Herne. In Herne plant die Stadt am Hauptbahnhof Wanne-Eickel ein Fahrrad-Parkhaus. Wie der Turm funktionieren soll und woher das Geld kommt.

  • Die Stadt Herne will einen Turm mit Platz für 190 Fahrräder in Wanne-Eickel bauen.
  • Insgesamt soll das Fahrrad-Parkhaus 1,6 Millionen Euro kosten.
  • Im Idealfall können 65 Prozent der Bausumme durch Zuschüsse gedeckt werden.

Die Stadt Herne will vor dem Hauptbahnhof Wanne-Eickel ein vollautomatisches Fahrrad-Parkhaus bauen. Geplant ist ein gläserner Turm für 1,6 Millionen Euro. Die Fahrräder sollen dort Tag und Nacht eingestellt oder abgeholt werden können. Die Bauarbeiten sollen im kommenden Jahr starten.

Die vorhandene Radstation, untergebracht in Räumen der Deutschen Bahn im Hauptbahnhof, werde sehr gut angenommen, heißt es im Rathaus. Sie besitze 54 Stellplätze, aktuell seien davon etwa 40 belegt, so Stadtsprecher Patrick Mammen. Allein: Die Station sei veraltet, für eine Modernisierung seien die Räume nicht geeignet, so die Stadt. Eine Modernisierung sei aber nötig, um den Radverkehr an dieser Stelle zu fördern. Ziel sei es deshalb, eine attraktive, vollautomatische Fahrrad-Abstellanlage zu schaffen, so heißt es in der Verwaltungsvorlage für die Politik.

Herne: Turm soll Platz bieten für 190 Fahrräder

In die Jahre gekommen: Die Radstation am  Hauptbahnhof Wanne-Eickel.
In die Jahre gekommen: Die Radstation am Hauptbahnhof Wanne-Eickel. © WAZ | Sabrina Didschuneit

Um das zu ermöglichen, will die Stadt auf dem Heinz-Rühmann-Platz vor dem Hbf deshalb einen gläsernen, etwa 13 Meter hohen Turm bauen. Er soll nicht nur ein Fahrrad-Parkhaus sein, sondern zugleich auch als Blickfang dienen, um das Umfeld aufzuwerten. Der Turm soll Platz bieten für rund 190 Fahrräder. Kleinere Gegenstände, darunter Helme oder Satteltaschen, könnten während des Parkens am Fahrrad bleiben, so die Stadt weiter. Kundinnen und Kunden sollen verschiedene Buchungsmöglichkeiten bekommen: Neben Dauer-Mietverträgen von einem Jahr seien auch Kurzzeit-Parkmöglichkeiten für Stunden, Tage oder Wochen angedacht.

Der Zugang zum Turm soll nach einer Registrierung über eine Handy-App oder eine Zugangskarte ermöglicht werden; auch VRR-Kunden sollen automatisch in den Glasbau können. Durch ein automatisiertes Abstellen der Räder könnten Räder zügig eingestellt und zügig abgeholt werden. Auch seien dadurch Schäden am eigenen Fahrrad durch Fremdverschulden ausgeschlossen.

Die Stadt hofft, dass sie die Baukosten in Höhe von 1,6 Millionen Euro nicht alleine schultern muss. Die Verwaltung hat deshalb eine Förderung beantragt, maximal winkt ein Zuschuss in Höhe von 65 Prozent der Bausumme. Starten sollen die Arbeiten im kommenden Jahr, je nach Materialverfügbarkeit und Witterungsbedingungen soll der Turmbau ein halbes bis ein Jahr dauern. Wer Betreiber des Fahrrad-Parkhauses wird, sei noch nicht abschließend geklärt, so Stadtsprecher Patrick Mammen zur WAZ.

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„Ein deutliches Zeichen für die Verkehrswende“: Hernes SPD-Ratsherr Roberto Gentilini. © SPD

In der Politik gibt es positive Signale. Roberto Gentilini, Vorsitzender des Ausschusses für Digitales, Mobilität und Infrastruktur, begrüßt die Pläne: „Das Fahrrad-Parkhaus ist ein deutliches Zeichen für die Verkehrswende“, lobt der SPD-Ratsherr. Hinzu komme, dass die bestehende Radstation marode sei: „Wir müssen deshalb was machen.“ Allein: Die Kosten in Höhe von 1,6 Millionen Euro für den gläsernen Turm seien beachtlich, und gerade für eine klamme Kommune wie Herne wäre auch ein Eigenanteil von 25 Prozent nur schwer zu stemmen. Gentilini erhofft sich deshalb von der Verwaltung, dass sie eine noch höhere Förderung finden kann.

Nicht zuletzt: Wie genau funktioniert so ein vollautomatisches Fahrrad-Parkhaus? Das fragt sich Gentilini und wünscht sich von der Stadt, dass die Politik eine bereits bestehende, vergleichbare Einrichtung in einer anderen Stadt besucht: „Wir wollen das mal live erleben.“

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Die StadtHerne stellt die Pläne in der Bezirksvertretung Wanne vor: am Dienstag, 30. August, in der Aula der Gesamtschule Wanne an der Stöckstraße 41. Beginn der öffentlichen Sitzung ist um 17 Uhr.

Die Entscheidung über den Bau trifft der Ausschuss für Digitales, Infrastruktur und Mobilität am Donnerstag, 22. September, 16 Uhr, im großen Sitzungssaal des Rathauses Herne.