Heiligenhaus. . Die Mitglieder haben sich für den Grillplatz eingesetzt. Zudem wollen sie das Heljensbad erhalten und organisieren dort ein Beachsoccer-Turnier.

  • Im Frühjahr sind 14 Teenager in den Jugendrat gewählt worden. Sie kümmern sich nun um zwei Projekte
  • Der Grillplatz am Hefelmannpark kommt bald und im September steigt ein Beachsoccer-Turnier im Heljensbad
  • Die Jugendratsmitglieder fühlen sich von der Politik und der Verwaltung ernst genommen

Hilal Çelik und Feyza Sarigül engagieren auch in ihren Schulferien für den Jugendrat. „Ich wünsche mir, dass sich alle Kinder und Jugendliche in Heiligenhaus wohl fühlen und dass ihre Interessen gut vertreten sind. Deshalb wollen wir Ansprechpartner für alle sein“, sagt die 14-jährige Hilal. Zusammen mit der gleichaltrigen Feyza ist sie im Jugendrat für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig, und die beiden haben sich das Ziel gesetzt, das Februar gewählte Gremium in Heiligenhaus bekannter zu machen. Dabei sollen die ersten Projekte des Jugendrats helfen: der Grillplatz und ein Beachsoccer-Turnier.

Hilal Çelik (links) und Feyza Sarigül bewerben das Beachsoccer-Turnier mit Plakaten und Flyern.
Hilal Çelik (links) und Feyza Sarigül bewerben das Beachsoccer-Turnier mit Plakaten und Flyern. © Heinz-Werner Rieck

Der Grillplatz soll schon bald am Hefelmannpark entstehen, die Jugendlichen hatten der Stadt diesen Ort vorgeschlagen. „Politik und Verwaltung nehmen den Jugendrat sehr ernst“, weiß Meike Unger von der Jugendpflege, die das Gremium unterstützt. Deren Mitglieder machen „einen tollen Job, sind sehr engagiert und haben tolle Ideen“.

Berater für Fachausschüsse

Beachsoccer im Heljensbad ist angesagt.
Beachsoccer im Heljensbad ist angesagt. © Socrates Tassos

Dazu zählt auch das Beachsoccer-Turnier im Heljensbad, das am 2. September ab 12 Uhr steigt. „Wir wollen nicht, dass das Schwimmbad schließt“, sagt Hilal. Daher wollen die Schüler ihr Turnier dort austragen und so möglichst viele Menschen ins Bad holen, die es mit ihrem Eintritt unterstützen. Die Zielgruppe sind zwar Teenager, aber Eltern und Großeltern sind natürlich ebenso eingeladen.

Doch die 14 Ratsmitglieder grillen und feiern nicht nur, sie lernen durch ihr überparteiliches Amt, wie Politik und Verwaltung funktionieren. Dazu treffen sich mindestens einmal pro Monat zu Sitzungen und beraten außerdem Fachausschüsse des Stadtrats. „Sich an einem Ausschuss zu beteiligen, ist aber gar nicht so schwer“, sagt Hilal selbstbewusst. „Wir sagen unsere ehrliche Meinung, und die zählt etwas.“ Überdies erhalten sie einen eigenen Etat von der Stadt, mit dem sie etwa Plakate und Flyer drucken können.

Teenager wünschen sich Kino und Einkaufszentrum

Für die zweijährige Amtszeit habe der Jugendrat noch viele Ideen, versichern Feyza und Hilal, zudem sei er auch immer ansprechbar, wenn jemand ein Projekt vorschlagen möchte. Derzeit würden die meisten jungen Heiligenhauser, das wissen die beiden 14-Jährigen aus einer Umfrage, ein eigenes Kino in der Stadt begrüßen und ein Einkaufszentrum. Das ist der Heiligenhauser JugendratDas ist der Heiligenhauser Jugendrat

Die Jugendlichen würden keine Luftschlösser bauen, sondern wüssten sehr genau, was in Heiligenhaus realistisch sei, lobt Meike Unger, „ausbremsen musste ich sie noch nie und sie arbeiten sehr selbstständig.“ Die Jugendpflegerin vermittelt aber die richtigen Ansprechpartner und begleitet zu Ortsterminen.

Das Ehrenamt ist stressig, aber der Spaß überwiegt

Persönlich wünschen sich Feyza und Hilal für ihre Heimat jedoch ein besseres Musikangebot für Jugendliche, was beim Stadt- oder Weinfest musikalisch geboten wird, sei nichts für Teenager. Da sei zu wenig Chartsmusik dabei. Daher hoffen die beiden Ratsmitglieder, dass sie während ihrer Amtszeit einige Konzerte organisieren können – am liebsten mit Twenty One Pilots aus den USA oder mit dem deutschen Rapper Cro.

Beim Beachsoccer-Turnier ist zwar keine Live-Musik geplant, doch Feyza Sarigül und Hilal Çelik knien sich dafür genauso rein wie für ein Konzert mit ihren Lieblingsmusikern. „Der Jugendrat ist stressig“, sagt Feyza, „aber der Spaß überwiegt. Nachher sind wir bestimmt stolz, was wir alles Tolles geschafft haben.“ Und nach dem Fußballturnier, so hoffen die beiden 14-Jährigen und arbeiten derzeit daran, wisse dann jedes Kind und jeder Teenager, dass man sie ansprechen kann, um sich einzusetzen, dass junge Menschen noch lieber in ihrer Heimat Heiligenhaus leben.

>>> INFORMATION

Kinder und Jugendliche zwischen elf und 17 Jahren aus Heiligenhaus wählen den Jugendrat in Schulen und Jugendeinrichtungen für zwei Jahre, gewählt werden können Teenager von 13 bis 17 Jahren.

Der aktuelle Jugendrat sind Moritz Roesler, Joleen Schöneberg, Gereon Beyer, Tim Oeldemann, Laura Wollny, Cedric Munera, Feyza Sarigül, Hilal Çelik, Aiman Amlah, Zehra Aktaş, Jana Bittner, Zilan Karadag, Artyom Golubtsov und Eren Yasar.

Weitere Informationen auf: www.jugendrat-heiligenhaus.de