Hattingen. Seit fünf Jahren ist das Alte Rathaus in Hattingen ein Risiko. Bald soll damit Schluss sein. Was dann in der Location geht und wo Grenzen sind.
Im Februar 2019 hat die Stadt Hattingen das Alte Rathaus zum Sicherheitsrisiko erklärt. Weil der Brandschutz kritischer bewertet und gravierende Mängel festgestellt wurden, fanden Veranstaltungen nur noch mit reduzierter Teilnehmerzahl statt – und seit Januar 2020 gar nicht mehr. Jetzt steht fest, wie der Umbau und die künftige Nutzung aussehen sollen.
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Brandschützer und Denkmalschützer haben Jahre um eine Lösung gerungen. Nun soll eine Kombination aus baulichen, technischen und organisatorischen Maßnahmen das Alte Rathaus wieder nutzbar machen. Vorgesehen ist, das Treppenhaus „einzuhausen“, eine Rauchabzugsanlage zu installieren, die Nutzerzahlen einzuschränken und die intensivere Nutzung auf eine tiefergelegenere Ebene zu verlegen.
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Im Treppenhaus wird eine Anlage installiert, die den Bereich und damit den einzigen Rettungsweg rauchfrei halten soll. Die das Treppenhaus umgebende Glaswand im 1. Obergeschoss wird durch eine neue Brandschutz-Glaswand mit Glaszugangstür ersetzt. Diese Konstruktion wird auch im 2. Obergeschoss eingebaut.
Bei der Nutzung wird eine Auflage der Feuerwehr umgesetzt und die Besucherzahl auf maximal 50 Personen im 1. Obergeschoss und 25 Personen im zweiten begrenzt. Das hat Folgen für die betriebswirtschaftiche Kalkulation. „Veranstaltungen mit hohen Kosten können nicht durchgeführt werden“, merkt die Kulturverwaltung an. Auch auf fehlende Barrierefreiheit und geringe Lagerkapazität in dem historischen Gebäude wird hingewiesen.
Für wünschenwert und machbar hält die Stadt diese Nutzungen:
Konzertabende
„Die intime Atmosphäre des Alten Rathauses bietet den idealen Rahmen für akustische Konzerte lokaler und regionaler Musikerinnen“, heißt es bei der Stadt. „Diese Veranstaltungen fördern den direkten Austausch zwischen Künstlerinnen und Publikum. Auch Vorspiele der Musikschule sind hier denkbar.“
Kulturelle Themenabende
„Veranstaltungen, die sich auf spezifische Kulturen konzentrieren, fördern das Verständnis und die Wertschätzung kultureller Vielfalt.“
Seminare und Diskussionsveranstaltungen
„Regelmäßige Veranstaltungen zu aktuellen gesellschaftlichen Themen wie das Philosophische Café bietet die VHS in ihrem Programm. Dafür biete das Alte Rathaus Raum für Reflexion und Diskurs in einer zentralen Umgebung.“
Ausstellungen
„Das 2. Obergeschoss steht für die Ausstellungen des Kunstvereins Hattingen zur Verfügung, der dann wieder zurück ins Alte Rathaus ziehen kann und nicht mehr in der Interims-Lösung Bahnhofstraße ausstellen muss.“
Trauungen, Empfänge, Ehrungen
„Das Alte Rathaus glänzt als Rahmen für festliche Anlässe. Die historische Kulisse bietet einen idyllischen Hintergrund für Trauungen, schafft eine einladende Atmosphäre für Neubürgerempfänge und verleiht anderen formellen Anlässen wie Jubilarfeiern einen besonderen Rahmen.“
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Und wann ist das alles so weit? Wann zieht neues Leben ins Alte Rathaus ein? „Die Bauausführung soll 2025 beginnen, sodass mit einer Fertigstellung der Maßnahme 2026 zu rechnen ist“, sagt die Bauverwaltung.