Heiligenhaus. Mit der Sprengung des Schornsteins der Gießerei Hitzbleck 2017 endete auch eine Ära in Heiligenhaus. Kunstwerk gefördert vom Heimatministerium.
Als rund um ihn herum bereits alles in Trümmern lag, da stand er noch weiter, als ob er dies noch Jahrzehnte tun wollte: Der alte Schlot der Firma Hitzbleck. Heute erinnern nur noch alte Gussformen an der Rolltreppe sowie im Eingang zum Forum Hitzbleck an der Westfalenstraße an die Historie dieses Ortes. Doch seit dieser Woche ragt im Bereich des Zugangs zum Panoramaradweg nun ein Kunstwerk dem Himmel empor – und soll an den Schornstein erinnern.
Es war ein kleines Spektakel, als im Oktober 2017 eine Sprengung des Ofens mitten in der Innenstadt anstand. Dem 35 Meter hohen Schornstein wurde von einer Spezialfirma mit 6,4 Kilogramm gelatinösem Sprengstoff zu Leibe gerückt, angebracht an der Seite – mit einem Knall kippte er dann aber doch relativ leise einfach um. Dabei schauten viele Menschen zu: ehemalige Mitarbeitende der Gießerei, Schülergruppen und viele mehr. Es war ein regelrechtes Volksfest und der Bereich rundherum weit abgesperrt.
Heiligenhauser Innenstadt im Wandel der Zeit
Die Sprengung, sie bedeutete auch das Ende einer Ära, in der mitten in Heiligenhaus nicht nur geshoppt oder konsumiert, sondern auch produziert wurde. Doch wie es nun mal ist, mit den Jahren vergehen die Erinnerungen an das, was war – das neue Stadtbild ist längst angekommen, sei es die Westfalenstraße, der Basildonplatz oder eben das Forum Hitzbleck. Das hatte der damalige Technische Dezernent, Siegfried Peterburs, jedoch bedacht bei der Umgestaltung des Innenstadtbereichs: Der für sein künstlerisches Auge bei der Stadtplanung bekannte und genauso streitbare Ingenieur und Architekt hatte sich da schon überlegt, wie er die Erinnerung aufrecht erhalten will.
Förderungen gibt es für solche Projekte dann oftmals vom Bund oder Land – so geschehen ja auch kürzlich bei der Skulptur im Hefelmannpark, die an das alte Haus Hefelmann erinnern soll. Hier gab es Geld aus dem Heimat-Fonds des Landes, so entstehe ein „Denkmal für das Denkmal“, hatte die Stadt dazu erklärt. Bereits bei der Gestaltung des Hefelmannparks sei durch die Pflanzung der frühere Standort des Hauses akzentuiert worden.
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Skulptur enthält die Stahlgurte des Hitzbleck-Schornsteins
Als er dann fiel, der alte Schornstein, wurden die Stahlgurte gesichert – und in das jetzt aufgebaute Kunstwerk eingebaut, dass durch seine Form an den roten Schlot erinnern soll. Gemeinsam mit den Gussformen soll beides „als repräsentative Objekte für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Heiligenhaus erlebbar und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden“, heißt es in einer Stellungnahme der Stadt kurz und knapp.
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Die Errichtung der Schornsteinskulptur stelle nach dem Gießtiegel, dem Haus Hefelmann sowie den an unterschiedlichen Stellen angebrachten Gussformen den Abschluss der Kunstinszenierungen im Bereich des Forums Hitzbleck dar. Ergänzt werden sollen diese Objekte noch durch entsprechende Erläuterungstafeln.
>>> Förderung durchs Land, keine Anschaffung aus der Stadtkasse
- Die Kunstinszenierung ist gefördert worden durch das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen aus dem Heimatfonds „Fördern, was Menschen verbindet“.
- Für die Dauer der Arbeiten in dieser Woche kam es entlang des Panoramaradwegs immer wieder zu Sperrungen.