Hattingen. Bessere Bedingungen für die Gesamtschule Hattingen und neue Kitaplätze sind Grund zur Freude. Naturschutz und Kita-Krise trüben die gute Laune.

Zwei wichtige Meilensteine für die Bildung prägen die Woche in Hattingen. Der Erweiterungsbau der Gesamtschule wurde übergeben und in Niederwenigern eine neue Kita eröffnet. Das sind gute Nachrichten. Die Lernbedingungen lassen auch in Hattingen zu wünschen übrig. Da wirkt der neue Bau mit den modernen Naturwissenschaftsräumen als Lichtblick. Auch Kita-Plätze werden dringend benötigt. 75 neue Plätze kommen den Eltern zugute und den Kindern.

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Und so gern man diese guten Nachrichten als solche stehenlassen möchte, so sehr gibt es doch ein Aber. Im Fall der Gesamtschule ist es der Naturschutz. Ja, für den Bau mussten Bäume gefällt werden. Die Bürgerinitiative hatte für deren Erhalt gekämpft. Es ist gut, dass so viel Grün wie möglich erhalten wurde.

Ja, Naturschutz muss bei Bauprojekten mitgedacht werden. Dass sich Bürger engagieren und Vorschläge machen, ist nur zu befürworten. Interesse an der eigenen Umgebung ist wichtig – nur so kann man wissen, was diskutiert wird, und nur so können rechtzeitig Veränderungen angestoßen werden.

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Wahr ist aber auch, dass zuvor schon viele Jahre über den Ausbau der Gesamtschule debattiert und gestritten wurde. Verschiedene Lösungen standen auch vor der Ratsentscheidung im Raum. Und die drängte. Mit weiteren jahrelangen Umplanungen hätte man den Schülern einen Bärendienst erwiesen.

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Das große Aber mit Blick auf die Kitas reicht weit über Hattingen hinaus. Landesweit warnen Träger seit Jahren und inzwischen sehr massiv vor dem drohenden Kollaps. Jahrelang wurden sie offenbar nicht gehört. Mit verschiedenen Petitionen in den vergangenen Monaten sollte die Landesregierung „lautstark“ auf den Notstand aufmerksam gemacht werden. Allein, ihnen fehlt die Wucht.

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Es sind doch in erster Linie die Kinder und Eltern, die darunter leiden, wenn Kitas geschlossen werden müssen. Doch wer das verhindern könnte, scheint bei vielen Eltern nicht angekommen zu sein. Das Land muss die Finanzierung klären – lieber gestern als morgen. Und da stelle man sich doch nur mal die geballte Elternschaft vor, die als potenzielle Wähler ihrer Landesregierung Druck macht. Und sei es erst einmal nur mit einer Unterschrift unter einer Petition.

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