Herne. . Die Damen des Herner TC wollen am Samstag im entscheidenden fünften Finalspiel den Titel holen. Bei den Fans herrscht schon das große Kribbeln.

Mehr Spannung geht nicht: Eine lange Saison geht zu Ende - und das letzte Spiel, die letzten 40 Minuten werden darüber entscheiden, wer Deutscher Meister im Damen-Basketball wird: der Herner TC oder Rutronik Keltern. Die H2K-Arena dürfte ausverkauft sein, das Interesse am Spiel (18 Uhr) ist für Herner Verhältnisse riesig. Schon am Donnerstag um 9 Uhr wollten die ersten Fans Karten kaufen, Anfragen kämen aus ganz Deutschland, erzählt Karina Sola, Leiterin des Organisationsteams beim Herner TC. Die WAZ hat sich umgehört, wie stark das Kribbeln ist.

Thorsten Kinhöfer würde gerne in der Halle beim Herner TC sein, doch hat eine Verpflichtung als Regelexperte.
Thorsten Kinhöfer würde gerne in der Halle beim Herner TC sein, doch hat eine Verpflichtung als Regelexperte. © Andreas Gebert

Bei Christian Stiebling, einer der Hauptsponsoren, kribbelt es schon während der gesamten Finalserie. Als das Team am Mittwoch in Keltern gewann und das fünfte Spiel erkämpfte, postete er auf Facebook, dass dieser Sieg das schönste Geburtstagsgeschenk für ihn sei. Doch nun steht Stiebling vor einem Problem. Selbstverständlich will er das entscheidende Spiel hautnah mitverfolgen, doch mit seinem Unternehmen ist er auch Sponsor des Konzerts von Herne 3 in den Flottmann-Hallen. Und das beginnt um 19 Uhr - also bevor in der H2K-Arena der letzt Ball durch die Reuse gefallen ist. Ein Termin-Dilemma, aus dem er am Donnerstag noch keinen Ausweg wusste.

Bei Thorsten Kinhöfer ist der Fall klar: Natürlich wäre er gerne in der Halle, doch der frühere Fußballschiedsrichter steht bei der Bild-Zeitung als Experte in der Pflicht und muss das Abendspiel der Bundesliga verfolgen, um eventuelle strittige Entscheidungen zu kommentieren. Aber er werde das HTC-Spiel auf dem ipad verfolgen.

Ihre Familie sei zwar sehr sportlich, erzählt Astrid Jordan, Projektmanagerin bei Stadtmarketing Herne, im Gespräch mit der WAZ, aber Basketball spiele keiner. Doch mit den Erfolgen des Herner Teams sei auch das Interesse gestiegen. Beim Pokal-Wochenende saß sie schon auf der Tribüne, auch die beiden Heimspiele gegen Keltern hat sie verfolgt. Selbstverständlich werde sie im fünften Spiel dabei sein und anfeuern.

Footballspieler feuern an

Das hat gepasst: Die Damen des HTC mit den Black Barons nach dem ersten gewonnen Heimspiel.
Das hat gepasst: Die Damen des HTC mit den Black Barons nach dem ersten gewonnen Heimspiel. © Black Barons

Lautstarke Unterstützung wird es wieder von den Black Barons geben. Das Footballteam war im ersten Heimspiel mit rund drei Dutzend Spielern in der Halle und hat diese teilweise gerockt. Die ganze Tribüne folgte der Aufforderung der Barons „steht auf, wenn Ihr Herner seid“.

Die sportliche Hilfe sei durch die Cheerleader des Baukauer TC zustande gekommen, erzählt Ingo Pasternak. Die Cheerleader unterstützen den HTC und die Barons, Trainer Carsten Dürschke habe gefragt, ob die starken Männer nicht die Damen anfeuern wollen. Nach ihrer Premiere waren sie so begeistert von der Leistung der Damen, dass sie nun wieder mit rund 30 starken Männern kommen werden.

Während die Barons nicht zu übersehen und zu überhören sein werden, wird sich Wilfried Stein, der ebenfalls zu den Sponsoren zählt, im Hintergrund aufhalten. Er mag nicht so gerne im Fokus stehen. Dafür, dass auch seine Begeisterung gewachsen ist, dient eine Tatsache: In all den Jahren, die er nun den HTC unterstützt, ist er am Mittwoch zum ersten Mal zu einem Auswärtsspiel mitgefahren - und hat erlebt, wie die HTC-Damen den Gastgeberinnen die geplante Meisterfeier verdarben.

Karina Sola bekommt den Pokal von HTC-Trainer Marek Piotrowski überreicht. Sola gibt sich ruhig und gelassen, weil es schon jetzt die beste Saison überhaupt ist.
Karina Sola bekommt den Pokal von HTC-Trainer Marek Piotrowski überreicht. Sola gibt sich ruhig und gelassen, weil es schon jetzt die beste Saison überhaupt ist. © Klaus Pollkläsener

Kann man denn bei so viel Spannung und Begeisterung überhaupt ruhig und gelassen bleiben? Kann man! Denn genau so beschreibt Karina Sola ihre Gefühlslage. Ausgerechnet die Leiterin der Organisationsteams des HTC.

Die beste Saison überhaupt

Sie sei unglaublich stolz, Teil des Organisationsteams sein zu dürfen. Es sei ein Wahnsinn, dass die Mannschaft die Chance hat, im dritten Heimspiel Meister zu werden. Egal, was heute Abend passiert: Mit dem Pokalsieg und der Endspielteilnahme sei es schon jetzt die beste Saison überhaupt.

Nur noch 80 Restkarten an der Tageskasse

Das fünfte Endspiel wird ausverkauft sein. Bereits am Freitagmittag hat der HTC den Vorverkauf eingestellt, auch Reservierungen waren nicht mehr möglich.

Es wird nur noch e twa 80 Karten an der Tageskasse geben. Bestellte Karten müssen bis 17.15 Uhr abgeholt werden.