Herne. Bundesweit werden Eigentumswohnungen in „günstigen“ Großstädten immer teurer, auch in Herne. Warum das so ist und wo Eigentum günstiger wird.

  • Kaufpreis für Eigentumswohnungen in Herne ist um 17 Prozent gestiegen
  • Auch in den Nachbarstädten zeichnet sich dieser Trend ab
  • Das Immobilienportal „Immowelt“ führt die Entwicklung auf die letzten Monate in 2021 zurück

Die Kaufpreise für Eigentumswohnungen in Herne sind deutlich gestiegen. Im ersten Halbjahr 2022 zahlten Herner im Schnitt 1990 Euro für einen Quadratmeter Wohneigentum, im ersten Halbjahr 2021 waren es noch 1700 Euro – ein Preisanstieg von 17 Prozent.

Das geht aus einer Untersuchung des Immobilienportals „Immowelt“ hervor. Dafür analysierte der Anbieter Angebote auf der eigenen Plattform in 69 deutschen Großstädten. Die zugrundeliegende „Musterwohnung“ ist dabei eine 75 Quadratmeter große Dreizimmerwohnung im ersten Stock, errichtet in den 90er Jahren.

Deutschlandweiter Wohneigentums-Trend spielt gegen Herne

Der deutschlandweite Trend der Untersuchung ist für Herne wenig erfreulich. Während der Quadratmeterpreis in hochpreisigen Großstädten nämlich nur im niedrigen einstelligen Bereich steigt, klettern die Preise in „günstigen Großstädten“ – dazu gehört auch Herne – zielstrebig weiter nach oben. Trauriger Spitzenreiter ist dabei Hernes Nachbarstadt Bochum.

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Dort ist der Quadratmeterpreis im beobachteten Zeitraum um 21 Prozent gestiegen. Im ersten Halbjahr 2021 war der Quadratmeter für 2090 Euro zu haben, im ersten Halbjahr 2022 für 2510 Euro. Die teuerste Stadt in absoluten Zahlen ist, wenig überraschend, München. Dort kostete der Quadratmeter zuletzt 9500 Euro, im Vorjahr allerdings auch schon 9190 Euro – eine Steigerung um magere drei Prozent.

In Gelsenkirchen zeigt sich eine ganz ähnliche Entwicklung wie in Herne. Im ersten Halbjahr 2021 zahlten Wohnungssuchenende 1490 Euro für einen Quadratmeter Eigentum, 2022 waren es schon 1700 Euro – eine Steigerung von 14 Prozent. Auch Recklinghausen an der Herner Nordgrenze weist ähnliche Tendenzen auf. Im ersten Quartal 2021 kostete ein Quadratmeter dort noch 1970 Euro, 2022 dagegen 2290 Euro. Das entspricht einer Preissteigerung von 16 Prozent.

Wer in deutschen Großstädten übrigens nach dem vergleichsweise besten Schnäppchen sucht, sollte mit einem Umzug nach Bremerhaven liebäugeln. Als eine von nur zwei der 69 Großstädte ist der Eigentumspreis hier billiger geworden, genau um minus zwei Prozent. Kostete der Quadratmeter 2021 noch 1950 Euro, sind es 2022 „nur“ noch 1900 Euro. Um ein Prozent billiger geworden ist das Wohneigentum in Darmstadt – allerdings kostet der Quadratmeter dort immer noch 4600 Euro.

Die Preisanstiege sind laut Immowelt vor allem auf die letzten Monate des Jahres 2021 zurückzuführen, als der Markt noch „normal“ funktionierte. Ukrainekrieg, der Zinsanstieg für Baudarlehen und die hohe Inflation hätten dagegen zuletzt „vielerorts für ein deutliches Abflachen der Preiskurven gesorgt.“ Die vollständige Liste gibt es im Internet unter immowelt.com.