Herne. An den Schulen hat wieder der Unterricht teilweise begonnen. Was sich in der vergangenen Woche zum Coronavirus in Herne getan hat. Ein Überblick:

So hat sich die Coronavirus-Pandemie in Herne in der Woche vom 19. bis 26. April entwickelt:

Sonntag, 26. April

17.00 Uhr. Die CDU wirft der Stadt vor, politische Ziele in der Corona-Krise „durch die Hintertür“ durchsetzen zu wollen. Anlass ist eine Verwaltungsvorlage für die Sitzung der Bezirksvertretung Herne-Mitte am Donnerstag. Darin legt die Stadt neue Pläne zur Stärkung des Radverkehrs auf der Bochumer Straße vor. Die in dieser Frage notwendige breite Debatte sei aufgrund der drastischen Einschränkungen in den politischen Gremien derzeit nicht möglich, so CDU-Chef Timon Radicke. Einen ausführlichen Bericht lesen Sie hier.

13.50 Uhr. Livia Leichner und Isabell Glagla aus Herne nähen Mund-Nasen-Schutzmasken am laufenden Band. Und zwar umsonst: Wer eine Atemschutzmaske brauche, der bekomme eine. Noch immer herrsche Mangel auf dem Markt, und nicht jeder könne sich eine leisten, sagt die begeisterte Hobby-Näherin Livia Leichner. Nun hat das Duo seine 1000. Maske in der Corona-Krise genäht. „Da wollte ich etwas Besonderes machen“, sagt Leichner. Kurzerhand stellte sie eine Cranger-Kirmes-Maske her. Die Maske, sagt sie, bleibe ein Unikat und werde auch nicht verschenkt. Hier geht es zum Bericht.

13.04 Uhr. Covid-19 und die Folgen für die Herner Wirtschaft: Die Grünen befassen sich am Donnerstag, 7. Mai, von 19 bis 21 Uhr mit Sorgen, Wünschen und Ideen von Herner Kleinbetrieben und Start-ups - „besonders nach Corona“. IHK-Vizepräsident Henrich Kleyboldt wird zu Beginn einen kurzen Impulsvortrag halten. Zu der digitalen Veranstaltung des Offenen Arbeitskreises Wirtschaft der Partei können sich Interessierte per Mail an oak-wirtschaft@gruene-herne.de anmelden. Bis zum 7. Mai werde dann der Link mit den Einwahldaten übermittelt, so die Grünen.

12.01 Uhr. Die Brüder Dirk und Jörg Gerlach alias „Los Gerlachos“ ziehen nach ihrer Altenheim-Tour in Herne eins positive Bilanz. Das Duo gab am Samstag in knapp fünf Stunden vier Open-air-Konzerte. Neben drei Senioreneinrichtungen in Börnig, Holsterhausen und Baukau steuerten sie auch die Feuerwache an der Sodinger Straße an und spielten für die Feuerwehrleute unter anderem „Ring of Fire“. Hier geht es zum ausführlichen Bericht.

9.28 Uhr: Die offizielle Zahl der Corona-Infektionen stagniert in Herne. Nach Angaben der Stadt gibt es keine neuen Fälle, bei denen Covid-19 nachgewiesen worden ist. Auch bei den Genesungen gibt es im Vergleich zum Vortag keine Veränderungen. Das heißt in Zahlen: Insgesamt 149 Menschen sind bisher in Herne und Wanne-Eickel positiv auf Covid-19 getestet worden. 101 der Betroffenen sind wieder genesen, ein Mann ist verstorben. 47 sind erkrankt, 11 von ihnen werden stationär im Krankenhaus behandelt.

Samstag, 25. April

18.25 Uhr: Die langsamen Lockerungsmaßnahmen haben laut Stadt starke Auswirkungen auf die Kinderbetreuung. Die Öffnung von Geschäften und die Wiederaufnahme der Arbeit in vielen Betrieben ließen den Betreuungsbedarf der Eltern deutlich ansteigen, sagt Stadtsprecher Christoph Hüsken zur WAZ. Der Personenkreis von Eltern, die eine Notbetreuung in der Kita in Anspruch nehmen könnten, werde sich nach und nach erweitern. Seit Donnerstag, 23. April, könnten weitere Berufsgruppen von Eltern, die in kritischer Infrastruktur arbeiten, eine Betreuung ihrer Kinder in Anspruch nehmen. Für Montag, 27. April, werde die Notbetreuung zusätzlich für erwerbstätige Alleinerziehende ermöglicht. Dadurch erhöhe sich die Zahl der Kinder in der Notbetreuung in den Herner Kindertageseinrichtungen auf 473 Kinder. Das seien fast 200 Kinder mehr als in den vergangenen Wochen. Weitere Anfragen von Eltern würden in allen Kitas erwartet. In der häuslichen Kindertagespflege und den Großtagespflegen würden seit Donnerstag 32 Kinder betreut.

16.43 Uhr. In Herne hat es bisher noch keine einzige Corona-Infektion in einem Altenheim gegeben. Das berichtet die Stadt auf Anfrage der WAZ.

15.05 Uhr. Die CDU startet einen neuen Anlauf zur Nominierung von Kandidaten zur Kommunalwahl am 13. September. Am Samstag, 7. Juni, wollen die Christdemokraten den Ende März wegen der Corona-Krise ausgefallenen Nominierungsparteitag nachholen, kündigt CDU-Chef und OB-Kandidat Timon Radicke an. Die Listen für die Kommunalwahl müssen bis Mitte Juli aufgestellt werden. Die Herner SPD hat die Listen bereits aufgestellt, aber im Gegensatz zur CDU noch nicht den OB-Kandidaten nominiert. Amtsinhaber Frank Dudda ist bisher der einzige Bewerber. Ende Mai soll die Nominierung nachgeholt werden - zusammen mit der Verabschiedung des Kommunalwahlprogramms. Hier geht es zum ausführlichen Bericht.

11.11 Uhr. Das Duo „Los Gerlachos“ geht auf Altenheim-Tour in Herne. Zum Auftakt treten die Brüder Gerlach auf ihrer mobilen Anhängerbühne vor dem Else-Drenseck-Seniorenzentrum der Awo in Börnig auf. Das Konzert eröffnen sie mit dem Klassiker „Stand by me“ (Steh’ zu mir). Im Laufe des Tages stehen noch weitere Auftritte auf dem Programm.

9.36 Uhr: Die Stadt nennt die neuen Infizierten-Zahlen: Bei insgesamt 149 Menschen in Herne wurde demnach Covid-19 nachgewiesen; am Freitag waren es 144. 101 der Betroffenen seien wieder genesen (96), ein Mann sei gestorben. 47 seien derzeit erkrankt, 11 von ihnen befänden sich stationär in einem Krankenhaus.

Freitag, 24. April

16.12 Uhr: Die Stadtbibliotheken Herne-Mitte und Wanne sowie das Stadtarchiv öffnen ab Montag, 27. April, wieder unter besonderen Schutzvorkehrungen. Daran erinnert die Stadt. Ausgeliehene Medien könnten bis Mitte Mai zurückgegeben werden. Wer einen Schnupperausweis habe, könne ihn bis zum 15. Mai gegen Bezahlung gegen einen regulären Ausweis tauschen, meldet das Rathaus. Die Stadtbibliothek werde diese Regelungen flexibel handhaben. Die Stadtbibliothek bittet darum, beim Besuch einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Die Fahrbibliothek sei nicht unterwegs.

15.11 Uhr: Die Stadt meldet die neuen Infizierten-Zahlen: Demnach ist bis Freitag, 24. April, in Herne bei insgesamt 144 Personen Covid-19 nachgewiesen worden. 96 Menschen sind wieder genesen, ein Mann ist verstorben; derzeit seien noch 47 Menschen infiziert. Von diesen würden elf stationär behandelt.

Außerdem meldet die Stadt: Eine weitere Sendung mit 18.000 Mund-Nasen-Schutz-Masken ist aus der chinesischen Partnerstadt Luzhou eingetroffen. Das sei „ein deutliches Zeichen der Solidarität und der Partnerschaft zwischen Herne und Luzhou“.

Das Infotelefon der Stadt Herne ist laut Rathaus ab sofort zu neuen Zeiten erreichbar. In der kommenden Woche ist es am Montag und Mittwoch von 9 bis 13 Uhr erreichbar und am Dienstag und Donnerstag von 13 bis 17 Uhr, und zwar unter 0800-1612000 (kostenfrei) . An den Wochenenden das Bürgertelefon des Landes NRW unter 0211/ 9119 1001 zur Verfügung.

12.06 Uhr: An diesem Freitag ruft am frühen Nachmittag um kurz vor 14 Uhr in jedem der vier Herner Stadtbezirke symbolisch einmal ein Muezzin. Mit diesem Zeichen der Solidarität in der Corona-Krise beginne für die Muslime in Herne der Fastenmonat Ramadan, teilt die Stadt mit. Nur an jeweils einer der muslimischen Gebetsstätten in jedem Stadtbezirk erfolge der Ruf. Er werde dabei nicht durch einen Lautsprecher oder andere technische Hilfsmittel verstärkt. Der Ruf sei ausdrücklich keine Aufforderung an die Gläubigen, die Moschee zum gemeinsamen Gebet aufzusuchen. Das sei aufgrund der Kontaktbeschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie ebenso wenig erlaubt wie Besuche von Gottesdiensten in Kirchen. Dieser einmalige Ruf sei ordnungsrechtlich zulässig und von der Stadt Herne genehmigt. Die Stadt Herne sehe darin ein Zeichen des Zusammenhalts in der Stadtgesellschaft in einer für die Bürger schwierigen Zeit - unabhängig von der Religionszugehörigkeit. Nur ein weiteres Mal werde der Gebetsruf während des Ramadan in gleicher Form noch einmal zu hören sein: zum Abschluss des diesjährigen muslimischen Fastenmonats, der in diesem Jahr bis zum 23. Mai dauere. Auch dann erfolge dies wieder ohne technische Unterstützung und von nur einer Gebetsstätte pro Stadtbezirk.

11.09 Uhr: Ein MLPD-nahes „Aktionsbündnis 1. Mai“ will am Freitag, 1. Mai, am Tag der Arbeit einen Autokorso veranstalten. Die Stadt Herne, meldet das Bündnis, habe die Genehmigung für den Korso und eine anschließende Kundgebung vor dem Herner Rathaus erteilt. Mitstreiter und Unterstützer des Bündnisses stiegen nun in die Vorbereitung ein. Für Besucher und Teilnehmer werde noch eine genaue Beschreibung zum Ablauf und besonders zum Gesundheitsschutzkonzept des Veranstalters herausgegeben. Bislang geplanter Ablauf: Autokorso: 9.30 Uhr sammeln, 10 Uhr Abfahrt (großer Parkplatz vor Rathaus Herne). 10.30 Uhr: Kundgebung Rathausvorplatz.

10.05 Uhr: Zwei Gremien tagen, eine Sitzung fällt aus - so sieht der politische Fahrplan für die kommende Woche aus. Am Dienstag trifft sich die Bezirksvertretung Wanne im Rathaus Wanne (Beginn: 16 Uhr), am Donnerstag findet dann die Sitzung der Bezirksvertretung Herne-Mitte statt (16 Uhr, Rathaus Herne). Die für Mittwoch geplante Sitzung des Integrationsrates ist dagegen abgesagt worden.

Donnerstag, 23. April

17.27 Uhr: „Wir sind erleichtert“: So kommentiert Schulamtsleiter Andreas Merkendorf den ersten Schultag nach den Corona- und Osterferien. An den Schulen habe es keine Probleme gegeben, fast alle Schüler seien an Bord gewesen und hätten sich richtig verhalten. Aus Angst vor Corona sei offenbar niemand zu Hause geblieben. Merkendorf lobt die Zusammenarbeit von Schulen und Stadt. Es sei gelungen, in gemeinsamen Gesprächen vor Ort individuelle Maßnahmen für den Schulstart zu erarbeiten. Hygieneschutz sei in ausreichenden Mengen an den Schulen verteilt worden. Auch bei der Fahrt zur Schule habe es keine Probleme gegeben. Nach Rücksprache mit der HCR sagt der Schulamtsleiter, dass auch in den Bussen die Regeln eingehalten worden seien. Viele Schüler seien zudem mit dem Rad oder zu Fuß zur Schule gekommen.

14.45 Uhr: Insgesamt wurden bisher 138 Menschen in Herne positiv auf Covid-19 getestet, meldet die Stadt. Davon gelten 93 wieder als genesen, ein Mann ist verstorben. 13 Menschen werden laut Stadt stationär behandelt.

12.40 Uhr: An den meisten Herner Schulen hat für die Abiturienten und die 10er-Abschlussklassen wieder der Unterricht begonnen – unter strenger Einhaltung von Hygiene- und Abstandsregeln. Der Unterricht läuft ohne Probleme, ergab ein Rundruf der WAZ an den Schulen. In der Regel werden bis zu zehn Schüler in einem Klassenraum unterrichtet, Lehrer und Schüler tragen Masken. „Dier Schüler sind sehr ruhig, verhalten und diszipliniert“, sagt etwa Nicole Nowak, Leiterin des Haranni-Gymnasiums. Auch an den anderen Gymnasien gehe alles seinem Gang, so die Sprecherin der Herner Gymnasien. Hier geht’s zum ausführlichen Bericht.

9.45 Uhr: Die Herner SPD will in einer Sprechstunde die Kritik an der vom Land beschlossenen Schulöffnung sammeln. Schüler, Eltern und Lehrer können sich am Freitag per Telefon oder im Instagram-Chat mit SPD-Vertretern austauschen. Weitere Informationen gibt es hier. Hier gibt’s Details.

9.36 Uhr: Aufgrund der Coronakrise bietet der Nachbarn e.V. mit Unterstützung der Aktion Mensch ein besonderes Angebot an: Montags, mittwochs und freitags wird ein warmes Mittagessen nach Hause geliefert, meldet die Stadt Herne. Die Mahlzeit koste jeweils einen Euro. Das Angebot richte sich im Besonderen an Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen sowie älteren Menschen mit geringem Einkommen. Daher werde darum gebeten, das Angebot nur anzunehmen, wenn es tatsächlich benötigt werde. Dieses Angebot gelte aus juristischen Gründen nur in den Stadtteilen Röhlinghausen, Bickern und Wanne-Süd. Es könnten maximal 100 Essen pro Tag angeboten werden. Wer das Angebot nutzen möchte, könne sich dienstags und donnerstags zwischen 9 und 11 Uhr unter Telefon 02325 /835326 melden.

9.01 Uhr: In Zeiten von Kontaktbeschränkungen und der Gefahr von Ansteckungen mit dem Corona-Virus meiden Eltern in Herne auch die Vorsorgeuntersuchungen für ihre Kinder beim Kinderarzt, meldet die AOK. Da die Gesundheitsangebote im Kindesalter für eine gesunde Entwicklung jedoch sehr wichtig seien, gelten nach Angaben der Kasse ab sofort Ausnahmeregelungen für einige der so genannten U-Untersuchungen bei Kindern und Jugendlichen: „Um die Entwicklung der Kinder kontinuierlich zu begleiten, sollten die U-Untersuchungen und Impfungen in Absprache mit dem Kinderarzt jedoch unbedingt zeitnah nachgeholt werden“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Jörg Kock. Die für die Früherkennungsuntersuchungen U6 (10. bis 12. Lebensmonat), U7, U7a, U8 und U9 für Kinder im Alter zwischen zwei und fünf Jahren normalerweise vorgeschriebenen festen Termine und Terminabstände würden vorübergehend aufgehoben. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und der GKV-Spitzenverband hätten wegen der Corona-Krise in Sonderregelungen andere Untersuchungszeiträume und Toleranzzeiten vereinbart. „Eltern können nun in Absprache mit den Kinderärzten die Untersuchungen und Impfungen gegebenenfalls verlegen, sollten diese jedoch möglichst zeitnah nachholen. Für die Untersuchungen U2, U3, U4 und U5 gebe es hingegen keine Änderungen. Wenn bei einem Kind eine U-Untersuchung angesetzt sei, sollten sich Eltern am besten direkt mit ihrer Kinderarztpraxis in Verbindung setzen, um einen passenden Termin für die Untersuchungen und für Impfungen zu vereinbaren.

8.10 Uhr: Mit einem Antrag für die nächste Sitzung des Rates der Stadt wollen die Freien Demokraten die Unternehmen in Herne, die die Folgen der Covid-19-Pandemie dramatisch zu spüren bekommen, entlasten – durch eine Kürzung des Gewerbesteuer-Hebesatzes um ein Drittel für dieses und die kommenden fünf Jahre. „Die finanziellen Auswirkungen für Unternehmen durch die Covid-19-Pandemie sind erheblich. Auf breiter Front werden diverse finanzielle Unterstützungen zur Verfügung gestellt, die zumeist als Kredite ausgestaltet sind. Diese müssen abhängig vom konkreten Programm binnen zehn Jahren von den jeweiligen Unternehmen zurückgeführt werden. Deshalb ist es zwingend notwendig, für die Unternehmen und Unternehmer unserer Stadt hier einen planbaren und sicheren finanziellen Horizont zu schaffen - von der Kneipe bis zum Restaurant, vom Kiosk bis zum Möbelgeschäft, vom Schuster bis zum Maschinenbauer“, sagt Thomas Bloch, Sprecher der FDP-Ratsgruppe.

Mittwoch, 22. April

18.05 Uhr. Die Stadtbibliotheken Herne-Mitte und Wanne sowie das Stadtarchiv werden am Montag, 27. April, wieder „unter besonderen Schutzvorkehrungen“ öffnen, teilt die Verwaltung mit. Ausgeliehene Medien könnten bis Mitte Mai zurückgegeben werden. Wer einen Schnupperausweis habe, könne ihn bis zum 15. Mai gegen Bezahlung gegen einen regulären Ausweis tauschen, heißt es. Die Stadtbibliothek bittet dringend darum, beim Besuch einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen.

17.32 Uhr. Die weiterführenden Herner Schulen sind aus Sicht der Verwaltung gut gerüstet für den Schulbeginn am Donnerstag. Zum Start stelle die Stadt jeder Lehrkraft sowie jedem Schüler und jeder Schülerin einmalig einen Mund-Nasen-Schutz zur Verfügung, heißt es. Darüber hinaus verteile man Desinfektionsmittel an die Schulen. Die Ausstattung für den Start des Lehrbetriebs liege somit „deutlich über den Landesvorgaben“, so die Stadt.

16 Uhr: Im Herner Einzelhandel gibt es breite Zustimmung für die Maskenpflicht: „Das ist die richtige Entscheidung“, sagt Buchhändlerin Elisabeth Röttsches. Die Mehrheit der Kunden trage aber bereits jetzt Masken, berichtet sie. Auch Nehle Reiter-Gies, Mitinhaberin der Boutique „Reiter Fashion“, das Elektrofachgeschäft Drüke & Loskill sowie das Verkehrsunternehmen HCR stehen hinter dem Beschluss der Landesregierung. „Wir unterstützen das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes bereits aktiv, indem wir in den HCR-Bussen auf vielfältigem Wege darauf aufmerksam machen“, so HCR-Sprecher Dirk Rogalla. Hier geht’s zum Bericht.

14.05 Uhr: Der Herner FDP-Landtagsabgeordnete Thomas Nückel begrüßt die von der NRW-Landesregierung beschlossene Maskenpflicht in Geschäften und im ÖPNV. Der gewählte Zeitpunkt - die Pflicht soll ab Montag gelten - mache Sinn, weil es insbesondere in Bussen, Bahnen und Zügen erst jetzt wieder voller werde. Der geforderte Sicherheitsabstand könnte dann nur schwer eingehalten werden, so Nückel.

11.10 Uhr: Die Stadt teilt die aktuellen Zahlen mit: In Herne sind bislang insgesamt 134 bestätigte Infektionen mit Covid-19 zu verzeichnen; das sind vier mehr als am Vortag. 81 Personen sind bereits wieder genesen (75), eine Person ist bislang verstorben.

Dienstag, 21. April

19.42 Uhr: Immer mehr Länder und Kommunen fordern das Tragen eines Mund-Nasenschutzes. In NRW preschten Münster und Dorsten voran, auch Bochum, Duisburg und Gelsenkirchen denken darüber nach, eine Regelung für das Tragen eines Mund-Nasenschutz für bestimmte Situationen verpflichtend einzuführen. „Wenn die Nachbarstädte eine solche einführen, schließt sich Herne an“, sagt Hernes Oberbürgermeister Frank Dudda zur WAZ. Besser wäre aber eine landesweit einheitliche Regelung, fügt er an.

16.10 Uhr: Die Schulen in Herne bereiten sich auf die Öffnung für die Abschlussklassen vor. Damit ab Donnerstag die Abiturienten und Zehntklässler auf ihre Prüfungen vorbereitet werden können, müssen die Schulen ausgeklügelte logistische Konzepte erarbeiten. Denn mit Stühlerücken ist es bei weitem nicht getan, um Hygiene und Sicherheit zu gewährleisten. Hier geht’s zum Bericht.

13.30 Uhr: Zum Schulstart am Donnerstag weitet die HCR ihr Angebot wieder aus. Bis auf wenige Ausnahmen sollen die Busse nach dem bekannten Plan fahren. Weitere Infos finden Sie hier.

10.23 Uhr: Die aktuellen Zahlen der Stadt sind da: Seit gestern ist keine neue Infektion hinzugekommen. Insgesamt wurden bisher 130 Menschen in Herne positiv auf Covid-19 getestet. Davon gelten 75 wieder als genesen, eine Person ist verstorben.

8.50 Uhr: Auch die Volkshochschule wird am Donnerstag laut Stadt analog zur Wiederaufnahme des Unterrichts in den Regelschulen den Unterricht der beiden Schulabschlusskurse wieder aufnehmen. „Selbstverständlich auch unter Berücksichtigung besonderer Hygienemaßnahmen“, teilt die Stadt mit.

8.30 Uhr: Die Schadstoffmobil-Tour, die für den 28. April geplant war, ist von der AGR Abfallentsorgungsgesellschaft Ruhrgebiet mbH aufgrund der aktuellen Corona-Krise abgesagt worden. Entsorgung Herne stehe mit dem Betreiber des Schadstoffmobils in Kontakt, um möglichst zeitnah einen Ersatztermin einrichten zu können.

8.25 Uhr: Premiere im Ruhrgebiet: Statt für Filme will der Comedian Helmut Sanftenschneider das Autokino in Herne für sein neues Comedy-Programm „1. Ruhrpott Comedynacht“ nutzen. Mehr Infos.

Montag, 20. April

17.15 Uhr: Laut Stadt wurde bei insgesamt 130 Personen in Herne Covid-19 inzwischen nachgewiesen. 67 von ihnen gelten wieder als genesen, eine Person ist verstorben.

16.43 Uhr: Die Stadt Herne prüft nun eine Cranger Kirmes im Oktober 2020. Voraussichtlich in der kommenden Woche soll ein Termin für den Rummel bekannt gegeben werden. Hier geht’s zum Bericht.

12. 47 Uhr: Der Krankenhausträger St. Elisabeth-Gruppe in Herne wird voraussichtlich auf Kurzarbeit verzichten. Das sagt der Chef der Gruppe Theo Freitag zur WAZ. Zu dem Unternehmen gehören in Herne auch das Marien Hospital sowie das St. Anna Hospital und das Rheumazentrum in Wanne. Die Verunsicherung durch die Corona-Krise habe dazu geführt, dass viele Patienten ihre Behandlungen verschoben hätten, viele Betten seien leer. Einige Abteilungen hätten frühzeitig und proaktiv auf den ersten Arbeitsrückgang mit dem Abbau von Überstunden reagiert, lobt Freitag nun. Damit sehe es so aus, dass die Beantragung von Kurzarbeitergeld nicht nötig sein werde.

12.20 Uhr: Die Herner Innenstadt ist am Montagmorgen durch die Wiedereröffnung des Einzelhandels gut besucht. Die geöffneten Geschäfte arbeiten mit abgezählten Einkaufswagen oder -körben, Abstandslinien und Plexiglasscheiben an den Kassen. Die Kunden halten sich an die Regeln und freuen sich, endlich wieder shoppen zu können – wenn auch zum Teil mit zwiespältigem Gefühl.

12.02 Uhr: Auch Möbelgeschäfte dürfen ab heute wieder öffnen. Vor Zurbrüggen in Holsterhausen ist es zurzeit jedoch noch ruhig. Am Eingang werden Körbe an die Kunden verteilt, wenn die weg sind, wird niemand mehr reingelassen. „Noch habe ich hier einige Körbe stehen, es ist noch sehr entspannt“, sagt ein Security-Mitarbeiter. Auch im Laden sind nur einige Kunden, die meisten tragen einen Mundschutz. „Ich vermute, dass viele noch nicht wissen, dass wir geöffnet haben - wahrscheinlich wird es Ende der Woche voller“, so ein Mitarbeiter.

10.24 Uhr: Nach einem Monat hat jetzt wieder der Wertstoffhof geöffnet. Bis jetzt ist die Lage ruhig. Es hat sich zwar bereits eine Autoschlange vor dem Tor des Hofes gebildet, aber alles läuft gesittet ab. Es werden immer nur zehn Autos auf den Hof gelassen. Viele Kunden tragen Mundschutz. „Wir hoffen, dass es den restlichen Tag so weiterläuft“, sagt Mitarbeiter Florian Jahns. So verlief der Tag am Wertstoffhof.

8.44 Uhr: Das Herner Rockbüro sagt nicht nur das „Heiko“ Open Air ab, sondern auch die Feierlichkeiten zum zehnten Geburtstag des Rockbüros. Mehr Informationen und ein Interview mit den Mitbegründern Jakob Terlau und Mathias Exner gibt’s hier.

8.07 Uhr: Nadine Kolpatzik aus Wanne-Eickel hat zum Wochenanfang an die WAZ-Redaktion Herne ein Gedicht geschickt, dass sie anlässlich der Corona-Krise geschrieben habe. Sie sei in der Gesundheits- und Krankenpflegerin tätig und derzeit sehr beschäftigt, habe aber trotzdem genug Zeit, um sich musisch zu betätigen. Sie hofft, dass sich die Wanne-Eickeler über ihr Gedicht freuen, schreibt sie - und schließt mit den Worten „In dieser schwierigen Zeit sollten wir alle zusammenhalten“.

Hier ihr Gedicht: Wer Dich nicht kennt, nicht in Dir geboren, auf den wirkst Du verloren./ Schmutzig und grau Deine Häuser, innen wie außen, krank Deine Lungen, von Kohlenstaub zerfressen./Auf keiner Landkarte verzeichnet, doch bist Du berühmt in Italien, Griechenland, Polen./Brachtest einst Aufschwung mit deiner schwarzen Kohle, tief aus der Erde gegraben, von Einheimischen und Gastarbeitern, die fremd zu Tage, doch Freunde in ewiger Nacht, tief unten im Schacht./Wanne-Eickel, Mittelpunkt des Ruhrgebiets, freudlose Einwohner, rauchende Schlote, resignierte Gesichter./In Dir bin ich geboren, in Dir lebe ich, streife durch die Straßen, entzücke mich an hübschen Hausfassaden aus vergangener Zeit, atme Heimatluft./Sehe Künstler, Musiker, Malocher, geschäftig Treibende, verträumt Schlendernde./Deutsche, Türken, Polen, im Zentrum der Hauptstraße./Ein geselliges Durcheinander, lachende wie ernste Gesichter, vereint auch ohne Kohle, inmitten des sonnigen Tages./Wanne-Eickel, auf keiner Landkarte verzeichnet, ein erzwungener Stadtteil Hernes, im Herzen ein ganzes Königreich, mitten auf dem Mond.

Sonntag, 19. April

16.39 Uhr: Nach Angaben eines Stadtsprechers ist bei dem schönen Wetter viel los in der Stadt, die Menschen halten sich aber an das Kontaktverbot. Kurz: Das Ordnungsamt habe nicht eingreifen müssen.

14.51 Uhr: Im Zuge der Corona-Krise haben Kellner, Köchinnen und Hotelangestellte mit extremen Lohneinbußen zu kämpfen. Darauf macht die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) aufmerksam und fordert eine deutliche Aufstockung des Kurzarbeitergeldes. „Mit 60 Prozent des bisherigen Lohns auszukommen, ist im Gastgewerbe ein Ding der Unmöglichkeit. In Nordrhein-Westfalen bleiben einem gelernten Koch ohne Kinder in Vollzeit am Monatsende nicht einmal 900 Euro“, sagt NGG-Gewerkschaftssekretär Adnan Kandemir. Dies setze voraus, dass nach Tarif gezahlt werde – was häufig nicht einmal der Fall sei. Trotz Vollzeitjob seien viele Beschäftigte während der Kurzarbeit auf Stütze vom Amt angewiesen. In Herne beschäftige das Gastgewerbe rund 1500 Menschen. Die Gewerkschaft NGG ruft die Bundestagsabgeordneten dazu auf, sich in Berlin für eine rasche Aufstockung des Kurzarbeitergeldes auf mindestens 80 Prozent (Eltern: 87 Prozent) einzusetzen.

13.05 Uhr: Die Zahl der Straftaten ist in Corona-Zeiten deutlich zurückgegangen. Nach Angaben der Polizei wurden zwischen 9. März und 16. April 2020 in Herne „nur“ 699 Straftaten verübt. Ein Jahr zuvor seien es in diesem Zeitraum noch 1478 Straftaten gewesen. Noch deutlicher falle die Differenz bei den Taschendiebstählen aus: Dort sei die Anzahl der Delikte von 45 auf 18 zurückgegangen. „Hier sieht man, dass das Abstandsgebot greift und den Taschendieben das geliebte Gedränge fehlt - zum Beispiel in den Fußgängerzonen, bei Volksfesten und in den Geschäften“, so ein Polizeisprecher.

12.44 Uhr: Ein „Aktionsbündnis 1. Mai 2020 in Herne“ ruft zur 1.-Mai-Demo auf. Organisator Peter Klusmann habe dazu einen Autokorso und eine Versammlung angemeldet, heißt es in einer Ankündigung. Gerade in diesem Jahr müssten die Arbeiter ihre Forderungen an die Öffentlichkeit bringen, begründet Klusmann, der auch die Montagsdemo mitorganisiert hat. Das betreffe Gesundheitsschutz, Arbeitsplätze, soziale Rechte, Umweltschutz oder Freiheitsrechte. „Mitten in einer tiefen weltweiten Wirtschafts- und Gesundheitskrise kann die Arbeiterbewegung nicht schweigen“, sagt er. Sonst „folge die Abwälzung der Krisenlasten auf sie und ihre Familien so sicher wie das Amen in der Kirche“. Klusmann sieht deshalb die Absage der öffentlichen 1.-Mai-Aktivitäten des DGB kritisch. Das Bundesverfassungsgericht habe klargestellt, dass ein generelles Versammlungsverbot nicht zulässig ist, sagt er. Mit dabei seien Mitglieder von Verdi und der IG-Metall, Arbeiter, Jugendliche, Frauen, Sozialisten, Leute aus linken Parteien wie der MLPD. „Aber wir wollen das auf noch breitere Beine stellen und sind natürlich offen für weitere Vorschläge oder Anregungen“, fügt er an. Wichtig sei der Gesundheitsschutz, deshalb soll die Veranstaltung „corona-gerecht“ ablaufen – mit zwei Metern Mindestabstand, Mundschutz, nur 50 Teilnehmern bei der Kundgebung sowie Kontrollen. Details sollen noch bekannt gegeben werden. Bislang geplant sei ein Autokorso mit Start um 10 Uhr vor dem Herner Rathaus und um 10.30 Uhr eine Kundgebung auf dem Rathausvorplatz. Wer Interesse habe, mitzuwirken, zu unterstützen oder zu reden, melde sich per E-Mail an Mai012020Herne@deutschland.ms.

12.06 Uhr: Das Lukas-Hospiz in Herne-Süd sagt wegen der Corona-Krise sein Benefizradeln ab. Es war für 13. Juni geplant.

11.49 Uhr: Die Herner Sparkasse hat in der Corona-Krise bislang über 500 Unternehmen und Selbstständige beraten. Wie das Unternehmen mitteilt, seien KfW-Förderkredite dabei nur der kleinste Teil der Unterstützung. Viel häufiger helfen die Berater demnach den Unternehmen ohne großen bürokratischen Aufwand mit erweiterten oder neuen Kreditlinien oder zusätzlicher Liquidität. Es zeichne sich ab, dass die von Bund und Land aufgelegten Programme für Finanzhilfen vornehmlich ab einer Größenordnung von 100.000 Euro in Anspruch genommen werden. Solo-Selbstständige und Kleingewerbetreibende erhielten dagegen Zuschüsse direkt über die Landesverwaltung. Auch Privatkunden stehe die Sparkasse zur Seite: So würden Zins- und Tilgungsleistungen für Privatkunden ausgesetzt, wenn sie Coronabedingte Einnahmeausfälle haben und auch auf anderem Wege ihre Kreditraten nicht leisten könnten.

9.05 Uhr: Die Stadt meldet neue Infizierten-Zahlen. Aktuell sind in Herne demnach bislang 126 bestätigte Infektionen mit Covid-19 nachgewiesen worden. 67 Menschen sind bereits wieder genesen, ein Mann (45) ist verstorben.

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