Herne. Herner Krankenhäuser haben längst nicht nur Patientinnen und Patienten aus der eigenen Stadt. Eine Patientin nahm eine lange Anreise auf sich.

• Manuela Foltys litt seit ihrer Jugend unter Venenschwäche

• Eine 2016 Verödung brachte nur kurzzeitige Linderung

• Kontakt zum Marien Hospital Herne über eine Internetsuche

Die Herner Krankenhäuser haben längst nicht nur Patientinnen und Patienten aus der eigenen Stadt. Viele kommen aus der Region, manche nehmen eine weite Anreise auf sich, um sich einer speziellen Operation zu unterziehen - wie Manuela Foltys.

Mehr als 430 Kilometer fuhr die Leipzigerin, um sich im Marien Hospital Herne einer Krampfaderoperation zu unterziehen. Bereits seit ihrer Jugend litt die 39-Jährige an einer Venenschwäche, einer Funktionsstörung der Blutgefäße, die das Blut zum Herzen transportieren. Die Erkrankung äußerte sich zunächst durch blaue Flecken und Krampfadern, wurde jedoch im Laufe der Jahre immer schlimmer. Besonders während der Schwangerschaft mit ihrem zweiten Sohn hatte die Leipzigerin mit Schwellungen des Beins und Schmerzen im Knie zu kämpfen. Aus den blauen Flecken wurden großflächige Verfärbungen.

Eine Venenverödung in einer Leipziger Klinik im Jahr 2016 brachte nur kurzzeitige Linderung: Nach zwei Jahren kamen die Symptome zurück und verschlimmerten sich sogar. Die Krampfadern traten deutlicher hervor, längeres Stehen war für die junge Frau kaum noch möglich – vom Toben mit ihren Kindern ganz zu schweigen. „Besonders schlimm war es im Sommer. Durch die Hitze haben sich die Venen erweitert, und die Beschwerden waren stark“, erzählt Manuela Foltys.

Internetrecherche machte Patientin auf Gefäßchirurgen aufmerksam

2022 hatte Manuela Foltys genug von den Schmerzen und Einschränkungen im Alltag: Über das Internet wurde sie auf Dr. Dominic Mühlberger und somit auf das Marien Hospital Herne aufmerksam. Der Chefarzt der dortigen Gefäßchirurgie ist einer der führenden Experten auf dem Gebiet der venenerhaltenden Varizentherapie. Foltys nahm Kontakt mit dem Chefarzt auf. „Ich hatte direkt ein gutes Gefühl bei Dr. Mühlberger“, berichtet sie.

Dr. Dominic Mühlberger ist auf Venenoperationen spezialisiert.
Dr. Dominic Mühlberger ist auf Venenoperationen spezialisiert. © Martin Leclaire LECLAIRE PHOTOGR

Spezialisiert auf Venenoperationen

Mühlbergers Steckenpferd ist die venenerhaltende Valvuloplastie. Bei diesem minimal-invasiven Verfahren werden die defekten Venenklappen repariert. Dabei wird die geschädigte Vene freigelegt und eine Manschette aus Polyester umgestülpt. Diese Ummantelung ist nur 0,2 Millimeter dick und verkleinert den Durchmesser der Vene. Wie ein innerer Kompressionsstrumpf sorgt sie dafür, dass die Venenklappe wieder besser schließen kann.

Dieses Verfahren kam bei Manuela Foltys jedoch nicht infrage, weil es im Bereich der Kniekehle, wo Manuela Foltys Vene besonders geschädigt war, nicht möglich ist. Stattdessen riet ihr Mühlberger zu einer Venen-Stripping-Operation. „Bei diesem Eingriff werden nur oberflächliche Venen entfernt, sodass der Blutrückfluss über die tiefen Venen gewährleistet bleibt“, erklärt Mühlberger. Diese Methode gehört zwar eher zu den Standardverfahren in der Venentherapie, doch aufgrund ihrer Vorerfahrungen und des Vertrauens in Dr. Mühlberger entschied sich Manuela Foltys dafür, die Operation nicht wohnortnah, sondern im Marien Hospital Herne durchführen zu lassen.

Nach wenigen Wochen schmerzfrei

Der Eingriff kann ambulant durchgeführt werden, die Genesungszeit zuhause beträgt etwa 14 Tage. Bei Manuela Foltys dauerte die Genesung etwas länger, doch das Ergebnis machte dies wieder wett. „Ich hatte einige Wochen lang Schmerzen, und mein Bein war blau. Doch dann hatte ich ein befreiendes Gefühl in der Wade, als würde sich etwas lösen, und mir ging es schlagartig besser“, berichtet sie. Die Verfärbungen sind zurückgegangen, die Krampfadern verschwunden, vor allem: Die Schmerzen sind weg. Unterstützt wurde der Heilungsprozess durch regelmäßige Lymphdrainagen. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich jemals wieder komplett schmerzfrei sein könnte. Mittlerweile kann ich sogar Treppen hoch sprinten“, berichtet sie. Nun möchte sie ihre neugewonnene Lebensqualität genießen und freut sich bereits auf einen unbeschwerten Sommer.