Herne. Obwohl die Gewalt gegen Mitarbeiter des Ordnungsamtes zunimmt, will die Stadt Herne sie nicht mit Bodycams ausrüsten. Das ist der Grund.

Die Landesregierung NRW will so genannte Bodycams auch für die Ordnungsamtsmitarbeiter in den Städten. Der Städtetag NRW hat sich bereits positiv dazu geäußert, dass auch die Vollzugskräfte der städtischen Ordnungsbehörden - wie bereits die Polizeibeamten - diese Körperkameras im Einsatz tragen können.

In Herne gebe es bisher jedoch keine Überlegung, die Mitarbeiter des Kommunalen Ordnungsdienst (KOD) mit solchen Kameras auszustatten, sagt Stadtsprecher Christoph Hüsken auf Nachfrage der WAZ. Nach einer ersten rechtlichen Einschätzung gebe es dafür keine Rechtsgrundlage, „anders als bei der Polizei“.

Stadt stellt Verrohung der Gesellschaft fest

Allerdings stelle die Stadt durchaus eine Verrohung der Gesellschaft fest. Die Gewaltbereitschaft auch gegen Mitarbeiter des Ordnungsamtes steige deutlich an, so Hüsken. „Aber das ist hier in Herne nichts anderes als in anderen Städten.“ Es sei ein Trend, den man in der gesamten Gesellschaft wahrnehme.

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Häufig würden die Mitarbeiter verbal angegriffen, angepöbelt oder beleidigt. Aber auch die körperliche Gewalt habe in den letzten Jahren zugenommen, so Hüsken. Bereits bei „Lappalien“ werde geschupst oder geschlagen.

80 Mitarbeiter sind in Herne im Einsatz

Gerade deshalb seien die Mitarbeiter in Deeskalation geschult. „Die Mitarbeiter auf den Straßen haben einen wirklich schweren Job.“ Ein Vorfall, bei dem ein städtischer Mitarbeiter schwerer verletzt wurde, sei dem Stadtsprecher jedoch nicht bekannt.

Auf Grund der Zunahme der Gewaltbereitschaft sei in den vergangenen Jahren das Personal der Ordnungsdienstes aufgestockt worden, so Hüsken. Zurzeit seien 80 Mitarbeiter in Herne im Einsatz. „40 davon im KOD und 40 in der Verkehrsüberwachung.“

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