Heiligenhaus. 22 Grad und Sonnenschein: Schön soll es in Heiligenhaus am Pfingstwochenende werden. Was Badegäste in dieser Saison im Heljensbad wissen sollten.

Dieser Start in die Freibadsaison, er war unumstritten nur was für Hartgesottene: Bei kühlen 16 Grad eröffnete am Mittwoch das Heljensbad die Außensaison. Doch auch wenn einige es kaum erwarten konnten, endlich unter freiem Himmel ihre Bahnen ziehen zu können – ab 13 Uhr wurde parallel dazu das Hallenbad angeboten.

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„Wenn man einmal drin ist, war es gar nicht so schlimm“, nimmt es Bäderleiter Holger Brembeck sportlich. „Die, die da waren am frühen Morgen, waren total begeistert.“ Mit einem Gläschen Sekt wurden sie begrüßt von den Freibadfreunden, ein bisschen innere Wärme konnte nicht schaden, „aber immerhin hat unser Becken schon 24 Grad Wassertemperatur. Das haben wir in diesem Jahr recht schnell und gut hinbekommen, unter anderem auch mit der Abwärme des Hallenbads.“ Bis zum 1. Juni werde man es im Heljensbad flexibel halten mit Frei- und Hallenbad.

Heiligenhauser Bad: Bis zu 40.000 Euro für die Saisoneröffnung

Damit das Freibad jedoch überhaupt wieder öffnen konnte, war wieder jede Menge Vorarbeit im alten Bad nötig, „der Zustand ist ja bekannt. Der Aufwand war erneut hoch. Bevor der erste Badegast seinen Fuß ins Wasser setzen konnte, mussten wir schon 30.000 bis 40.000 Euro investieren“, betont Brembeck. Instandsetzung, Technik, Reinigung – das seien alleine die variablen Anteile, die zusätzlich zu den Fixkosten auf die Stadtwerke als Betreiber des Bades somit zukommen. Dass das Bad jedoch durch diesen Aufwand weiter hält, das hofft Brembeck mit Blick auf die immer noch ergebnislosen Diskussionen um einen Badneubau.

Die Anzahl der Badegäste hielt sich zwar am ersten Freibadtag in Grenzen in Heiligenhaus, die waren jedoch begeistert.
Die Anzahl der Badegäste hielt sich zwar am ersten Freibadtag in Grenzen in Heiligenhaus, die waren jedoch begeistert. © FUNKE Foto Services | Stephan Lucka

Die gute Nachricht: Die Badbesucher müssen in diesem Jahr auf nichts verzichten. Die Anlage ist auf Vordermann gebracht worden, die Beachsoccer- und Beachvolleyballanlagen warten auf die ersten Ballfreunde, der Sprungturm auf Mutige und die Rutschen auf Tempofans. „Wir müssen nur irgendwann in der Saison die blaue Rutsche einmal kurzfristig sperren, weil einige Teile, die nur noch im Ausland erhältlich sind, ausgewechselt werden müssen, bevor es diese nicht mehr gibt.“ Die Rutsche sei aber auch bis dahin voll funktionstüchtig – Sorgen müsse sich hier keiner machen.

Bademeister-Markt ist leer gefegt

Und das auch nicht generell beim Thema Sicherheit. „Wir haben das Glück, dass wir unseren Betrieb durch ein großes Netzwerk wie gewohnt aufrecht erhalten können“, blickt Brembeck auf den leer gefegten Bademeister-Markt. Dieser Job erfordere nicht nur eine gewisse Sportlichkeit, sondern auch ein Fingerspitzengefühl – denn nicht nur im, sondern auch außerhalb des Wassers ist bei den vielen Menschen und eben auch unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen auch manchmal ein wenig Hilfeleistung oder Ermahnung nötig.

Für oben ohne soll es keine Regelung geben

Für die Saison ist alles vorbereitet im Heljensbad – es fehlen nur noch ein paar Grad mehr Außentemperaturen.
Für die Saison ist alles vorbereitet im Heljensbad – es fehlen nur noch ein paar Grad mehr Außentemperaturen. © FUNKE Foto Services | Hans Blossey

Apropos: Wie sieht es eigentlich aus mit oben-ohne-Schwimmen für Frauen im Heljesbad, wie es in anderen Städten jüngst erlaubt wurde? „Ich sehe die Diskussion völlig entspannt, wir sind ein freies und offenes Land – so lange keiner gegen Gesetze verstößt.“ Die Diskussion habe es bereits in den 80er Jahren gegeben; Brembeck erinnert sich auch hier an die Nutzung der Sonnenterrasse neben dem Wachtturm. „Für uns ist das alles kein Thema, das muss jeder für sich selbst entscheiden, ob er in einem Freibad oben ohne herumschwimmen will.“ Ob es im Gegenzug öfter dazu komme, dass Frauen verhüllt schwimmen? „Nur ganz selten, aber es gibt natürlich Besuchergruppen, die aufgrund ihres religiösen Hintergrunds andere Bekleidung tragen, aber das klappt ja alles. Das Konträre in unserer Gesellschaft ist doch auch das Spannende.“

Konzert nach den Sommerferien geplant

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Doch auch, wenn das Heljensbad wieder ausreichend Rettungsschwimmer stelle, ist Brembecks großer Wunsch für die Freibadsaison, „dass Eltern und auch andere Badegäste auf die Kinder und Nichtschwimmer achten. Denn gerade in der Pandemie haben viele entweder gar nicht erst schwimmen gelernt oder konnten ihre Fähigkeiten nicht ausreichend trainieren.“ Für nach den Sommerferien sei übrigens noch eine Überraschung geplant in Richtung Open Air-Konzert; sowas habe es jedoch noch nicht im Heljensbad gegeben. Man darf gespannt sein.

>>>Die Öffnungszeiten und Preise

  • Das Freibad hat geöffnet montags von 13 bis 19 Uhr, dienstags bis freitags von 8 bis 19 Uhr und am Wochenende von 9 bis 19 Uhr.
  • Erwachsene zahlen sechs Euro (4,50 Euro ermäßigt), Kinder (vier bis 17 Jahre) drei Euro. Die Sommerspaßkarte (gilt vom 1. Juni bis zum 31. August) kostet Erwachsene 150 Euro (ermäßigt 120 Euro) und für Kinder und Jugendliche 75 Euro.
  • Die Zehner-Coins sind für 50 Euro (35 Euro) bzw. 22 Euro erhältlich.
  • Die Sauna soll im Sommer weitestgehend geöffnet bleiben, eine große Sanierung stehe nicht an. Angeboten werden jedoch die reduzierten Öffnungszeiten. Alle Infos unter stadtwerke-heiligenhaus.de.