Heiligenhaus. Kostenfreies dauerhaftes Parken ist bald am Forum Hitzbleck in Heiligenhaus Geschichte. HBB-Geschäftsführer Heiner Hutmacher über die Gründe.
Die Zeit des kostenfreien und zeitlich unbegrenzten Parkens am Forum Hitzbleck ist vorbei: Zu viele Dauerparker und zu wenig Parkmöglichkeiten für Akzenta, Lidl, dm und Gourmet Zhou ließen dem Betreiber HBB offenbar keine andere Wahl. WAZ-Redakteurin Katrin Schmidt sprach mit HBB-Geschäftsführer Heiner Hutmacher über die Beweggründe und ab wann welche Bedingungen gelten.
Herr Hutmacher, Sie betreiben das Forum Hitzbleck. Das feierte vor zwei Jahren Eröffnung, in diesem Jahr ist auch das chinesische Restaurant in Betrieb gegangen. Wie zufrieden sind Sie mit der Lage?
Heiner Hutmacher:Wir haben das Forum Hitzbleck gebaut und sehr gut vermietet, wie ich finde. Auch der Asiate ist nun ein großer Erfolg. Die Läden kommen gut an, ich bin selber in dieser Woche erstmalig auch im Restaurant gewesen. Sehr schön, es freut mich, dass es wohl gut angenommen wird und sich die Bemühungen des Betreibers auch lohnen. Aber wir haben unseren Mietern eben auch zugesichert, dass ihre Kundschaft eine bequeme Parkplatzsituation vorfinden kann – das war nun leider nicht mehr so. Wir haben unfassbar viele Dauerparker, deswegen mussten wir handeln.
Kostenfreies und zeitlich unbegrenztes Parken, wie es bislang war, wird also bald nicht mehr möglich sein?
Richtig. Aber es wird keine Schranke geben, sondern die Kennzeichen werden bei der Ein- und Ausfahrt automatisch erfasst. Das ist eine sehr moderne, wenn auch mittlerweile schon etablierte und auch für die Kunden bequeme Methode – und für alle, egal, ob Kunde oder nicht, bleibt das Parken für zwei Stunden kostenfrei – genauso, wie es in der Heiligenhauser Innenstadt üblich ist.
Wie sieht es denn aus, wenn man länger bei Gourmet Zhou verweilt?
Da wird es eine extra Regelung geben. Hier wird das Parken dann auf drei, vielleicht auch vier Stunden kostenfrei bleiben. Die Kunden erhalten dann einen Abschnitt, den sie am Parkautomaten mit ihrem Kennzeichen zusammen eingeben können.
Was passiert denn, wenn ich einkaufen möchte, aber auch kurz in die Innenstadt? Gibt es dann direkt, wie es den Schildern auf dem Parkplatz zu entnehmen ist, ein Verwarngeld?
Ein Verwarngeld bekommt nur, wer mehr als zwei Stunden parkt, aber nicht nachbucht. Denn auch das wird möglich sein. 90 Cent pro Stunde kostet es, als angemessen würde ich das bezeichnen. Zudem gibt es die Möglichkeit, einen Nachttarif zu buchen: Anwohner zum Beispiel könnten für drei Euro in der Zeit von 21 bis 6 Uhr hier dann stehen. Das gilt im Übrigen auch für Sonn- und Feiertage.
Wie teuer wird denn das Verwarngeld dann sein?
Die liegt bei 25 Euro, plus Verwaltungsgebühren, es dauert etwa vier Wochen, bis das Schreiben eintrifft.
Die Autokennzeichen werden ja nun von der Videokamera erfasst – wie sieht es mit Datenschutz aus?
Das ist durch die DSGVO, die Datenschutz-Grundverordnung, ja sehr geregelt. Sie hat gute und strikte Auflagen. Wer innerhalb von zwei Stunden das Gelände verlässt, dessen Kennzeichen wird sofort aus dem System gelöscht. Das Kennzeichen ist zudem keiner Person zugehörig, erst bei einem Verstoß, denn dann gibt es ein begründetes Interesse.
Ab wann wird die Parkregelung gelten? Und rechnen Sie wieder mit einer Kritikwelle, wie im Frühjahr des letzten Jahres, als schon einmal Parkschilder angebracht wurden?
Die neue Regelung tritt am 1. August in Kraft. Im letzten Jahr gab es erheblichen Protest, das stimmt – das nehmen wir natürlich ernst. Dieses Mal haben wir das Ganze besser kommuniziert und sind auf breite Zustimmung gestoßen. Wir haben wirklich ein großes Problem mit Fremdparkern und müssen hier unseren Mietern und dem Handel eben die Möglichkeit für ihre Kundschaft geben. Aber die Bedingungen sind ja auch für Fremdparker, denke ich, in Ordnung.
Eine Frage noch zum Forum Hitzbleck: Ein Ladenlokal steht ja noch immer leer, wie sieht es da aus?
Den dortigen Ladenleerstand sehen wir ganz klar nicht gerne. Wir müssen leider auf einen Mieter warten, wir hatten gute Gespräche und schon Kandidaten im Auge, das hat sich aber auch durch die Pandemie zerschlagen. Wir bleiben da am Ball.