Heiligenhaus. Die Bedeutung des Heiligenhauser Campus für die Region ist enorm. Das unterstrich nun NRW-Wirtschaftsminister Pinkwart bei der Geburtstagsfeier.

Ohne Studierende kann es keine Hochschule geben – und so hatten ebenjene bei der Feierstunde zum zehnjährigen Bestehen des Campus Velbert/Heiligenhaus das erste Wort. Für einen Glücksfall für die Region halten den Campus der Hochschule Bochum aber auch Vertreter aus Politik und Wirtschaft. So gratulierte NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) zu „der hervorragenden Verbindung von Lehre und Praxis“. Jedoch formulierte er auch Zukunftsziele.

Der Campus startetet am 24. September 2009 mit 28 Studierenden und zwei Professoren den Studienbetrieb. In das aktuelle Wintersemester gestartet sind dagegen 90 Erstsemester, insgesamt studieren fast 400 junge Männer und Frauen in Heiligenhaus. Und das geschieht durchaus sehr bewusst: Joelina freut sich im dualen Studium über die funktionierende Kooperation mit den Unternehmen, Philipp genießt es „viel Fachkompetenz auf kleinem Raum zu finden und kurze Wege zu haben.“ Sebastian ist es besonders wichtig, Theorie und Praxis zu verknüpfen, aber auch das Familiäre des Campus gefällt ihm gut.

Minister Pinkwart lobt „hochqualifierte, anwendungsorientierte Ausbildung“

Sehr zufrieden mit der Entwicklung des Standortes sind aber nicht nur die Studierenden, sondern auch Hochschulpräsident Professor Jürgen Bock. „Die Zusammenarbeit mit den Unternehmen der Region ist sehr intensiv und Digitalisierung ein zentrales Thema für uns“, freut sich Bock über ein praxisnahes Studienmodell. „Schon vor zehn Jahren bestand bei den Unternehmen ein hoher Bedarf an Fachkräften“, blickte Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart auf die Vergangenheit zurück, als er eine Initiative zur Stärkung von MINT-Studiengängen startete. Dass sich daraus in Heiligenhaus eine „hochqualifierte, anwendungsorientierte Ausbildung“ entwickelt hat, die für Studierenden und Unternehmen funktioniert, freut ihn daher umso mehr.

Beim Hochschul-Quiz besiegen die Studenten ihre Dozenten

In einem Quiz zwischen Studenten und Dozenten ging es um interessante, aber nicht ganz so im Mittelpunkt stehende Fakten rund um den Campus. Bei Fragen nach der Höhe des Gebäudes (17,3 Meter), dem Durchschnittsalter der Professoren (48,2 Jahre) oder der Anzahl der Bücher in der Bibliothek (3800) hatten die Studierenden die Nase vorn.

Viele Informationen zur Hochschule Bochum, dem Standort Velbert/Heiligenhaus mit vier eigenen Studiengängen, dem Studierendenwohnheim und dem Schülerlabor vor Ort finden sich auf hochschule-bochum.de/cvh.

„Auch in Zukunft wollen wir die Innovation vorantreiben und die Vernetzung der Wissenschaftler noch verstärken“, äußerte sich Pinkwart zu neuen Zielen. Studieninteressierte findet die Hochschule an den weiterführenden Schulen der Gegend, und Hochschulpräsident Bock freut sich über einen guten Kontakt zu den örtlichen Schulen sowie über viele Teilnehmer am Talentscouting-Programm und bei den Kursen im Schülerlabor. Schreiben sich diese Schüler dann später als Studenten ein, werden sie in einem Teil ihres Studiums in einem der über 100 Kooperationsunternehmen ausgebildet.

Kreis Mettmann profitiert als Industrieregion vom Campus

Davon wiederum profitieren auch die Betriebe: „In den vergangenen zehn Jahren haben wir 28 Studenten bei uns ausgebildet“, berichtete Ulrich Hülsbeck, Beiratsvorsitzender der Huf-Gruppe, „24 davon arbeiten immer noch in unserem Unternehmen. Der Nutzen für uns ist also eindeutig.“ Landrat Thomas Hendele konnte diese Sicht nur bestätigen: „Der Stellenwert des Campus in der Region ist der, von dem wir immer geträumt haben. Der Kreis Mettmann ist Industrieregion und will es auch bleiben. Die Chance dazu bekommt er auch durch den Campus.

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Mit dem Umzug vom Höseler Platz in das eigene Campus-Gebäude an der Kettwiger Straße im Jahr 2017 wurden die Labore technisch erweitert, die Ausstattung ist hochmodern. „Am Anfang war es die größte Herausforderung, den Standort zu entwickeln“, erinnert sich Standortsprecher Professor Christian Weidauer, „nun werden Lehrinhalte in einem anhaltenden Prozess digitalisiert. Wir können stolz auf das sein, was in den zehn Jahren aufgebaut wurde.“