Herne. An der Herner Elisabeth-Gruppe ist die Wirkung der Corona-Schutzimpfung auf Rheumapatienten erforscht worden. Was das Ergebnis aussagt.
Wie wirkt sich die Corona-Schutzimpfung auf Menschen mit Rheuma aus? Dieser Frage sind Forschende des Marien Hospital Herne gemeinsam mit Expertinnen und Experten des Rheumazentrums Ruhrgebiet nachgegangen. Das gibt die St. Elisabeth Gruppe in einer Mitteilung bekannt. Was die Studie ergeben hat.
Rheuma: Immunsystem kämpft gegen den eigenen Körper
An Rheuma erkrankte Menschen müssen Medikamente einnehmen, die das Immunsystem unterdrücken. Denn es handele sich um Autoimmunerkrankungen, bei denen das Immunsystem gegen den eigenen Körper kämpft, heißt es in der Mitteilung. Das könne sowohl Gelenke und Knochen als auch Organe betreffen. Um dem entgegenzuwirken, gebe es sogenannte Immunsuppressiva. Diese Medikamente würden das körpereigene Immunsystem schwächen und verhindern, dass der Körper sich gegen sich selbst richtet.
Als Folge dessen könne das Immunsystem jedoch Schwierigkeiten haben, Virusinfektionen zu bekämpfen und gut auf Impfungen zu reagieren. „Das könnte dazu führen, dass die Patienten keinen ausreichenden Impfschutz aufbauen können“, erklärt Prof. Dr. Xenofon Baraliakos, Direktor des Rheumazentrum Ruhrgebiet in Herne.
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Vor diesem Hintergrund haben Forschende des Centrums für Translationale Medizin der Medizinischen Klinik I am Herner Marien Hospital mit Expertinnen und Experten des Rheumazentrums untersucht, ob Menschen, die Immunsuppressiva einnehmen, über einen ausreichenden Corona-Impfschutz verfügen.
Studie: Ausreichender Impfschutz auch bei Rheumapatienten vorhanden
Laut der Elisabeth-Gruppe haben mehr als einhundert Patientinnen und Patienten des Rheumazentrums an der Studie teilgenommen. Die Studie sei unabhängig davon durchgeführt worden, welchen Corona-Impfstoff die Teilnehmenden bekommen haben.
Zur Untersuchung der Wirkung seien im Blut der Teilnehmenden die Antikörper sowie Immunzellen untersucht worden. Die Studie habe ergeben, dass die Entwicklung von Antikörpern nach der Impfung unter den Medikamenten geringer sei als ohne. Die Antwort der Immunzellen sei jedoch in den meisten Fällen erhalten geblieben, heißt es in der Mitteilung.
„Die Ergebnisse zeigen, dass Patienten, die immunsuppressive Therapien erhalten, auch dann von der Impfung profitieren können, wenn die Antikörperantwort gering ist,“ fasst Prof. Dr. Timm Westhoff, Direktor der Medizinischen Klinik I zusammen.