Hattingen. Die Initiative „Südstadt zusammen“ in Hattingen trifft den Bürgermeister. Was die Aktiven möchten, wie die Chancen dafür laut Dirk Glaser stehen.
„Wir wissen nun offiziell, dass die Montagstrommler mit der AfD verbandelt sind“, sagt Bürgermeister Dirk Glaser in Hattingen. Und Brigitte Eilering von der Initiative „Südstadt zusammen“ sieht das ebenso. Warum sich die Mitglieder der Initiative mit Glaser trafen.
Postkarten mit der Aufschrift „Wehrt Euch gegen die Montagstrommler“ hatten die Aktiven entworfen und um Unterschriften gebeten. „Es gab viele positive Reaktionen“, sagt Brigitte Eilering von der Initiative.. Sie berichtet von einem anrührenden Dankes-Brief mit 20 Euro für die Initiative. „Außerdem haben wir zwei neue Mitglieder für die Initiative gewonnen“, führt Mitstreiterin Annette Altland aus.
In Hattingen hält der Protest gegen die Montagstrommler an
Die Frauen hoffen, dass „die Kreisverwaltung andere Mittel und Wege findet, um es den Montagsdemonstrierenden zumindest schwerer zu machen“, so Annette Altland. Beide ärgert, dass Montag für Montag der Platz vor dem Reschop Carré von den Demonstrierenden genutzt wird.
Zu den mit roten Schleifen zusammengehaltenen Unterschriften-Päckchen kam noch eine unterschriebene Postkarte hinzu: Glaser persönlich unterschrieb sie „als Bürger“. Wie Brigitte Eilering stellt er fest, dass die Montagstrommler und die AfD „verbandelt sind“, zeigten sie sich doch offen zusammen am Werbestand der AfD. „Das ist neu“, so Glaser.
Initiative „Südstadt zusammen“ freut sich über unerwartet viele Unterschriften
367 Unterschriften hat die Initiative gesammelt. „Für die Karten haben wir eine Förderung von ,Demokratie leben!‘ bekommen. 1500 haben wir gedruckt. Man hat uns gesagt, dass wir froh sein können, wenn zehn Prozent zurückkommen. Wir aber haben etwa 25 Prozent unterschrieben zurück“, freut sich Eilering.
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Bürgerinnen und Bürger fordern mit ihrer Unterschrift die Kreisverwaltung auf, alle rechtlichen Maßnahmen zur Verhinderung der Demo einzuleiten, die allmontäglich durch die Stadt zieht. Die Unterschriften wird Glaser an den Landrat weitergeben. Indes sei es schwierig, etwas gegen die Demo zu unternehmen. Das Demonstrationsrecht sei sehr weitgehend. „Die Demonstrationen müssen auch nicht genehmigt, sondern nur angezeigt werden.“ Und wenn die Demonstrierenden nicht auf dem Platz am Reschop Carré seien, dann würden sie auf andere Plätze in der Stadt ausweichen wie das Krämersdorf. „Und da wohnen noch mehr Menschen.“
Protest gegen rechts geht weiter mit einem Aktionstag
Den Weg der Demo könnten die Demonstrierenden selbst angeben. Glaser betont, es sei „eine Mär, dass andere Städte es schaffen, die Montagstrommler zu verhindern“. Er hegt die Hoffnung, dass sich die Demo totläuft, zumal nun einer der Anführenden wegen Volksverhetzung in Stuttgart verurteilt worden ist.
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Wie es nun weitergeht? Zunächst einmal mit dem Hattinger Aktionstag für Vielfalt und Demokratie am Samstag, 8. Juni, ab 12 Uhr auf dem Untermarkt, sagt Brigitte Eilering. Dann startet dort ein Nachmittag für den Zusammenhalt in Europa mit Musik, Redebeiträgen und Aktionen zum Mitmachen unter dem Motto „Einheit in Vielfalt - Let‘s Europe“. Dazu laden Bündnis Hattingen gegen rechts, Demokratie leben!, Jugendparlament, Aktionsbündnis Hattingen für Vielfalt und Demokratie, Chilenische Fraueninitiative Hattingen, Partnerschaft für Demokratie Hattingen, Stadt Hattingen ein, gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen, Jugend. „Und danach müssen wir mal weiter schauen“, sagt Brigitte Eilering. Eine weitere Gegendemo gegen die Montagstrommler wie in der Stadt oder in Welper schließt sie nicht aus.