Die Heiligenhauser Innenstadt präsentiert sich bereits in umgestalteter Form. Erweiterungen nach beiden Seiten sollen in den nächsten zwei Jahren kommen. Statt des geplanten Kreisverkehrs an der Kettwiger Straße könnte es nun doch bei einer Kreuzung bleiben.
Auf dem bereits veränderten Abschnitt der Hauptstraße fand am Dienstagabend die Mitgliederversammlung der CDU Heiligenhaus im gut gefüllten Ratskeller statt, zu der auch interessierte Gäste eingeladen waren. Denn als inhaltlichen lokalpolitischen Schwerpunkt der Zusammenkunft gaben Bürgermeister Dr. Jan Heinisch und der Technische Beigeordnete Harald Flügge Einblicke in den aktuellen Planungsstand für den weiteren Umbau der Hauptstraße.
„Der nächste Bauabschnitt umfasst den Bereich von Kirche zu Kirche“, so Flügge. So soll in den kommenden zwei Jahren der schon umgebaute Teil nach Westen bis zur Alten Kirche erweitert und im Osten der Abschnitt bis zur Höhe der Suitbertus-Kirche erneuert werden. Dabei werde „der Standard, der gegenwärtig bekannt ist“, beibehalten werden, erläutert Flügge.
In Richtung der evangelischen Kirche steht zu diesem Zweck die wahrscheinlich größere Veränderung an: „An der Kettwiger Straße planen wir einen Kreisverkehr, der jedoch letztendlich noch abgesegnet werden muss.“ Die Option einer herkömmlichen Kreuzung stünde ebenfalls im Raum, so dass in den kommenden Wochen mit der Verwaltung und einem Gutachter die Weichen für eine endgültige Entscheidung gestellt werden. Dabei müsse zusätzlich bedacht werden, dass sich der Bau eines Kreisverkehres sowohl finanziell als auch flächenmäßig aufwendiger gestalten würde als eine Kreuzung.
Die Strecke nach Westen hin soll dem „Sorgfaltsraum“, in dem ein Tempolimit von 20 Stundenkilometer vorgegeben ist, angepasst werden. Der bekannte Standard, den Flügge benennt, manifestiere sich in „deutlich breiteren Gehwegen, einem gegenläufigen Fahrradweg und barrierefreien Übergängen“.
Auch im erweiterten Umbaubereich soll der Verkehr künftig ohne Regelung durch Rot und Grün fließen: „Im Sorgfaltsbereich sieht man bereits, dass man auch ohne Ampeln auskommt“, so Flügge. „Der Autoverkehr hat sich von 20 000 Fahrzeugen pro Tag auf 3000 reduziert. Jeder kann jederzeit unbesorgt über die Straße gehen.“
Das Ziel bestehe im neuen Lebensraum Innenstadt, in dem jeder im Radius von 300 Metern um den Rathausplatz und um den Kirchplatz herum alles barrierefrei erreichen könne. „Die Innenstadt ist das Stückchen Herz in unserer Stadt“, sagt Heinisch, „wir müssen ihr ein Gesicht geben, sie schön gestalten.“
Nicht überall stoßen die Vorschläge der Erneuerungen und die bereits vollzogenen Umbauten auf Gegenliebe. Einigen fehlt es an Parkplätzen auf der Hauptstraße, andere beobachten kritisch, dass die Stadt sich immer weiter leere, lautete das Feedback im Saal. Andere Anwesende, so auch Zugezogene, freuen sich über den Fortschritt, loben die Außenwirkung und Praktikabilität des neuen Stadtkerns.
Abschnitt für Abschnitt wurde und wird die Hauptstraße somit verändert. Dass alles seine Zeit braucht, habe seinen Grund, wie Flügge erklärt: „Wir wollen nicht alles einfach fertig machen, sondern wir wollen es gut machen.“