Sprockhövel. Die Gartenfreunde Sprockhövel führen in der WAZ-Serie aus gärtnerischer Sicht durchs Jahr. Diesmal mit Tipps zum Samensammeln fürs nächste Jahr.

Die Gartenfreunde Sprockhövel führen in der WAZ-Serie aus gärtnerischer Sicht durchs Jahr. Der Sprockhöveler Gartenfachmann Karl Werner berichtet diesmal vom Samensammeln als Grundstock fürs nächste Jahr. Wie es funktioniert und wo nicht.

Viele Gartenpflanzen bilden gute Samen aus, die es durchaus wert sind, eingesammelt und fürs nächste Jahr aufbewahrt zu werden. Bei manchen Pflanzen lohnt es aber nicht, die Samen aufzubewahren, weil die sich daraus entwickelnden Pflanzen ganz anders sind als die Stammpflanze und in ihrer Blütenfähigkeit oft sehr enttäuschen. Zum Beispiel gehen die Samen sehr hochgezüchteter Pflanzen oder Hybriden nicht reinrassig auf, so dass man schließlich heterogene Pflanzen haben würde. Karl Werner von den Gartenfreunden Sprockhövel gibt Tipps, auf was zu achten ist.

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Hochgezüchtete Gattungen

Zu den hochgezüchteten Gattungen gehören Dahlien, Chrysanthemen, Rittersporn, Löwenmaul, Tages- und Gartenwicke. In Samenkatalogen sind sehr häufig die so genannten F-1-Hybriden von verschiedenen Pflanzen angeführt, die speziell zur Verbesserung der Blütengröße oder der Gemüsequalität gezüchtet wurden. Bei F-1 gekennzeichnetem Saatgut handelt es sich um Hybrid-Züchtungen, die nicht samenfest sind. F1-Hybride sind in der Regel als solche gekennzeichnet. Auf den Etiketten von gekauften Gemüsepflanzen steht in der Regel der Zusatz - F1- . Manchmal können sich aus den Blütenpflanzen interessante Farben oder besondere Eigenschaften entwickeln.

Herbstfest

Die Gartenfreunde Sprockhövel laden zu ihrem Herbstfest am Samstag, 7. Oktober, ein.

Das Herbstfest findet an jenem Tag ab 10 Uhr in der Bürgerbegegnungsstätte Gedulderweg 80 statt.

Zum beliebten Trödelmarkt mit Basar und Verlosungsaktion wird es Kaffee und Kuchen geben.

Einsammeln der Samen

Die Samen sollten auf der Pflanze bleiben, bis sie reif sind, und kurz bevor sie sich von selbst von der Pflanze lösen, eingesammelt werden. Manche Pflanzen werfen ihren Samen abrupt ab. Aus diesem Grunde sollte man die Pflanzen gut beobachten, damit man den richtigen Zeitpunkt nicht versäumt. Als Hinweis kann man sagen, dieser ist dann gekommen, wenn die Samenschoten- oder Kapseln braun oder schwarz geworden sind, aber noch nicht aufgesprungen sind.

Gartenbau-Experte Karl Werner aus Sprockhövel.
Gartenbau-Experte Karl Werner aus Sprockhövel. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Fleischige Früchte verfärben sich

Fleischige Früchte und Beeren sind im Allgemeinen dann zum Einsammeln reif, wenn sie sich verfärbt haben, oft nehmen sie Rot- oder Gelbtöne an. Von den meisten Pflanzen werden die Samen bis in den Herbst hinein (Juli bis Oktober) eingesammelt. Samen sollten an einem regenfreien Tag, wenn die Hülsen und Kapseln trocken sind, eingesammelt werden. Ein Tipp von Karl Werner: Man sollte immer eine offene Papier- oder Plastiktüte darunter halten, damit keine Samen verloren gehen, wenn eine reife Schote plötzlich aufspringt.

Bereits erschienene Folgen der Reihe „Mit den Gartenfreunden durchs Jahr“:

Januar: Wie Gartengeräte im Winter gepflegt werden

Februar: Gartenfreunde müssen die Zeit bis März nutzen

März: Rasenwurzeln brauchen jetzt Luft und Dünger

April: Über Pflanzentausch zum reichen Garten

Mai: Annäherung an das richtige Kompostieren

Juni: Der schöne Garten lebt von gutem Boden

Juli: Das sind die häufigsten Fehler beim Gießen

September: Gartenfreunde nutzen den optimalen Pflanzmonat

Austrocknen und säubern

Trockene Samen lässt man – im Unterschied zu Samen fleischiger Früchte oder Beeren – vor dem Paketieren und Einlagern trocknen. Man sollte die Schoten und Kapseln an einem trockenen, sonnigen Platz auf Zeitungspapier ausbreiten, damit sie gut austrocknen. Die getrockneten Samen müssen aus ihren Hülsen gelöst werden. Als nächstes müssen die Samen „gereinigt“, also von Spreu und Staub befreit werden. Großkörnige Samen lassen sich leicht auslesen, bei kleinen ist es nicht möglich. In diesem Fall kann man ein Sieb verwenden. Es gibt dafür Siebe mit verschiedenen Maschengrößen.

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Einlagern

Die gereinigten Samen müssen dann in genau – mit dem Namen der Pflanze und dem Datum der Samenentnahme – beschrifteten Papiertüten oder Umschlägen aufbewahrt werden. Bei einer Vielzahl an Samentüten kann man diese in einer Blechdose einlagern und in den Deckel Löcher stechen, damit die Luft zirkulieren kann. Bis zur Aussaat im Frühjahr müssen die Samen kühl, luftig, trocken und frostgeschützt aufbewahrt werden. Ein trockener Platz mit zu hohen Temperaturen ist ebenso wenig geeignet, wie eine Stelle mit hoher Luftfeuchtigkeit. Einige wenige Samen sollten nicht aufgehoben, sondern sofort nach der Samenabnahme gesät werden. Diese Samen haben eine kurze Lebensdauer, bleiben nur eine kurze Zeit keimfähig.

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