Bochum. Die Brauerei Fiege reagiert auf die Kritik von Gewerkschaft und Betriebsrat. Die Abkehr vom Tarif sei wichtig für das Überleben des Betriebes.

Die Brauerei Moritz Fiege in Bochum zahlt neuen Mitarbeitern keine Tariflöhne mehr. Arbeitskräfte verlieren dadurch im Vergleich zum Stammpersonal bis zu 500 Euro im Monat. Das Unternehmen reagiert jetzt auf die Kritik der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) und des hauseigenen Betriebsrates.

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„Die Privatbrauerei Moritz Fiege ist von der Mitgliedschaft mit Tarifbindung in eine Mitgliedschaft ohne Tarifbindung im Arbeitgeberverband Rheinisch-Westfälischer Brauereien und Mälzereien e.V. gewechselt. Hintergrund ist, dass die Belange mittelständischer Brauereien im Tarifvertrag nicht ausreichend Berücksichtigung finden. Mit dem Wechsel der Mitgliedschaft hat das Unternehmen eine notwendige und zukunftsweisende Entscheidung für den Fortbestand als Familienunternehmen getroffen“, heißt es in einer Pressemitteilung des Unternehmens.

Abkehr vom Tarif soll Überleben der Brauerei Fiege sichern

Bestehende Verträge für die Belegschaft würden eingehalten und auch der Manteltarifvertrag finde uneingeschränkt Anwendung. „Somit gibt es keine Einschränkungen bei Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld und Urlaubstagen.“ Die Situation am Arbeitsmarkt erfordere es aber, dass die Brauerei bei Neuanstellungen marktgerecht agiere.

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Wie sehr die Arbeit der Belegschaft geschätzt werde, sei daran zu erkennen, dass Fiege Anfang Oktober für das geleistete Engagement in der Corona-Zeit eine zusätzliche Prämie für 2021 an die Mitarbeiter geleistet habe. „Die Familienbrauerei Moritz Fiege bleibt auch in Zukunft ein Unternehmen mit sozialer Verantwortung.“