Herne. Was kommt nach dem Abriss des Adlergebäudes am Europaplatz in Herne? Investor und Stadt Herne haben nun die Pläne vorgestellt.

Schon seit Wochen wird spekuliert, wie der Neubau am Europaplatz in der Herner Innenstadt aussehen soll.

Jetzt haben Investor und Stadt das Geheimnis gelüftet: Nach dem Abriss des Adler-Hauses am Europaplatz soll dort ein fünfstöckiger, leicht elipsenförmiger Komplex entstehen. Er bietet Platz für einen Supermarkt (rund 1600 Quadratmeter), einen Bäcker (140 Quadratmeter), einen Kindergarten (74 Plätze), eine Frühförderstelle für Mädchen und Jungen sowie zahlreiche Arztpraxen. Die Kosten liegen des Projektes liegen laut Investor Steven Engler zwischen 16 und 20 Millionen Euro.

Nach seinen Worten ist es eher ungewöhnlich, eine Kita direkt in der City zu errichten, aber es bestehe nun mal dringender Bedarf an Plätzen. Die Lebenshilfe werde die Einrichtung übernehmen

Entwurf mit dem Titel „Europagarten“

Das Adler-Gebäude an der Bahnhofstraße 5 soll noch vor Weihnachten abgerissen werden.
Das Adler-Gebäude an der Bahnhofstraße 5 soll noch vor Weihnachten abgerissen werden. © Funke Foto Services GmbH | Rainer Raffalski

Der Kindergarten wird nach Englers Angaben auf 950 Quadratmetern im ersten Obergeschoss untergebracht. Er bekomme zudem eine eigene Grünanlage und eine Spielfläche im Freien mit einer Gesamtfläche von 800 Quadratmetern. Damit werde auch zugleich der Charakter des Entwurfs mit dem Titel Europagarten deutlich: Der Kölner Architekt Michael Mayer lege besonderen Wert auf zusätzliches Grün, das auch die Stufen an der Seite zum Museum und zur Kreuzkirche bereichern soll.


Stadtrat Friedrichs lobt die moderne Architektur

Oberbürgermeister Frank Dudda lobte die Pläne, das Bauwerk sei „sowohl futuristisch als auch funktional“. Die Bedenken, der Europaplatz werde zu einer Steinwüste, habe der Architekt ganz klar aus dem Weg geräumt. „Jetzt kommt Grün zurück“, so Dudda.

Denn es „habe schon weh getan“, als für das Projekt Bäume gefällt worden seien. Für Stadtrat Karlheinz Friedrichs überzeugen die Baupläne aufgrund der modernen Architektur. Das Gebäude weise einen einladenden Charakter auf und stehe für die Zukunft der Stadt. Es füge sich hervorragend in das Ensemble der vorhandenen Gebäude ein, darunter vor allem die Kreuzkirche, das City-Center und das Archäologiemuseum.

Abriss des Adler-Gebäudes noch vor Weihnachten

Welches Lebensmittelunternehmen Einzug halten wird, wollte Engler noch nicht verraten. Die Verträge mit Lidl für das noch bestehende Adlergebäude laufen Ende September aus. Der Abriss soll noch vor Weihnachten erfolgen, der Baubeginn im nächsten Jahr erfolgen. Bei einer geplanten Bauzeit von einem Jahr würde die Kita Mitte 2021 eröffnen.

Während der Eingang zu Discounter und Bäcker an der Bahnhofstraße liegen wird, besteht über eine Treppe auf der Rückseite der Zugang zur Kita. Das Außengelände wird seinen Platz auf dem Dach des Discounters haben.