Hattingen. Als Max durch Hattingen irrt, ist der Kopf des Hundes geschwollen, er hat Kabelbinder um den Hals. Doch er will leben – und wird gerettet.
Mit Kabelbindern um den Hals, Panzertape und Resten einer Tüte irrt Max tagelang heimatlos durch Hattingen. Tierschützer sind sich sicher: Der Hund sollte getötet werden. Doch er kann seinem Schicksal entkommen.
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Immer wieder wurde der weiße Hund mit den dunklen Ohren in Hattingen gesichtet: Einfangen unmöglich. Nach einigen Anrufen durch die Polizei nimmt sich die Dogman Tierhilfe aus Leverkusen gemeinsam mit Stefan Bröckling vom Tiernotruf des Falles an.
Hund Max aus Hattingen sollte getötet werden
„Wir sehen bei unserer Arbeit schon viel Verwahrlosung und misshandelte Tiere, aber das war schon außergewöhnlich“, erinnert sich Stefanie Hirche, erste Vorsitzende der Dogman Tierhilfe, an Max – so heißt der streunernde Hund, der seinem Schicksal gerade noch so entkommen ist. Max war völlig schreckhaft, ließ sich von niemanden einfangen.
Doch als die Tierretter auf der Suche nach ihm sind, finden sie ihn schließlich in der Nähe eines Rohbaus in Hattingen. „Es war zu erkennen, dass er starke Probleme beim Schlucken und Atmen hatte“, erinnert sich Stefanie Hirche. Und sie weiß: „Es wird allerhöchste Zeit, ihn zu retten.“ Die Tierschützerin schätzt: „Der Hund war sicher schon eine Woche unterwegs, viel länger hätte er nicht mehr durchgehalten.“ Max ist zwar ängstlich, aber auch sehr hungrig – und so können die Tierschützer sich ihm endlich nähern und ihn in Sicherheit bringen.
Kabelbinder waren eng um den Hals des Hundes geschnürt
Die engen Kabelbinder und das Panzertape haben seinen Hals eingeschnürt, sich tief in Fell und Haut gegraben. Durch die Abschnürung ist der Kopf des Hundes massiv angeschwollen. Die seelischen Verletzungen lassen sich nur erahnen.
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Sofort nach der Sicherung wird Max zu einem Hattinger Tierarzt gebracht und dort versorgt. Nachdem er in Narkose gelegt wird, kann ihn der Tierarzt endlich von den Kabelbindern, die sich so tief in sein Fell und seine Haut eingeschnürt haben, befreien. Und endlich ist Max in Sicherheit, Nach der Behandlung kommt der Hund, noch in Narkose liegend, ins Tierheim Witten.
Dort wird er aufgepäppelt und erfährt, dass Menschen ihm auch Gutes tun können. Die Pfleger beschreiben ihn als aufgeschlossenen und lieben Hund. Auch Stefanie Hirche sagt: „ Er ist ein toller Hund, vor allem, wenn man bedenkt, was er erlebt hat. Er ist offen und aufgeschlossen und freut sich, wenn Menschen zu ihm kommen.“
Strafanzeige gegen die früheren Halter
Die Tierschützer haben unverzüglich nach der Rettung Mitte Oktober Strafanzeige erstattet. Die Ermittlungen laufen bereits. Dank einiger Hinweise könnten die Täter vielleicht schon bald zur Rechenschaft gezogen werden.
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Zwei Wochen nach seiner Rettung, ist es für den etwa zweijährigen Max soweit: Er darf in ein neues Zuhause ziehen. Eines, in dem er endlich die Liebe und Zuwendung bekommt, die er verdient. Interessenten gibt es für den jungen Rüden bereits und auch die Warteliste an Tierfreunden, die ihm ein Zuhause geben möchten, ist lang.
+++ UPDATE +++
Im August 2024 sollte jetzt das Gerichtsverfahren gegen die früheren Halter beginnen. Der Prozessauftakt wurde aber kurzfristig noch einmal verschoben.
+++ Dieser Text wurde zuerst am 1. November 2023 veröffentlicht. Jetzt wurde er aktualisiert und neu publiziert +++