Herne: So sieht Kita im Europagarten mit Dach-Spielplatz aus
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Herne. Hernes Kita im Europagarten geht an den Start. Besonderheiten: ein Spielplatz auf dem Dach, WCs in Entenform und Wände wie im Kletterpark.
42 Kita-Kinder starten an diesem Montag im neuen Domizil Europagarten.
Alle vier Gruppen haben eine Küchenzeile sowie einen Wasch- und Wickelraum.
Großer Spielplatz im Außenbereich auf Supermarkt-Dach.
An diesem Montag ist es soweit: 42 Kinder der Herner Kindertagesstätte „Europagarten“ kehren aus den Sommerferien zurück und ziehen in die erste Etage der neuen Räumen auf dem Europaplatz, Mitten in Hernes Innenstadt. Am Dienstag folgt die Eröffnung des Dach-Spielplatzes durch die E-Gruppe mit Oberbürgermeister Frank Dudda. Am Mittwoch werden dann die 29 neuen Kinder begrüßt.
WAZ Herne hat am Donnerstag, als sich die 440 Umzugskartons noch in den Räumen stapelten, eine erste Führung durch die neue Innenstadtkita bekommen. „Chaos pur – wie das bei einem Umzug eben so ist“, so Bettina Raatz, Geschäftsführerin der Lebenshilfe KIDS. Damit am Montag alles steht, müsse am Wochenende durchgearbeitet werden. Außerdem heißt es Daumen drücken, dass bis dahin alle Küchengeräte, Schaumstoffmatratzen und Turnhallenmatten ankommen, die aufgrund von Lieferschwierigkeiten noch fehlen.
71 Kinder sollen in der neuen Herner Kita in vier Gruppen unterkommen
Insgesamt wird es vier barrierefreie Kitagruppen geben. Zwei für Kinder im Alter von null bis vier, davon eine inklusiv, die neben einem großen Gemeinschaftszimmer jeweils noch einen Schlafraum haben. Die Gruppen für Kinder von drei bis sechs Jahren sind beide inklusiv und haben statt dem Raum fürs Mittagsschläfchen ein zweites Spielzimmer.
Die neuen Räume und der große Dachgarten sind bezugsfertig
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Alle vier Gruppen haben jeweils eine Küchenzeile sowie einen Wasch- und Wickelraum. Zweiterer ist unter anderem mit Miniaturtoiletten in Entenform und kleinen Pinguin-Wasserhähnen ausgestattet. Jedes Kind hat eine eigene Schublade, in der es zum Beispiel seine Zahnbürste aufbewahren kann. Was außerdem alle Gruppen gemein haben, ist der direkte Zugang zum Spielplatz, der im ersten Stock auf dem Supermarkt-Dach gebaut wurde.
Auf über 800 Quadratmetern stehen barrierefreie Sandkästen, Schaukeln, Wasserspielbereiche mit Zapfstelle und Rutschen zum Spielen bereit. Vom Klettergerüst aus kann man den LWL-Besuchern quasi zuwinken. Was fehlt, sind Hügel, Bäume, Büsche und Pflanzen, die aufgrund der maximalen Dachtraglast auch nicht gepflanzt werden können. Grün ist lediglich der Rollrasen, der in der prallen Sonne auf dem Dach bewässert werden muss. „Wir sind nun mal eine Innenstadt-Kita“, sagt Gabriele Awiszio, zweite Geschäftsführerin der Lebenshilfe KIDS. Das habe natürlich einen anderen Charakter.
Dafür seien viele Ausflüge in den Wald geplant, zu dem der Bus gleich vor der Haustür abfahre. Außerdem habe man dafür andere Vorteile in Stadtmitte, wie zum Beispiel die Nähe zum LWL-Museum, der Bücherei und dem Wochenmarkt, auf dem gemeinsam frisches Obst und Gemüse eingekauft werden soll. Außerdem sei eine Kindertagesstätte auf dem Supermarkt-Dach eine tolle Möglichkeit, um dem Mangel an Kitaplätzen entgegenzuwirken. Doch was tun, wenn die Hitzewellen künftig häufiger werden und die Sonne somit regelrecht auf das Dach – und somit den Spielplatz – knallt? „Da tüfteln wir noch an einer passenden Lösung“, so Awiszio. Bei den Sonnensegeln, die über den Spielflächen angebracht sind, soll es jedenfalls nicht bleiben.
Kinder mit Förderbedarf finden zusätzliche Unterstützung im selben Gebäude
Eine Möglichkeit zur Bewegung bietet zudem auch die Turnhalle mit großer Kletterwand. Hier sollen wöchentliche Sporteinheiten mit einer Bewegungstherapeutin stattfinden. Kinder mit Entwicklungsproblemen finden gleich auf der zweiten Etage des Europagartens zusätzliche Unterstützung. Hier teilen sich die Frühförderung der Lebenshilfe und eine heilpädagogische Praxis den Platz. Ein Snoozelraum, der noch von der Frühförderung eingerichtet werden soll, darf zu bestimmten Zeiten von allen Kita-Kindern genutzt werden, ohne dass sie zwingend die Förderung in Anspruch nehmen.
Damit vor allem Kinder mit Migrationshintergrund oder Förderbedarf keine Kommunikationsschwierigkeiten im Kita-Alltag haben, sind in jeden Raum Tafeln mit magnetischen Metakommzeichen angebracht. Mithilfe von Karten können die Kinder so zum Beispiel zeigen, wie sie sich gerade fühlen oder welcher Aktivität sie gerne nachgehen möchten. „Die Kinder werden besser verstanden und so zur Kommunikation motiviert“, erklärt Awiszio. Unter den insgesamt 71 Kitakindern, die die Einrichtung besuchen, seien viele verschiedenen Nationen dabei. Davon etwa 15 Kinder mit Förderbedarf.
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