Hattingen. Ein Foto von Nanna Heitmann ist Time-Magazin-Cover. Sie ist für den Pulitzer-Preis nominiert. Ihre Bilder zeigt sie jetzt auch in Hattingen.
Sie fotografierte den ersten russischen Panzer in der Ukraine - den Beginn des Krieges. Auf dem Titel des Time-Magazines wurde dieses Bild weltberühmt. Jetzt ist Nanna Heitmann für den Pulitzer-Preis nominiert. Die Arbeiten der Fotografin, die es mit ihren Bildern aus der Ukraine und Russland zu Weltruhm schaffte, sind derzeit in Hattingen zu sehen.
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Im Industriemuseum Henrichshütte werden 50 großformatige Fotografien von Nanna Heitmann gezeigt. Die Ausstellung trägt den Titel „Krieg und Frieden“. Sie dokumentiert den Kontrast zwischen dem realen Geschehen im Krieg und dessen verzerrter Wahrnehmung in der russischen Gesellschaft. Dafür ist Heitmann auch unter zwei Finalistinnen für den Pulitzer-Preis für ihre Foto-Dokumentationen aus Russland - oft im Auftrag der New York Times. Sie porträtiere eine Generation, die unter dem wiederauflebenden Nationalismus von Wladimir Putin lebt, heißt es in der Begründung. Mit dem World Press Foto Preis wurde sie bereits ausgezeichnet.
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Nanna Heitmann, die 1994 in Ulm geboren wurde, lebt in Moskau. Die Fotos, die im historischen Gebläsehaus der Henrichshütte gezeigt werden, entstanden in den Jahren 2018 bis 2023, größtenteils in Russland und teilweise in der Ukraine. Dort gelnag ihr auch das berühmte Times-Bild. Im Februar 2022 war sie für ein Langzeitprojekt über Menschen und ihre Lebensweisen in Russland unterwegs in der Ost-Ukraine, als die Panzer kamen. „Viele Russinnen und Russen leben seither in einer alternativen Realität. In ihr kämpft die russische Armee in der Ukraine gegen den ‚kollektiven faschistischen Westen“, so Heitmann.
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„Fast täglich sehen wir seit 2022 Bilder von Zerstörungen und Angriffen durch die russische Armee, aber Bilder aus Russland selbst sind weitaus seltener. Dafür gibt es viele Gründe, unter anderem die Schwierigkeit, in einem repressiven Umfeld zu arbeiten. Heitmann porträtiert ein Land, geprägt von einem viertel Jahrhundert unter Putins Herrschaft, in dem das Regime alles getan hat, um den Krieg zu verbergen“, erklärt Andreas Suermann, stellvertretender Vorsitzender der Landschaftsversammlung Westfalen-Lippe.
LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger ergänzt: „Nanna Heitmann gibt Einblicke in verborgene Welten. Ihre Bilder lenken den Blick auf die Menschen im Krieg. Sie zeigen Verlust, nationalistische Begeisterung, Spaltung, Wahn, Stolz und Trauer.“
Die Ausstellung ist bis 13. Oktober 2024 auf der Henrichshütte zu sehen. Geöffnet ist das LWL-Museum jeweils Dienstag bis Sonntag sowie an Feiertagen 10 bis 18 Uhr. Der Eintritt ins Museum kostet für Erwachsene 5 Euro, ermäßigt 2,50 Euro. Für Kinder und Jugendliche bis 17 Jahre ist er frei.
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