Herne. Brustkrebs ist eine Krankheit, die sich meist über längere Zeit entwickelt und Frauen als auch Männer betrifft. Welche Vorsorge es in Herne gibt.
Sowohl Frauen als auch Männer können an Brustkrebs erkranken. In Herne gibt es mit dem zertifizierten Brustzentrum des St. Anna-Hospitals in Wanne Möglichkeiten zur Vorsorge und Behandlung. Anlässlich des bundesweiten Brustkrebsmonats Oktober erklärt Valentin Menke, Chefarzt des Brustzentrums, im Gespräch mit der WAZ, welche Maßnahmen es gibt und wie die Heilungschancen stehen.
Heilungschancen für Brustkrebs stehen gut
Wer an Brustkrebs erkrankt ist, hat heute gute Heilungschancen. Durch die Fortschritte der letzten Jahre sei Brustkrebs eine gut zu behandelnde Erkrankung. „Man kann über alle Erkrankungsstadien in 85 Prozent sogar eine Heilung erreichen“, sagt Menke. Die Heilungschancen seien umso größer, je früher der Krebs erkannt werde. Eine regelmäßige Vorsorgeuntersuchung sei deshalb wichtig. Zu den Risikofaktoren für Brustkrebs zählen laut Menke ein starker Alkoholkonsum, Übergewicht nach den Wechseljahren, ein hohes Alter sowie eine erbliche Veranlagung.
Zur Vorsorge bietet das Brustzentrum Herne Sprechstunden an. Mit einem auffälligen Befund im Rahmen einer ärztlichen Untersuchung könnten Patientinnen und Patienten auch kurzfristig, innerhalb von zwei Tagen, zur Sprechstunde kommen, so Menke. „Wir wissen, dass die Ungewissheit nur schwer auszuhalten ist.“ Bei der Sprechstunde könne dann festgestellt werden, um was für eine Veränderung der Brust es sich handele. Auch gutartige Veränderungen seien sehr häufig und kein Grund, sich verrückt zu machen, so der Chefarzt.
Diese Symptome können auf Brustkrebs hinweisen
Meistens entwickele sich Brustkrebs über einen längeren Zeitraum. Aus diesem Grund seien regelmäßige Vorsorge- und Routineuntersuchen beim Gynäkologen oder Hausarzt, auch unabhängig von möglichen Symptomen, wichtig. „Es gibt eine Vielzahl von Symptomen, die sowohl bei Frauen als auch bei Männern auftreten“, sagt Menke. „In einigen Fällen kann es sein, dass die Brustwarze Flüssigkeit absondert oder eingezogen ist.“
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Zur frühzeitigen Erkennung sei eine regelmäßige Selbstuntersuchung der Brust eine gute Möglichkeit. Bei Auffälligkeiten sollte dann ein Gynäkologe oder eine Gynäkologin aufgesucht werden. Menke weist außerdem darauf hin, dass die Selbstuntersuchungen keine regelmäßigen Kontrolltermine beim Arzt ersetzen würden.
Bei regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen tasteten Ärzte und Ärztinnen unter anderem die Brust ab, um erste Gewebeveränderungen wie Schwellungen, Knoten oder Formveränderungen zu erkennen. Auch Ultraschalluntersuchungen und Mammografie-Screenings könnten das Gewebe ausmachen.
Im Falle einer Brustkrebserkrankung erfolge die Behandlung im Herner Brustzentrum in Zusammenarbeit mit anderen Fachabteilungen wie zum Beispiel Gynäkologe, Strahlentherapie und Radiologie. „Jeder Tumor ist anders. Darum wird das Behandlungskonzept individuell angepasst und ausführlich besprochen“, erklärt Menke.
Im Herner Brustkrebszentrum gibt es die Selbsthilfegruppe der Patienteninitiative „PIA“. Unter anderem bietet die Gruppe eine Sprechstunde und das Mamma-Frühstück zum Austausch an. Informationen sind unter www.annahospital.de/brustzentrum zu finden. Des Weiteren gibt es in Herne die Gesprächs- und Kontaktgruppe Krebs des DRK Kreisverbandes Herne und Wanne-Eickel. Weitere Informationen gibt es auch unter www.drk-herne.de/angebote/selbsthilfegruppen/krebs.