Hattingen/Witten. Happy End für Dries: Der misshandelte Schäferhund aus Hattingen hat ein neues Zuhause. Sein ehemaliger Besitzer kommt nicht ungeschoren davon.
Es gibt gute Nachrichten von Dries, dem misshandelten Schäferhund aus Hattingen, dessen Schicksal Menschen in ganz Deutschland bewegt: Er hat ein neues Zuhause gefunden. Gleichzeitig wird gegen seinen ehemaligen Besitzer weiter wegen Tierquälerei ermittelt - erste Konsequenzen muss der Hattinger jetzt schon tragen.
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Dries ist in eine neue Zukunft gestartet. Der Rüde konnte das Tierheim in Witten verlassen und in sein neues Zuhause aufbrechen. Zwischen Weinbergen in Rheinland-Pfalz beginnt nun das neue Leben des Hundes. Und erste Videos, die das Tierheim vom neuen Besitzer bekommen hat, zeigen einen glücklichen Dries, freut sich Kirsten Simon, Leiterin des Tierheims Witten-Wetter-Herdecke, das auch für Hattinger Tiere zuständig ist.
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Nachdem erste Interessenten abgesprungen waren, hatten sich noch mehrere Menschen Dries im Tierheim angeschaut. Zu einer Vermittlung war es aber nie gekommen, weil der Hund nach seinen Misshandlungen Verhaltensauffälligkeiten zeigt. „Er ist ein Spielzeug-Junkie. Hat er keins, dreht er sich im Kreis, jagt seine Rute, beißt sich selbst“, berichtet Simon. Dries sei zwar nicht aggressiv, aber sehr stressempflindlich, sagt sie. Für das neue Herrchen bedeutet das, die Trainingsarbeit, die im Tierheim begonnen wurde, konsequent fortzusetzen.
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Zwischen dem neuen Besitzer, der über das Internet von Dries erfahren und stundenlange Anfahrten in Kauf genommen hatte, und dem Schäferhund gab es gleich eine Verbindung, berichtet die Tierheim-Chefin. Jedes Wochenende sei er seit einigen Wochen zu Besuch gekommen. Bis alle überzeugt waren, dass es mit ihm und Dries klappen kann. In der vergangenen Woche hieß es für den Schäferhund: ab ins Rheinland.
Ermittlungen wegen Tierquälerei
Die Ermittlungen gegen den 27-jährigen ehemaligen Halter aus Hattingen sind unterdessen noch immer nicht abgeschlossen. Es werden noch Zeugen gesucht, erklärt eine Polizeisprecherin. Der Welperaner war angezeigt worden. Ihm wird vorgeworfen, Dries massiv misshandelt und fast zu Tode geprügelt zu haben.
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Dass das Tier Schlimmes durchleiden musste, steht außer Frage. Auch Kirsten Simon erinnert sich mit Schaudern an der Fall. „Ich mache das schon viele Jahre, aber das war eine krasse Geschichte. Er war mehr tot als lebendig“, berichtet sie vom Tag, als der Schäferhund in einer Wohnung an der Marxstraße sichergestellt wurde. Angeblich hatte der Hattinger den Hund gefunden. Später stellte sich heraus, dass er selbst der Halter war.
Inzwischen hat das Veterinäramt ein Haltungs- und Betreuungsverbot gegen den 27-Jährigen ausgesprochen. Er darf selbst keine Haustiere mehr halten und auch keine Tiere betreuen, deren Besitzer er nicht ist.