Heiligenhaus.. Erstmals durften Siebtklässler am Schülerlabor-Workshop des Campus Velbert/Heiligenhaus teilnehmen. Neue Technik bald auch im IKG-Unterricht.


Gespannt versammeln sich die vielen Schüler um die weiße Box, die zeigen soll, ob sich die Vorarbeit der vergangen Stunden gelohnt hat. „Es riecht etwas nach Kleber aus einer Heißklebepistole“, merkt ein Kind an, als der 3D-Drucker im Klassenraum des Immanuel-Kant-Gymnasiums startet und anfängt, mit bis zu 190 Grad eine synthetische Masse zu erhitzen. „Im Prinzip funktioniert der Drucker auch wie eine sehr viel präzisere Heißklebepistole“, bestätigt Kursleiter und Dozent Stefan Simanek vom Campus Velbert/Heiligenhaus.

Das Drucken  der Schlüsselanhänger kam zum Schluss. Vorher mussten die Schüler zunächst am Computer die Form und Aufschrift entwerfen.
Das Drucken der Schlüsselanhänger kam zum Schluss. Vorher mussten die Schüler zunächst am Computer die Form und Aufschrift entwerfen. © Unbekannt | FUNKE Foto Service






Auch hierbei wird das passende Material aufgeschmolzen und in der gewünschten dreidimensionalen Form aufgetragen und abgekühlt. Im Zuge des 3D-Druckkurses für Siebtklässler soll in der letzten von vier Kursstunden ein Schlüsselanhänger im, von der Hochschule Bochum ausgeliehenen, Druckergerät entstehen. Die Form des Anhängers musste jeder der rund 30 Schüler der 7b in den vorherigen Einheiten am Computer selbst entwerfen. „Wir konnten neben der Form auch programmieren, ob ein Schriftzug oder ein Motiv auf dem Anhänger sein soll“, erklärt Schüler Emil Dragons.

Bis 2019 durften erst Schüler ab Klasse acht teilnehmen

Es ist das erste Mal, dass auch eine siebte Klasse an einem der beliebten Tec-Lab-Workshops teilnehmen darf. Angeboten wird das Schülerlabor vom Campus Velbert/Heiligenhaus. Bisher konnten die Kurse aufgrund der Förderbedingungen erst ab der achten Klasse angefragt werden.

Als sich die Bedingungen allerdings jetzt änderten, wusste Informatik-Lehrer Martin Tilmans sofort, dass er die Chance für seine Informatikklasse nutzen möchte. „Die Praxiskurse sind eine hervorragende Ergänzung zum Unterricht und können bei bereits vorhandenen Interesse für Technik und Informatik große Fortschritte zu machen“, ist sich Tilmans sicher.

Auch Schulleiterin Britta Berschick ist davon überzeugt, möglichst früh Schülern die Möglichkeit zu geben, sich mit MINT-Themen auseinanderzusetzen. „Daher haben wir uns auch dazu entschieden, ab kommenden Schuljahr bereits in den Klassen fünf und sechs Informatik anzubieten“, so Berschick. Da es in Zukunft immer wichtiger sei, auch programmieren zu können, sei es sinnvoll, schon in frühen Jahren eine Grundlage auf dem Gebiet zu schaffen.

Kant-Gymnasium will 3D-Drucker interdisziplinär nutzen

Auch in Zusammenarbeit mit dem Campus sollen künftig weitere Projekte angegangen werden. Der 3D-Drucker hat zumindest gezeigt, wie man mit neuen Methoden das Interesse wecken kann. Da trifft es sich gut, dass das IKG gerade erst zwei neue 3D-Drucker für den eigenen Gebrauch bestellt hat.

Was für ein Potential in den modernen Geräten steckt, weiß die Schulleiterin und will sie daher auch interdisziplinär zum Einsatz bringen: „Auch in Fächern wie Biologie oder Kunst kann man die Technik super nutzen.“

>> Schülerlabor will Techniktalente fördern

  • Das Schülerlabor vom Campus Velbert/Heiligenhaus wurde 2013 mit dem Ziel gegründet, MINT-Lehrer in ihrem Unterricht durch vielfältige Technik-Experimente zu unterstützen.
  • In den Ferien haben Schüler die Möglichkeit, kostenlos an Ferienkursen im Tec Lab in den Räumen des Campus teilzunehmen.