Herne. Nach Kritik von Politik und Bürgern soll der Kommunale Ordnungsdienst (KOD) in Herne neu aufgestellt werden. Die CDU will sich dabei einbringen.

Die Stadt Herne will den Kommunalen Ordnungsdienst (KOD) neu aufstellen. Das kündigte Ordnungsdezernent Frank Burbulla an. Seine Pläne will er im Juni der Politik vorstellen.

Es gebe „deutliche Hinweise“ aus der Politik, dass Änderungen beim KOD nötig seien, sagte Frank Burbulla nach der Sitzung des Ausschusses für Bürgerbeteiligung, Sicherheit und Ordnung am Mittwoch im Kulturzentrum zur WAZ. Im Ausschuss berichtete er, dass es eine Unzufriedenheit auch bei Bürgern gebe. Ein Beispiel: Wenn der KOD unterwegs sei, dann kritisierten Bürger, dass Mitarbeiter zwar Knöllchen schrieben, Masken-Muffel aber verschonten. Das liege daran, dass es ein eigenes Team Verkehrsüberwachung gebe. Dessen Mitarbeiter seien anders qualifiziert und dürften bei Masken-Verstößen gar nicht eingreifen.

Er will den Kommunalen Ordnungsdienst (KOD) in Herne neu ausrichten: Hernes Ordnungsdezernent Frank Burbulla.
Er will den Kommunalen Ordnungsdienst (KOD) in Herne neu ausrichten: Hernes Ordnungsdezernent Frank Burbulla. © FUNKE Foto Services | Rainer Raffalski

Für die Neuausrichtung des KOD mit den knapp 30 Mitarbeitern will Burbulla deshalb unter anderem schauen, ob diese Organisation noch zeitgemäß ist. Dabei müsse auch geschaut werden: Reicht die Zahl der Mitarbeiter? Muss die Ausbildung verändert werden? Sind andere Einsatzzeiten nötig, etwa auch an den Wochenenden? Brauchen die Mitarbeiter eine andere Grundausstattung? Was Letzteres angeht: Dabei müsse auch über Fahrzeuge oder Bodycams gesprochen werden. Multifunktionsstöcke, also Schlagstöcke, seien aber in einer Stadt wie Herne „nicht das Gebot der Stunde“, so Burbulla zur WAZ.

Wichtig ist dem Ordnungsdezernenten auch, dass weniger KOD-Mitarbeiter in andere Jobs wechseln: Die Fluktuation sei hoch – zu hoch. Immer wieder wechselten Kollegen auf besser dotierte Arbeitsplätze, sei es bei der Stadt Herne oder in andere Kommunen. Die Neuausrichtung der KOD soll auch dafür sorgen, dass mehr Mitarbeiter bei der Stange bleiben. Am Mittwoch, 16. Juni, will Burbulla im Ausschuss für Bürgerbeteiligung, Sicherheit und Ordnung seine Pläne präsentieren.

CDU will sich mit Bürgerveranstaltungen in die Neuaufstellung einbringen

Plant Bürgerveranstaltungen zum Thema KOD: Hernes Kreisvorsitzender Timon Radicke.
Plant Bürgerveranstaltungen zum Thema KOD: Hernes Kreisvorsitzender Timon Radicke. © CDU

In die Diskussion über die Neuaufstellung des KOD will sich auch die Union einbringen, kündigt CDU-Kreisvorsitzender Timon Radicke an. Die Anforderungen an den KOD hätten sich seit seiner Gründung stark verändert, Korrekturen seien deshalb dringend erforderlich, sagt er zur WAZ. Konkret: „Er muss besser aufgestellt, und die Mitarbeiter müssen ausgebildet werden“, fordert er.

Beteiligen sollen sich beim Thema KOD auch die Bürger, deshalb plant die CDU drei virtuelle Bürgergespräche mit Experten. Am Mittwoch, 12. Mai, ist Ordnungsdezernent Burbulla zu Gast, am Mittwoch, 26. Mai, Essens Ordnungsdezernent Christian Kromberg, am Mittwoch, 2. Juni, der Polizeibeauftragte des Landes Thorsten Hoffmann. Beginn ist jeweils um 18 Uhr, die Links für die Einwahl sollen noch veröffentlicht werden.