Hattingen. Förster Thomas Jansen und Landwirt Lennart Nüfer aus Hattingen sehen Bestände gefährdet. Waldböden inzwischen „gefühlt gut durchfeuchtet“.
Der Borkenkäfer setzt nicht nur den Fichten zu: Jetzt bedroht das Insekt auch Lärchen in Hattingen. Stadtförster Thomas Jansen vom NRW-Landesbetrieb Wald und Holz und Holzbauer Lennart Nüfer erklären, wie schlimm es ist.
„Zwei Hektar Lärchen habe ich durch den Borkenkäfer verloren“, erklärt Lennart Nüfer vom Nüfer-Hof. Denn nun, wo es kaum noch Fichten gebe, setze der Käfer der Lärche zu. Eben erst hatte Nüfer auf die verheerende Situation der Buchen in Hattingen aufmerksam gemacht.
Wald in Hattingen: Lärchenbestände sterben
Borkenkäfer ist der Oberbegriff für mehrere Käfer. Der große Lärchenborkenkäfer, so Jansen, sei fast nicht zu unterscheiden von dem, der die Fichte unter die Borke rückt. „Man kann es am Fraßkanal erkennen.“ Buchdrucker heißt das Exemplar, das die Fichten heimsucht. „Wobei der Buchdrucker vornehmlich ältere Fichten befällt, jüngere sucht zumeist der kleinere Kupferstecher heim.“
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Dass die Käfer auf andere Gehölze übergehen, „ist nicht neu. Das gibt es immer wieder“, sagt Jansen. So hätten Borkenkäfer auch die aus den USA stammende Weymouth-Kiefer, die zwischen Fichten steht, für sich entdeckt. Doch bis vor einigen Jahren hätte er nicht gedacht, dass sie sich auch an der Lärche versuchen. 2019 sei die Population der Borkenkäfer explodiert aufgrund der Trockenheit. „Dadurch nutzten die Käfer eben auch andere Nadelhölzer. Auch wenn ich vermute, dass da der Bruterfolg kleiner ist.“
90 Prozent der Fichten in der Stadt sind tot - wo es noch Bestände gibt
90 Prozent der Fichten in Hattingen, so Jansen, seien durch die Insekten vernichtet. In Hattingen gebe es in Elfringhausen noch einen großen Fichtenbestand und zudem einen kleineren. In Sprockhövel „gibt es auch noch ein, zwei Bestände.“
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Gerade frisch vernichtet sei ein Lärchenbestand „in zentraler Lage in Hattingen. Die Hälfte davon ist tot“. Die andere Hälfte hätte damit auch keine guten Aussichten, denn so ausgedünnt sei sie nun noch anfälliger.
Nüfer und Jansen: „Waldböden sind gefühlt gut durchfeuchtet“
Die gute Nachricht am Schluss: Jansen und Nüfer sagen, dass „gefühlt“ die Böden jetzt nach den Regenfällen bis in tiefere Schichten durchfeuchtet sein müssten. „Eigentlich auch bis zu einer Tiefe von zwei Metern“, so Jansen.
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