Heiligenhaus. Pauken zahlt sich aus: Eine fünffache Glanzleistung haben die Heiligenhauser Kant-Abiturienten in diesem Jahr hingelegt und ein 1,0 erzielt.
Zwölf lange Schuljahre liegen nun auch hinter den diesjährigen Abiturienten des Immanuel-Kant-Gymnasiums. Eine Zeit voll Hausaufgaben, Präsentationen, Klassenarbeiten, mündlichen Prüfungen- alles mit dem Ziel, ein gutes Abitur zu erzielen, um das Wunschstudium zu beginnen, den Traumjob zu bekommen und den Weg ins Berufsleben zu ebnen. Natürlich steckt in der Schulzeit viel mehr als nur das: Sportveranstaltungen, Freunde, große Pausen und Schulfeste. Dass sich neben all den schönen Momenten auch die harte Arbeit am Ende auszahlt, beweisen in diesem Jahr fünf Abiturienten des Gymnasiums.
Heiligenhauser erhalten Abitur mit Auszeichnung
Das Abitur überhaupt in der Tasche zu haben ist für viele Schülerinnen und Schüler sicher schon ein großer Erfolg. „Erfreulicherweise erzielten in diesem Jahr fünf Abiturienten ein Gesamtergebnis von 1,0“, meint Oberstufenkoordinator Jan Wittmann: Die Schüler Eliás Farah, Christian von Mecklenburg, Joey Budnick, Yassin Ait Hmida und Benedict Behmer können besonders stolz auf ihre Leistung sein. „Hierbei hat Joey Budnick die höchste Gesamtpunktzahl erreicht“, so Wittmann.
Der Abiturient, der mit Mathematik und Physik in den Leistungskursen seinen Schwerpunkt in den Naturwissenschaften gesetzt hat, erzählt über seine Abiturphase: „Ich habe mich tatsächlich während der Abi-Zeit nicht viel intensiver darauf vorbereitet als ich das ganze Jahr über gelernt habe. Dafür habe ich mich dafür das ganze Jahr über mit den Fächern beschäftigt“, meint Joey Budnick. Zur Vorbereitung habe er Aufgaben und Altklausuren gelöst. Durch diese langfristige Lernstrategie habe der Heiligenhauser das Lernen gut mit Freunden und Hobbys unter einen Hut bekommen können. Sein Zukunftsplan, für den er unter anderem einen so guten Abiturschnitt erreichen wollte, sieht vor, Informatik in Aachen zu studieren. „Tatsächlich habe ich mir die ganze Zeit über nie wirklich Gedanken über meinen Notenschnitt gemacht, das kann auch daran liegen, dass ich eigentlich schon immer relativ gut in der Schule war“, erinnert er sich.
Schüler gehen mit unterschiedlichen Methoden ans Lernen
Als Tipp für die Abiturphase möchte er dem nächsten Abiturjahrgang mit auf den Weg geben, sich frühzeitig peu à peu auf die Klausuren vorzubereiten, um nicht auf den letzten Metern in Zeitnot zu kommen. Ganz anders als Stufenkamerad Joey ist Yassin Ait Hmida an das Lernen rangegangen: Zwei Wochen vor den Prüfungen habe er angefangen, seine vorgefertigten Lernzettel und Zusammenfassungen auswendig zu lernen. Mit der Pomodoro-Technik habe er zwei Stunden am Morgen und eine Stunde am Nachmittag dafür aufgewendet.
„Meine Lehrer haben mich in den Abi-Fächern meiner Meinung nach sehr gut unterstützt“, meint er. Besonders in seinen Leistungskursen Französisch und Erdkunde sei es durch die geringe Anzahl an Schülern möglich gewesen, viel persönliches Feedback von den Lehrern zu bekommen. Das sehr gute Abitur bezeichnet Yassin als „Eintrittskarte in die Welt“. Auch ihn zieht es an die Universität in Aachen, wo er Wirtschaftsingenieurwesen mit der Fachrichtung Maschinenbau studieren wird. Der angehende Student ergänzt, dass man die mündliche Mitarbeit nicht vernachlässigen sollte, weil man so die Note leicht verbessern könne.
Wie man sein Abifach wählen sollte
„Und vielleicht auch noch als Tipp“, ergänzt Benedict Behmer: „Wählt eure Abiturfächer nach Interesse. Es ist superwichtig, dass man die Fächer mag und beim Lernen ein gutes Gefühl hat.“ Außerdem sei es hilfreich, von der Qualifikationsphase an, ordentliche Lernzettel zu machen und sich einen Ausgleich zum Lernen zu gönnen, meint der 18-Jährige.
Eine Sache, die alle fünf Einser-Schüler eint, ist, dass sie sich schon immer in der Schule angestrengt haben. Durch die kontinuierliche Arbeit in Form von Hausaufgaben und mündliche Mitarbeit habe sich bei allen eine Lernroutine eingependelt, weshalb die Abiturphase nicht viel anders als der Rest der Schulzeit verlief. Dazu ist bei allen fünf Abiturienten gekommen, dass sie sich ihre Leistungskurse strategisch ausgesucht haben, das heißt nach Talent und Interesse.
Lehrer haben die Schüler gut vorbereitet
Christian von Mecklenburg zum Beispiel wählte seine Leistungskurse Mathe und Englisch aus dem Grund, dass die Fächer ihm immer schon leichtgefallen seien. „Bei Mathe habe ich einfach irgendwie das Verständnis dafür und ein Gefühl für Englisch habe ich bekommen, weil ich ein halbes Jahr in einer Gastfamilie in Neuseeland war“, erzählt er. Sein Ziel war es, in der Qualifikationsphase, „Vollgas zu geben“, um in Heidelberg Medizin studieren zu können.
„Zum Beispiel in Mathe war es so, dass die Abiturklausur nicht schwieriger war, als die Aufgaben in Unterricht“, meint Eliás Farah. Die Lehrer am IKG hätten seiner Meinung nach, den Unterricht gut auf das Niveau der finalen Klausuren angepasst. Schriftlich sei der Heiligenhauser schon immer gut bis sehr gut gewesen. Mit Beginn der Qualifikationsphase habe er dann auch den Schalter für das Mündliche umgelegt, um sich den Traum von der „eins vor dem Komma“ zu erfüllen. Durch Corona habe er erst richtig gemerkt, alleine zu arbeiten und sich selbst Inhalte anzueignen. Dank seiner hohen Punktzahl kann er nun ein Medizinstudium ohne Medizinertest beginnen, weshalb ihm ein gutes Abitur sehr wichtig war.
>>> Guter Abijahrgang auch an der Gesamtschule
- Freude über ein 1,0 gab es auch an der Gesamtschule: Laura Beier hat hier das beste Abitur in diesem Jahr. Sie studiert jetzt Psychologie an der Heinrich-Heine-Uni in Düsseldorf.
- Insgesamt erreichten 16 einen Einser-Durchschnitt. Mit 2,4 war es der beste Abijahrgang an der Gesamtschule in den ganzen 30 Jahren. Spannend: Nur elf der insgesamt 74 Abiturientinnen und Abiturienten hatten zu Beginn der fünften Klasse eine Gymnasialempfehlung.