Hattingen/Sprockhövel/EN-Kreis. Die Landwirte im EN-Kreis bleiben unzufrieden. Der Dachverband kündigt neue Protest-Aktionen an. So sehen die Bauern im Kreis ihre Lage.
Die Landwirte wollen sich mit ihrer Situation nicht abfinden. Die Proteste werden weitergehen, kündigt der Präsident des Deutschen Bauernverbands, Joachim Rukwied, an. Auch Peter Oberdellmann, stellvertetender Vorsitzender der Kreislandwirte, ärgert sich über falsche Darstellung und seiner Ansicht nach fadenscheinige Versprechen.
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Im Moment seien in Hattingen und dem EN-Kreis keine weiteren Aktionen geplant, sagt er. Anfang Januar (8.1.) hatten die Traktoren für große Behinderungen auf den Straßen gesorgt. Aber auch jetzt seien die Bauern bereit, wieder für ihre Interessen einzustehen.
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„Ich gehe fest davon aus, dass es beim Agrardiesel kein Zurück geben wird“, sagt Oberdellmann aus Holthausen. Er betont, dass er auch nichts dagegen habe, die volle Steuer zu zahlen, wenn zum Beispiel auch Kerosin bei Flügen endlich besteuert werde. Es gehe dabei um Gerechtigkeit, betont er. „Aber das wird den Bürgern hinterher geschmissen“, ärgert er sich „und der Bauern, der Rüben oder anderes erntet, soll zahlen.“
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Den Versprechen, dass Bürokratie abgebaut werden soll, mag er nicht glauben. „Das wird seit Jahrzehnten erzählt und es wird nicht weniger. Im Gegenteil: Es kommt jedes Jahr noch eine Schüppe drauf“, sagt er.
Falsche Darstellung zu E-Motoren in der Landwirtschaft
Der Hattinger Landwirt ärgert sich außerdem über falsche Darstellungen: So sei von „sogenannten Experten“ der Eindruck vermittelt worden, die Landwirtschaft sei problemlos auf Elektromotoren umzustellen. „Das geht einfach nicht, wenn Maschinen den ganzen Tag auf dem Feld große Leistung bringen müssen“, betont er. Die Batterien, die dann nötig wären, seien viel zu groß und ein Einsatz deshalb derzeit völlig unrealistisch.
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