
Nicht nur illegale Müllkippen werden weniger, es gibt laut Entsorgung Herne auch weniger verunreinigte Containerstandorte. 2020 waren es noch 2669, 2021 waren es 2391 und im vergangenen Jahr nur noch 1896 Verunreinigungen. Zum Vergleich: Vor der Corona-Pandemie 2018 waren es 2031. „Die Tendenz ist also sinkend“, so Nickel. Die Müllsünder würden oft nicht auf „frischer Tat“ ertappt, sondern von Anliegern angezeigt oder erst später von den Mülldetektiven ermittelt. Laut Stadt gab es im vergangenen Jahr 164 Ordnungswidrigkeiten – insgesamt wurden 10.245 Euro Bußgelder verhängt. 2021 gab es noch 235 Ordnungswidrigkeiten.
Ablageorte von illegalen Müllkippen variieren stark
Die Ablagerungsorte von illegalen Müllkippen variierten stark, ebenso deren Art und Größe, so Nickel. Entsorgung Herne reinige regelmäßig das Umfeld von Containerstandorten. Illegale Müllkippen auf privaten Flächen, zum Beispiel im Bereich von Problemhäusern, würden von Entsorgung Herne an den Fachbereich Umwelt und Stadtplanung zur weiteren Bearbeitung weitergemeldet. Der Fachbereich Stadtgrün beseitige im Rahmen der Pflege der Grünflächen regelmäßig illegale Müllkippen aus Garten- und Parkanlagen und entlang der Wege des Rhein-Herne-Kanals.
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Die Kosten für die Räumung einer wilden Müllkippe seien sehr unterschiedlich und hingen von der Lage, der Art und der Größe der wilden Müllkippe ab. Entsorgung Herne entsorge illegal entsorgten Müll nicht separat, sondern zusammen mit Haus- und Sperrmüll und führe keine gesonderte Statistik über die Menge des illegal entsorgten Mülls, so Nickel. „Die von den Gebührenzahlern aufzuwendenden Kosten für die Entsorgung illegal abgelagerten Mülls sind bei Berücksichtigung des Personalaufwands für die Abfallberatung, das Einsammeln, den Transport und die Entsorgung der Abfälle aber erheblich.“