Hattingen. Von Straßenzustand bis Montagstrommler. Bei einer Umfrage der WAZ Hattingen kamen viele Worte zusammen, die Themen in der Stadt aufzeigen.
Das Unwort des Jahres in Hattingen: Da kommen für die Bürgerinnen und Bürger gleich mehrere in Betracht.
„Straßenzustand“ ist da ein Vorschlag, der von einem WAZ-Leser kommt. Schlaglöcher waren in der Tat in vielen Stadtteilen im Jahr 2023 ein Thema. Zehn bis 15 Zentimeter tiefe Schlaglöcher gibt es auf der Elfringhauser Straße, in Niederwenigern gleicht die Nikolaus-Groß-Straße einer Buckelpiste. Beispiele gibt es viele. Die Kohlenstraße ist eben saniert, jetzt soll es an die Tippelstraße gehen.
Unwort des Jahres in Hattingen: Bürgerinnen und Bürger machen Vorschläge
„Schmutz“ bringt Wolfgang Wortmann auf die Palme. Den findet er jeden Donnerstag, wenn er als Ehrenamtlicher die Kinder der Kita Schreys Gasse in der Halle Bismarckstraße empfängt. Er sagt: „Hattingen kommt nicht nur im Schmutz direkt neben dem Rathaus um, sondern verärgert durch Parkgebühren alle dort tätigen Ehrenamtlichen, die die Vereine am Leben erhalten.“ Über Müll haben sich in 2023 viele Bürgerinnen und Bürger in den Stadtteilen geärgert.
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Für Nissa Vraska ist „Fahrradweg“ das Unwort des Jahres. Der Vorschlag findet Zustimmung. Das Thema Radfahren ist in Hattingen immer wieder ein heiß umstrittenes Thema. Einige beklagen sich über zu wenig Radwege, andere über Radfahrende in der Innenstadt. Denn gerade das Thema Radfahren in der Fußgängerzone lässt Stadt und Politik nicht los. Wieder und wieder wurden die Regelungen überarbeitet.
Um den Verkehr drehen sich mehrere Unworte
Jedenfalls hat die „Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in NRW e.V.“ (AGFS NRW) befunden, dass der Anteil des Radverkehrs in Hattingen, der mit rund neun Prozent im Bundesdurchschnitt liegt, angesichts des hügeligen Umlands „sehr gut“ sei. Radwege gibt es einige: etwa die Glückauf-Trasse - allerdings beklagen sich hier viele über den Zustand -, oder den Leinpfad, der aber nach einem Hangrutsch in Winz-Baak gesperrt ist.
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Doch die Arbeitsgemeinschaft hat trotz der guten Einstufung Hausaufgaben gestellt: Lücken im Radwege-Netz sollten möglichst geschlossen und Gehwege von Radwegen getrennt werden.
Unworte kommen auch aus dem politischen Bereich
Weiter aus dem Bereich Verkehr und Mobilität kommen diese Vorschläge: Frauenparkplatz, Dahlhauser Straße und Parkhausumstrukturierung. Gerade das Altstadtparkhaus hat eine bewegte jüngere Geschichte.
Steffen Lenk möchte als Unwort des Jahres das Wort „Kriegsziele“ gekürt wissen. Das ist zwar kein reines Hattinger Thema, aber das Wort findet er unmöglich. In die politische Richtung gehen einige Vorschläge von Hattinger Bürgerinnen und Bürgern. Anja Klan beispielsweise schlägt das Wort „Nazi“ vor. Das werde ihrer Meinung nach inflationär verwendet. Ihr geht es auf die Nerven, dass jeder, „der gegen die Teuerung, die Geldverschwendung ins Ausland, die Kriegspolitik beispielsweise redet oder es wagt, dagegen aufzustehen, als Nazi betitelt wird. Daher ist das mein persönliches Unwort. Nazi beinhaltet für mich Morden und Töten“, erklärt sie.
Tierquälerei beschäftigt
Jennifer Martin schlägt das Wort „Freiheitsdemonstration“ als Unwort des Jahres vor. Gleich mehrere Menschen votieren wie Jonas Schmid für das Wort „Montagstrommler“ als Unwort. Auch Korruption ist ein Vorschlag.
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Andrea Huck nennt „Tierquälerei an Dries“ als Unwort des Jahres in Hattingen und verweist damit auf den traurigen Fall des fast zu Tode gequälten Schäferhundes Dries, der durch Notoperationen gerettet wurde.