Herne. Der Ausbruch einer giftigen Kobra in Herne jährt sich dieser Tage zum dritten Mal. Was wurde aus dem Verfahren gegen den Halter und der Kobra?

Drei Jahre ist es inzwischen her, dass eine giftige Monokelkobra am 25. August 2019 in Herne ausgebrochen war und die Bevölkerung in Schrecken versetzte. Die WAZ hat zu diesem Anlass nachgefragt, wie es im Verfahren um den mutmaßlichen Halter weiterging und was aus der Kobra wurde.

Zur Erinnerung: Eine Bewohnerin eines Mehrfamilienhauses an der Bruchstraße in Holthausen hatte die etwa 1,60 Meter lange ausgebüxte Giftschlange im Treppenhaus entdeckt. Die 30 Bewohner mussten daraufhin zwischenzeitlich ihre Wohnungen verlassen. Erst fünf Tage später wurde die Kobra bei Mäharbeiten hinter dem Haus entdeckt, die das Tier aufgeschreckt hatten. Ein Schlangenexperte konnte das Tier lebend fangen. Der Fall hatte ein riesiges Medieninteresse hervorgerufen.

Kobra in Herne: 500 Euro Bußgeld für Schlangenhalter

Die Stadt leitete anschließend ein Ordnungswidrigkeitsverfahren gegen den mutmaßlichen Halter der Schlange wegen nicht sachgerechter Tierhaltung ein. Dieses Verfahren sei nun entschieden worden, teilt die Stadt auf WAZ-Anfrage mit. „Das Bußgeld wurde festgesetzt, ein zunächst eingelegter Einspruch wieder zurückgenommen, womit der Bescheid Rechtskraft erlangt hat“, teilt Stadtsprecherin Nina-Maria Haupt mit. Die Höhe des Bußgelds liege bei 500 Euro.

Sicher in der Kiste: Am 30. August 2019 konnte ein Reptilienexperte die ausgebüxte, hochgiftige Kobra in Herne fangen. Das Verfahren um die Einsatzkosten läuft noch immer.
Sicher in der Kiste: Am 30. August 2019 konnte ein Reptilienexperte die ausgebüxte, hochgiftige Kobra in Herne fangen. Das Verfahren um die Einsatzkosten läuft noch immer. © dpa | Marcel Kusch

Die Stadt Herne war direkt nach dem Einsatz davon ausgegangen, dass die Kobra aus der Wohnung des Mieters stammt, der dort mehr als 20 weitere Giftschlangen hielt. Der junge Mann habe dies laut Stadt aber bestritten. Trotz Bemühungen der Stadt, ihn als Halter eindeutig zu identifizieren und damit auch Kosten für den mehrtägigen Einsatz in Höhe von mehreren Zehntausend Euro in Rechnung zu stellen, sei dies bis heute nicht möglich gewesen, so Haupt. Dennoch laufe das Verfahren noch. „Die Geltendmachung gegenüber dem mutmaßlichen Halter wird gerade vorbereitet, da zunächst der Ausgang des Ordnungswidrigkeit-Verfahrens abgewartet wurde, welches seit dem Frühjahr abgeschlossen ist.“

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Und wie geht es der Kobra inzwischen? Dazu antwortet die Stadt: „Die Schlange wurde dem seinerzeit beauftragten Schlangenexperten übergeben, der nicht in Herne wohnt. Dieser hat sich um eine geeignete Unterkunft für die Kobra gekümmert.“