Herne. . In Herne ist das neue Medienhaus von WAZ und Wochenblatt mit einer großen Feier eröffnet worden. Hunderte Besucher schauten sich um.

Eine nicht ganz ernst gemeinte Frage brachte die Lawine ins Rollen: Im Gespräch mit Oberbürgermeister Frank Dudda hatte WAZ-Redakteur Tobias Bolsmann im Jahr 2015 nachgefragt, ob es vielleicht in dem von der Stadt erworbenen ehemaligen Hertie-Haus auch Büroräume für die WAZ-Redaktion gebe. Nein, Büroräume seien dort nicht vorgesehen, aber er habe einen anderen Tipp, so die Antwort Duddas. Dass dies nicht der schlechteste Tipp war, davon konnten sich am Samstag Hunderte von Hernern überzeugen.

Sie alle kamen zur offiziellen Eröffnung des neuen Medienhauses an der Bahnhofstraße 64 in Herne-Mitte, in dem nicht nur die WAZ-Redaktion Platz gefunden hat (siehe Kasten). Nach der Begrüßung durch WAZ-Redaktionsleiter Michael Muscheid und Verkaufsleiter Björn Büttner ging es am und im Medienhaus in einem bunten Programm fünf Stunden lang Schlag auf Schlag. Und natürlich durfte auch der Mann mit dem guten Tipp nicht fehlen.

OB: Impuls zur Revitalisierung der Innenstadt

Frank Dudda bezeichnete im Talk mit Tobias Bolsmann das Medienhaus als einen „wesentlichen Impuls“ zur Revitalisierung der Innenstadt und würdigte das Engagement des Investors und Hauseigentümers Heinrich Beestermöller (Wirtschaftstreuhand). WAZ und Wochenblatt seien nun mittendrin und das sei auch gut so, denn: Angesichts der anstehenden Investitionen in der Innenstadt werde es noch viel zu berichten geben.

Es wurde auch konkreter: Dudda berichtete, dass der neue Eigentümer des City-Centers das benachbarte Adler-Gebäude abreißen werde. Und Stichwort Hertie-Haus: Spätestens im Frühjahr werde der Eigentümer Landmarken die Außenwände in Angriff nehmen; innen werde bereits kräftig gearbeitet. Die Vermarktung laufe – zum Beispiel nun bei der Münchener Immobilienmesse Expo Real. „Es gibt keinen Anlass zu der Sorge, dass am Ende auch nur ein Quadratmeter überbleibt“, so der OB. Neben den (zum Teil bereits vermieteten) Büroräumen seien auch Gastronomie, ein Supermarkt und Einzelhandelsflächen geplant.

„Das Bild der gesamten Innenstadt wird sich wandeln“, sagte Dudda und kündigte allein bis Ende 2019 fünf Großprojekte an. Die Stadt werde vor dem Luxusproblem stehen, alle Projekte koordinieren zu müssen. Vor einem Luxusproblem standen auch die Besucher der Medienhaus-Eröffnung: Das Bühnenprogramm lockte ebenso wie die Angebote des Leserladens, kostenlose Häppchen und Getränke, das Spiel- und Spaßprogramm für Kinder oder die offenen Türen von WAZ und Wochenblatt. Alle Angebote stießen auf sehr große Resonanz.

Besucher schauten sich in den Redaktionsräumen um

Wie wird eigentlich die Zeitung gemacht? Bis wann müssen die Berichte fertig sein? Und wie sieht der Arbeitsplatz eines Redakteurs aus? Diese und viele weitere Fragen richteten Gäste der Medienhaus-Eröffnung an die Redakteure von WAZ und Wochenblatt. Von 10 bis 15 Uhr riss der Besucherstrom in den Redaktionsräumen im ersten Stock des Medienhauses nicht ab.

WAZ-Redakteurin Ute Eickenbusch weihte beispielsweise am großen Bildschirm neugierige Gäste in die Geheimnisse des Layouts ein. Die Kollegin Gabriele Heimeier beantwortete nicht nur redaktionelle Fragen, sondern bewies an der überdimensionalen Wanne-Eickel-Karte im Flur zudem geografische Kenntnisse. Auch alle anderen Mitglieder der Lokal- und Sportredaktion der WAZ standen (beinahe) im Akkord Rede und Antwort. Und bei Wochenblatt-Redakteur Rainer Rüsing kam ebenfalls keine Langeweile auf.

Cartoon-Show mit Michael Holtschulte und Oli Hilbring

Der gespielte und gezeichnete Witz: Beim Zahnarzt. „Welche Füllung?“ „Nuss-Nougat!“ Michael Holtschulte und Oli Hilbring haben bei der Eröffnung des Medienhauses bewiesen, dass Cartoons nicht nur zwischen Buchdeckeln oder in der Zeitung funktionieren, sondern auch auf der Bühne: mit Bildschirm, launigen Sprüchen und witzigen bis schwarzhumorigen Cartoons. Unter dem Motto „Zwei Stricher packen aus“ präsentierten sie einen Querschnitt ihrer Arbeiten in Wort und Bild. Ein Heimspiel: Michael Holtschule („Tot, aber lustig“) ist gebürtiger Herner, Oli Hilbring („Schön doof!“) ist „in Herne groß und in Bochum dick geworden“.

In Herne groß geworden sind auch die Cheerleader der „BTC Claws“. Die Mädchen-Truppe des Baukauer TC gab auf dem Robert-Brauner-Platz mehrere Kostproben ihres akrobatischen und tänzerischen Könnens und erhielt dafür: Applaus! Klingende Gitarren und/oder schöne Stimmen steuerten das Duo The Gypsymachine sowie Sänger und Gitarristen von Timo Maiwalds Musikschule bei.

WAZ Kids-Club lockte Kinder an

Auch das wurde am Samstag von 10 bis 15 Uhr vor dem Medienhaus geboten: Der WAZ Kids-Club drehte unter anderem am (Glücks-)Rad und zauberte Kindern ein Glitzern in die Augen und per Tattoo auf den Arm, die Stadtwerke bauten ihre Hüpfburg auf, ein Herne-Quiz lockte mit vielen Preisen und und und. Hochbetrieb war im Leserladen, wo es bei Iris Schwidrzik und Tanja Krey neben dem üblichen Sortiment besondere Angebote und Rabatte gab."

Fazit von WAZ-Redaktionsleiter Michael Muscheid am Ende der fünfstündigen Medienhaus-Eröffnung: „Das war ein toller Tag. Wir freuen uns über die große Resonanz.“