Heiligenhaus. Nach einer langen Umbauzeit sieht die Innenstadt ganz anders aus, der Campus entsteht: Was vor zehn Jahren in Heiligenhaus geschah.

Ein Blick zurück kann manchmal erhellend, lustig oder traurig sein. In unserer Wochen-Chronik schauen wir zurück, was vor genau vor zehn Jahren die Menschen bewegt hat. Der ein oder andere wird sich sicher daran erinnern.

Mehr Lohn für Heiligenhauser Bauarbeiter

Mit einer Forderung nach gleich sieben Prozent mehr Lohn geht die IG Agrar-Bau-Umwelt für die rund 3500 Bauarbeiter und Angestellten der Baubranche im Kreis Mettmann in die anstehende Tarifrunde. Denn: „Auf dem Bau stehen die Zeichen auf Wachstum. Es ist nur fair, wenn die Beschäftigten an diesem Erfolg auch finanziell teilhaben können“, so Dennis Macko, Vorsitzender des IG Bau-Bezirksverbandes Düsseldorf. Dabei soll es nicht nur spürbar höhere Gehälter geben, sondern auch höhere Pauschalen für Fahrtkosten und auswärtige Übernachtungen.

Ab in die neue Mitte hieß es 2014.
Ab in die neue Mitte hieß es 2014. © WAZ FotoPool | Uwe Möller

Große Feier zur Umgestaltung der Hauptstraße

Das neue Gesicht der Hauptstraße ist fast fertig. Noch bedarf es ein wenig „Make-Up“, sprich, es müssen weitere Gehwegsteine verlegt, Laternen aufgestellt, Bäume gepflanzt werden. Bis zum Monatsende soll die Heiligenhauser Flaniermeile fertiggestellt sein. Der Aufhänger: am 30. März plant der Stadtmarketing-Arbeitskreis Handel eine große Fete. Von zwölf bis 18 Uhr geht es zwischen Kirchplatz und Jahnstraße rund. Neben dem historischen Riesenrad bieten zwei angemietete Hubsteiger den Bürgern einen unvergleichlichen Rundumblick über die neu gestaltete Innenstadt.

Ärztehaus soll in ehemaliger Kreissparkassen-Filiale entstehen

Ein Ärztehaus will die Kreissparkasse Düsseldorf aus ihrer ehemaligen Filiale am Südring machen, eine Augenärztin soll hier zur Pionierin werden. Die WAZ hatte nun einen Erkundungsrundgang durch das Gebäude und stellte dabei mit Kreissparkassen-Architekt Peter Porwollik fest: Platz und Ideen gibt es zur Genüge. „Lange Zeit ist in Heiligenhaus von einer ärztlichen Unterversorgung die Rede gewesen“, so der Architekt. Drei bis vier Praxen könnten sich in dem Objekt ansiedeln, darüber hinaus ein Sanitätsdienst und beispielsweise ein Ergotherapeut. „Die Lage direkt an der Bushaltestelle und neben den Zahnärzten Kaiser ist prädestiniert für so eine Nutzung“, so Porwollik.

Campus der Hochschule Bochum entsteht

Die Bagger rollen gerade dort los, wo eines Tages ein vierstöckiges Gebäude entstehen soll: Mit den Erdarbeiten für eine Baugrube ist der Startschuss für den Neubau des Campus Heiligenhaus der Hochschule Bochum gefallen. Bis November 2015 entsteht auf dem ehemaligen Kiekert-Areal Platz für 400 Studierende. Die 10.000 Quadratmeter Grundfläche sollen auf die besonderen Bedürfnisse einer Hochschule in enger Zusammenarbeit mit der regionalen Wirtschaft abgestimmt werden. Seit 2009 gastiert der Campus Heiligenhaus am Höseler Platz.

Keine politische Mehrheit für einen Integrationsrat

Einen städtischen Integrationsrat, wie ihn die SPD jüngst anregte, wird es in Heiligenhaus vorerst nicht geben. Der Vorschlag wurde mit den Stimmen von FDP und CDU und der Enthaltung von WAHL abgelehnt. Begründung: der bestehende interkulturelle Arbeitskreis aus Sozialamt, Wohlfahrtsverbänden, Schulen, Kindergärten und Migrantengruppen erfülle die Aufgaben schon. Durch die regelmäßigen Teilnahme von Migranten am runden Tisch sei gewährleistet, dass Integration und andere migrantische Themen Eingang in die Kommunalpolitik fänden.

Schlotschmedmedaille für Christa Reißner

Christa Reißnerwar über 30 Jahren Vorsitzende der BUND-Ortsgruppe Heiligenhaus. Bürgermeister Jan Heinisch (rechts) überreichte ihr einen Apfelbaum, links Vorstandsmitglied  Rainer Wajciechowski.
Christa Reißnerwar über 30 Jahren Vorsitzende der BUND-Ortsgruppe Heiligenhaus. Bürgermeister Jan Heinisch (rechts) überreichte ihr einen Apfelbaum, links Vorstandsmitglied Rainer Wajciechowski. © WAZ FotoPool | Ulrich Bangert

Müde geworden ist Christa Reißner noch lange nicht: die 77-jährige führt seit 30 Jahren den Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) in Heiligenhaus an und bekam für ihre Tätigkeit nun die Schlotschmedmedaille vom Bürgermeister verliehen. Nicht nur die Medaille gab es für Christa Reißner: Dr. Jan Heinisch brachte der Jubilarin zudem statt eines Blumenstraußes eine Rosenpflanze für ihren Garten und einen Apfelbaum für die BUND-Anlage am Wolterskotten mit. „Es ist toll, nach all den Jahren voller Engagement ein Dankeschön zu kriegen“, freute sich Reißner.