Heiligenhaus. . 2000 Unternehmen sind in Heiligenhaus registriert und es sollen mehr werden. Peter Parnow im Gespräch über die Ziele der Wirtschaftsförderung.
Heiligenhaus, die Stadt im Grünen? Oder die Stadt der Schlösser und Beschläge? Beides, denn gut 2000 Unternehmen sind hier gemeldet. Ganz schön viel für eine Kleinstadt. Grund genug, uns in unserer neuen Serie der hiesigen Wirtschaft zu widmen. Was den Standort Heiligenhaus ausmacht, darüber hat WAZ-Redakteurin Katrin Schmidt mit Wirtschaftsförderer Peter Parnow gesprochen.
Herr Parnow, wie steht es aktuell um Heiligenhaus als Wirtschaftsstandort?
Die Aussage des letztaktuellen IHK-Konjunkturberichts, die Wirtschaft boome, deckt sich mit den Aussagen aus der hiesigen Unternehmerschaft. Deren Auftragsbücher sind voll und die derzeitige Lage wird grundsätzlich positiv beurteilt. Neben der großen Nachfrage an Wohnbaugrundstücken zeigen auch die Anfragen aus der Wirtschaft, dass Heiligenhaus als Standort positiv wahrgenommen wird und mit den zahlreichen zurückliegenden Maßnahmen der richtige Weg eingeschlagen wurde.
Wie viele Unternehmen sind hier tätig?
In Heiligenhaus sind über 2000 Gewerbe, vom mittelständischen Unternehmen mit mehreren hundert Mitarbeitern über kleinere mittelständische Betriebe aus Industrie, Handwerk und Dienstleistung, Start-ups bis zu Gewerbetreibenden, die ihre Selbstständigkeit neben dem Job ausüben, aktiv gemeldet.
Gibt es einen Schwerpunkt oder sind wir in Heiligenhaus ein bunter Standort?
Die Schließ-, Sicherungs- und Beschlagtechnik ist in Heiligenhaus traditionell gewachsen und durch eine hohe Konzentration entsprechender Firmen besonders ausgeprägt. Heiligenhaus und die Nachbarstadt Velbert formen und vermarkten mit der Industrie die Schlüsselregion als starkes Kompetenzfeld mit einem technisch-innovativen Führungsanspruch. Unsere Unternehmen sind Weltmarktführer und Zugpferde ihres Tätigkeitsfeldes, und da sind wir natürlich stolz drauf.
Gibt es auch Unternehmen, die nicht zu diesem Segment zählen?
Ja, auch abseits dieses Clusters gibt es viele erfolgreiche Unternehmen, die Spitzenprodukte und -dienstleistungen in Heiligenhaus entwickeln, fertigen und in die ganze Welt versenden. Einige hiervon gelten auch als sogenannte Hidden Champions in ihrem Bereich.
Wie sieht die Zukunft aus? Wo legen Sie als Wirtschaftsförderer den Schwerpunkt?
Neben dem Tagesgeschäft der Wirtschaftsförderung sowie den laufenden Projekten steht mit der Entwicklung und Vermarktung des Innovationsparks eine der besonders spannenden und bedeutsamen sowie herausfordernden Aufgaben bevor. Das gut 30 Hektar große Gewerbeflächenprojekt, das durch seine unmittelbare Lage an der künftigen A44-Anschlussstelle Heiligenhaus-West inmitten der Metropolen Düsseldorf, Essen und dem Bergischen Städtedreieck und zentral zwischen Rheinschiene und Ruhrgebiet liegt, wird ab Sommer diesen Jahres abschnittsweise in die Vermarktung gehen.
Was bringt der Innovationspark?
Durch die Neuansiedlung von Unternehmen, aber auch als Erweiterungsflächen für bereits bestehende, werden auf diesen hochattraktiven Flächen zahlreiche neue Arbeitsplätze entstehen und die finanzielle Situation der Stadt wird sich durch eine entsprechend breitere Basis an Gewerbesteuerzahlern spürbar verbessern. Die Nachfrage ist bereits vor Vermarktungsstart ausgesprochen groß, mit den ersten Interessenten wurden schon Gespräche geführt.