Herne. Die Stadt Herne hat Bürgerinnen und Bürger gefragt, wie sie den Klimawandel in Herne wahrnehmen. Viele wünschen sich mehr Engagement der Stadt.

Die Stadt Herne hat nach Meinung der Bürgerinnen und Bürger noch Nachholbedarf, um dem Klimawandel zu begegnen. Das ist ein Ergebnis des Klimaschutzmonitors. Grundlage war eine Onlinebefragung Ende vergangenen Jahres.

Die drei am meisten genannten Bereiche, in denen die Stadt nach Meinung der Befragten aktiver werden sollte, sind „Stadtplanung und Regionalentwicklung“, „Erneuerbare Energien“ sowie „Naturschutz, Artenvielfalt und Ökologie“, heißt es in einer Mitteilung der Stadt. In den Bereichen „Energie“, „Wohnen und Bauen“ sowie „Mobilität und Verkehr“ bewerten sie die Wichtigkeit für Klimaschutzmaßnahmen am höchsten. Zur Frage, welche klimatischen Veränderungen in der Stadt wahrgenommen werden, nannten die Teilnehmenden vielfach den Zustand von Bäumen und Gewässern, die Problematik der zunehmenden Hitze im Sommer und den Rückgang der Artenvielfalt.

Jana Ermlich, Klimaschutzmanagerin der Stadt Herne, will die Ergebnisse des Klimaschutzmonitors zum Anlass nehmen, um Bürgerinnen und Bürger intensiver an den Projekten zu beteiligen.
Jana Ermlich, Klimaschutzmanagerin der Stadt Herne, will die Ergebnisse des Klimaschutzmonitors zum Anlass nehmen, um Bürgerinnen und Bürger intensiver an den Projekten zu beteiligen. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

Bessere Information zu Maßnahmen

Rund ein Drittel der Befragten ist mit dem Engagement der Kommune für den Klimaschutz bisher eher nicht zufrieden, auch bei der Information über den Klimaschutz sehen viele noch Luft nach oben. „Das ist ein Punkt, an dem wir konkret ansetzen können, um die Bürgerinnen und Bürger noch intensiver an unseren Projekten teilhaben zu lassen“, sagt Jana Ermlich, Klimaschutzbeauftragte der Stadt Herne.

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An der Befragung zum Klimawandel beteiligten sich 468 Menschen, von denen mehr als 70 Prozent ihren Wohnsitz in Herne haben. Bei der Altersgruppe von 56 bis 65 Jahren war der Anteil der Teilnehmenden mit fast 25 Prozent am größten, bei den 18- bis 25-Jährigen mit knapp über fünf Prozent am zweitgeringsten. Der Fachbereich Umwelt und Stadtplanung pflanzt in Kooperation mit dem Fachbereich Stadtgrün fünf Bäume als Dankeschön für die Beteiligung an der Umfrage. Die Standorte sind über das gesamte Stadtgebiet verteilt und liegen in Wanne im Stadtgarten und Franzpark, in Eickel im Sportpark, in Mitte im Albert-Einstein-Park und in Sodingen im Ostbachtal.

Projekte zum Klimaschutz

Die Stadt Herne setzt sich nach eigenen Angaben bereits intensiv mit einer klimawandelgerechten Stadtentwicklung auseinander. 2019 sei ein Konzept zur Anpassung an die Klimafolgen erarbeitet worden. Es formuliere Planungshinweise und enthalte geeignete Anpassungsmaßnahmen. Zahlreiche Projekte seien bereits in Angriff genommen worden: 2022 bezuschusste die Stadt 62 Photovoltaikanlagen und 40 Stecker-Solaranlagen. Aktuell stehen noch Mittel für die Heizungsoptimierung, den Kühlgerätetausch und die Dachdämmung zur Verfügung. Weitere Infos gibt es unter herne.de/energiesparen. Bis 31. März läuft außerdem der Schottergartenwettbewerb: Für die naturnahe Umgestaltung eines Schottergartens warten Preisgelder bis 2000 Euro. Anmeldung und Infos unter herne.de/schotter