Heiligenhaus. . In der Stadt stehen einige Ladenlokale leer. Große Räume für Veranstaltungen fehlen. Nachfolgerin für Imbissbude am Kirchplatz gefunden.
Die Gastronomie in Heiligenhaus hat viel Potenzial, aber es gibt auch einige Leerstände. Zumindest eine Lücke am Kirchplatz konnte jetzt geschlossen werden.
Es sollte ein normaler Betriebsurlaub werden, doch Reitens Imbiss konnte nach den Herbstferien nicht wie geplant wiedereröffnet werden. Das Betreiberehepaar Olli und Sandra Reiten hat lange nach geeignetem Personal für ihre Pommesbude an der Hauptstraße 194 gesucht, allerdings vergeblich. Zuletzt haben die beiden ihren Laden zusammen geführt, und Freunde haben ausgeholfen. Nun hätten sie Angestellte gebraucht, weil die beiden Ratinger seit Januar eine Pommesbude in ihrer Heimatstadt übernommen haben, die Grillstation Ost an der Feldstraße 70. Zunächst hatten sie diese verpachtet, betreiben sie aber nun selbst.
Nachfolgerin übernimmt Reitens Imbiss
„Das ist ein alteingesessener Imbiss, und an dem Laden hatten wir schon immer Interesse“, sagt Olli Reiten. Denn Reitens wohnen mit ihren drei Kindern in der Nähe. „Wir wollten beide Läden parallel führen, aber der neue ist so gut angelaufen, das kann keiner alleine machen.“ Doch einfach schließen wollten sie Reitens Imbiss nicht. „Wir haben eine nette Nachfolgerin gefunden“, freut sich der Familienvater, und trotz allem gebe er den Laden am Kirchplatz nur sehr ungern auf. „Wir gehen mit einem lachenden und mit einem weinenden Auge“, sagt Olli Reiten. „Es tut uns sehr leid, dass wir uns nicht persönlich von unseren Kunden verabschieden konnten.“
Doch das Paar freue sich, dass bereits einige Stammkunden zur Grillstation Ost nach Ratingen gekommen sind. „Wir haben dort viel zu tun, aber wir sind sehr zufrieden.“ Heiligenhaus wollen die beiden allerdings weiterhin verbunden bleiben, so Olli Reiten: „Wir kommen gerne privat wieder zum Stadtfest oder zum Karnevalszug.“
Möglichst noch dieses Jahr eröffnen
Für die Kunden von Reitens Imbiss soll sich allerdings nicht viel ändern, verspricht die Nachfolgerin Gülbahar Bayraktar. „Alles soll so bleiben, wie es war“, sagt die Gastronomin des künftigen Heljens Imbiss. Hamburger, Schnitzel und Currywurst sollen auch künftig die Verkaufsschlager sein. Nur das Gyros sei unter der Leitung der Reitens nicht gut gelaufen und werde daher von der Karte verschwinden. „Ich möchte noch dieses Jahr eröffnen“, sagt die 41-Jährige Heiligenhauserin. Ob dies gelinge, hänge jetzt von den Behörden ab. Dass die Pommesbude wiedereröffnen wird, „freut mich zu hundert Prozent“, sagt Manfred Passenheim, der Vorsitzende des Stadtmarketing-Arbeitskreises Gastronomie. Ohnehin findet er: „Das Aushängeschild einer Stadt ist auch die Gastronomie, und je mehr Angebote es gibt, desto besser.“ Schließlich würden Kunden bei ähnlichen Speisekarten schon selbst entscheiden, wo sie essen wollen.
Hoffen auf das Alte Pastorat
Dennoch sieht Passenheim in Heiligenhaus ein großes Problem: „Uns fehlen für Veranstaltungen wie Heiligen-Rock Lokale mit größeren Räumen.“ Dass das Köpi 3 und der Werkerwald immer noch leerstehen, „ist sehr traurig“. Das würden ebenfalls die Vereine so sehen, denen seither Räume für Sitzungen, Feiern oder für Chorproben fehlen.
„Auch durch Events wollen wir die Attraktivität für die Bürger steigern, und das wird jetzt immer schwieriger.“ Weil längst nicht mehr alle Gastronomen im Arbeitskreis aktiv sind und bei Veranstaltungen wie dem Weinfest mithelfen. Passenheim hofft aber, dass sich Gülbahar Bayraktar einbringen wird – und dass zudem die künftige Gastronomie, die am Alten Pastorat entsteht, Platz für Konzerte und über 60 Zuhörer bietet.
„Das Alte Pastorat wird eine Bereicherung“, ist Wirtschaftsförderer Peter Parnow überzeugt. Er findet aber grundsätzlich, dass jeder Gastrobetrieb für die Stadt bereichernd ist. Gerade das Angebot am Kirchplatz und entlang der Hauptstraße sei schon recht breit. Zudem gebe es immer wieder Neueröffnungen wie den künftigen Heljens Imbiss von Bayraktar.
Wirtschaftsförderer sieht noch Luft nach oben
„Wir sind grundsätzlich gut aufgestellt, aber es gibt sicherlich noch Luft nach oben.“ So fehlen laut Parnow generell Ausgehlokale, und Jugendliche würden sich schon lange ein McDonald’s wünschen.
Als städtischer Wirtschaftsförderer möchte er natürlich, dass die Läden nachhaltig sind, „und alle Gastronomen sollen ein gutes Geschäft machen.“ Er helfe daher gerne interessierten Gastronomen, sich in Heljens niederzulassen und Fuß zu fassen.
>> Wirtschaftsförderung unterstützt Gastronomie
- Die städtische Wirtschaftsförderung will Gastronomen helfen, in Heiligenhaus Betriebe zu eröffnen. Sie sieht sich als Mittler zwischen Gastronomen und Immobilieninhabern.
- Interessierte können sich an Peter Parnow ( 02056/ 13-102; p.parnow@heiligenhaus.de) oder Anne van Boxel ( 02056/ 13-106; a.vanboxel@heiligenhaus.de) wenden.