Herne. SPD und CDU in Herne mussten ihre Parteitage wegen der Corona-Krise absagen. Nun machen sie einen neuen Anlauf. Darum drängt die Zeit.

Die CDU in Herne startet einen neuen Anlauf für die Durchführung eines Parteitags. Die Zeit drängt: Bis Mitte Juli müssen die Listen für die Kommunalwahl im September aufgestellt sein. Die Union visiert nun Sonntag, 7. Juni, an, sagt Kreisvorsitzender Timon Radicke. Stattfinden soll der Parteitag voraussichtlich im Kulturzentrum – verkürzt und „unter Einhaltung aller Hygienestandards“.

Wegen der Corona-Krise hatte die CDU ihren Parteitag, ursprünglich geplant für 28. März, gestrichen. Aber erst spät, denn Radicke hielt lange an dem Termin fest. „Je länger wir warten, desto enger wird es mit den Fristen“, begründete er noch Mitte März. Würde er den Parteitag verschieben, und die Lage bessere sich in den nächsten Wochen nicht, dann stünde am Ende die CDU womöglich gar nicht auf den Wahlzetteln. Am Ende zog er die Reißleine, weil sich der Virus immer weiter ausbreitete.

Jeder Besucher bekommt einen eigenen Kugelschreiber

Nun also der neue Anlauf voraussichtlich am 7. Juni. 550 Mitglieder hat die Union, bislang seien auf ähnlichen Parteitagen bis zu 120 Menschen erschienen. Radicke rechnet in der Corona-Krise mit keinem großen Zulauf, auch keinem großen Kampf um die Liste. Die Union wolle sicherstellen, dass Abstandsregelungen und Hygienestandards eingehalten werden. So soll jeder Besucher etwa seinen eigenen Kugelschreiber bekommen.

Abgestimmt werden sollte ursprünglich auf dem Parteitag im März auch über das Kommunalpolitische Programm der Union, also das Programm für die Kommunalwahlen. Nun überlegt die CDU, ob es nicht besser vom Kreisvorstand oder der Vorsitzenden-Konferenz beschlossen werden soll, damit der Parteitag weiter verkürzt werden kann. Einen OB-Kandidaten muss die CDU, immerhin, nicht mehr wählen: Das hat ein Parteitag im November erledigt. Timon Radicke erhielt 95 Prozent der Stimmen.

Bei der Herner SPD stellt sich die Lage genau umgekehrt da: Sie hat die Listen bereits aufgestellt, aber noch keinen OB-Kandidaten gekürt; einziger Bewerber bislang: Amtsinhaber Frank Dudda. Auch das Wahlprogramm muss noch abgesegnet werden. Beides soll ein Parteitag erledigen, terminiert war er mit rund 300 Besuchern für den 18. März, doch auch hier machte das Corona-Virus dem Treffen einen Strich durch die Rechnung. Nun sei ein Parteitag für Ende Mai geplant, aber ebenfalls im kleineren Rahmen und unter Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln, sagt SPD-Chef Alexander Vogt. Bürger, die dabei sein wollten, sollen nicht ausgesperrt werden: Sie sollen sich per Video zuschalten können.