. Christa Reißner führt seit 30 Jahren die Ortsgruppe des BUND an. Dafür bekommt sie die Schlotschmedmedaille verliehen.

Wir passen immer und überall auf – und wenn uns etwas nicht passt, dann gehen wir halt wieder auf die Straße.“ Müde geworden ist Christa Reißner noch lange nicht. Die 77-Jährige führt seit 30 Jahren den Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) in Heiligenhaus an und bekam für ihre Tätigkeit nun die Schlotschmedmedaille vom Bürgermeister verliehen.

Nicht nur die Medaille gab es für Christa Reißner: Dr. Jan Heinisch brachte der Jubilarin zudem statt eines Blumenstraußes eine Rose für ihren Garten und ein Apfelbäumchen für die BUND-eigene Anlage am Wolterskotten mit. „Das ist schon schön, wenn man nach all den Jahren auch mal ein Dankeschön bekommt, das tut auch mal gut“, freut sich Reißner. Aber ihr größter Antrieb bleibt ihre Liebe zur Umwelt und Natur. „In den mehr als 30 Jahren habe ich so viele tolle Sachen erlebt. Wir haben viele Veranstaltungen und Kurse besucht und uns weitergebildet, wir haben Spaziergänge unternommen und Ausflüge gemacht. Ich freue mich, dass wir ein aktiver Kreis sind, und die Aufgaben, die ich habe, beschäftigen mich und halten mich wohl auch munter.“

Erfolg beim Abtskücher Stauteich

Vor allem Spaß an der Sache müsse man aber haben, findet die 77-Jährige: „Wenn man das, was man macht, nicht mit Freude und Spaß betreibt, dann schafft man es auch nicht, das über so einen langen Zeitraum zu tun. Mir macht es immer noch Freude, der Umweltschutz ist mir ein Herzensanliegen, deswegen tue ich es gerne. Und der Spaß kommt auch nicht zu kurz.“

Zur Ruhe kommt Christa Reißner selten, denn um die Natur zu schützen, müssen sie und ihre Mitstreiter immer ein wachsames Auge haben: „Ich habe das Glück, im städtischen Umweltausschuss und im Umweltausschusses des Kreises zu sitzen. Da bekomme ich viel mit, weiß immer Bescheid. Ich bin auch immer gut beschäftigt, wenn ich Gutachten schreiben muss bei neuen Planungen.“ Eine ihrer größten Erfolge ist die höhere Einstufung des Abtskücher Stauteichs im Landschaftsschutz. „Wir haben verhindert, dass der BRW eine Mauer bauen konnte, die den Vogelsangbach vom Stauteich getrennt hätte. Das wäre für die teils seltenen Vogelarten wie den Zwergtaucher schlecht gewesen. So ist es doch viel schöner, jetzt fließt der Bach parallel in einem Graben entlang, und Senioren und Kinder haben Spaß an den vielen Tieren, die sie hier beobachten können.“ Die für dieses Jahr geplante Entschlammung des Stauteichs wird sie im Auge behalten.

Genauso wie vieles andere. „Fracking wollen wir nicht, da sind wir auch auf die Straße gegangen und haben 1300 Unterschriften gesammelt, die wir dem Bürgermeister überreicht haben“, erklärt Reißner. Aber auch das BUND-eigene Grundstück am Wolterskotten bedeutet Arbeit: „Wir sind an dem Biotop immer noch gut beschäftigt, da kommt keine Langeweile auf“, lacht Reißner.

Nach all den Jahren freut sich Christa Reißner nicht nur darüber, was sie gemeinsam erreicht haben, sondern blickt auch positiv in die Zukunft: „Wir haben etwa 15 aktive Mitglieder, es gibt immer etwas zu tun. Doch es wäre schön, wenn sich auch mehr junge Leute engagieren würden.“