Hattingen. Naturschützer hatten gegen den Neubau für die Gesamtschule Hattingen und Baumfällungen protestiert. Was jetzt an Stelle der Platanen steht:
Der Neubau an der Gesamtschule ist fertig. Zum Schuljahresstart können hier die ersten Schüler unterrichtet werden. Jetzt gab es erste Einblicke in den Bau, der zu massiven Protesten von Naturschützern geführt hatte. Doch die Bauarbeiten an der Gesamtschule sind damit längst nicht abgeschlossen.
4499 Unterschriften sammelte die Initiative „Rettet die Bäume – Gesamtschule Hattingen-Welper“, um die Abholzung zu verhindern. Wäre der Schulhof als Allee eingestuft worden, hätten die umkämpften Bäume nicht gefällt werden dürfen. Alleen sind in NRW geschützt. Was die Allee zur Allee macht, ist aber, dass zwischen den Bäumen eine Straße oder ein Weg liegt.
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„Von der Politik haben wir die klare Aussage bekommen, an diesem Standort zu bauen“, betont Baudezernent Jens Hendrix. Der Ratsbeschluss für den Erweiterungsbau war schon 2018 gefallen.
250.000 Euro – pro Baum. So viel hätte eine Umpflanzung der sieben Platanen vom Schulhof Lange Horst an einen anderen Standort gekostet. Zu viel. An ihrer Stelle steht nun der Erweiterungsbau.
Entsiegelung auf dem Dach
Die Stadt will auf den Gelände der Gesamtschule an der Lange Horst Flächen entsiegeln. Das Dach des Neubaus ist bereits begrünt – damit sei mehr Grün geschaffen, als mit dem vorher versiegelten Schulhof, erklärt der Baudezernent. Auch eine Solaranlage ist für das Dach noch geplant.
Auf dem verbliebenen Teil des Schulhofs unter den Platanen soll ebenfalls mehr Grünfläche geschaffen werden. Weil die Bäume durch den Bau sehr gestresst wurden, könnten zum Beispiel die Baumscheiben vergrößert werden, um ihnen mehr Raum zu geben.
Die übrigen ermöglichen nun einen Ausblick ins Grüne von einer der drei überdachten Loggien, die in Richtung des Altbaus abgehen. Im Inneren blicken die Schüler an den Kopfseiten der Flure durch raumhohe Fenster ebenfalls auf viel Grün. Jeweils sechs Klassenräume bieten in der untersten und obersten Etage des dreistöckigen Baus den Blick über den Sportplatz. In der Mitte befinden sich die Naturwissenschaftsräume – Chemie, Physik und Biologie werden hier ab Montag unter modernen Voraussetzungen unterrichtet.
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Zwischen den verbliebenen Platanen auf der bebauten Schulhofseite führt ein Steg vom oberen Schulhof ins Gebäude. 4,8 Tonnen an einem Stück gefertigt wurden dafür über den Altbau und zwischen den Bäumen hindurch platziert. Im Keller des neuen Kubus warten 150 Fahrradstellplätze auf ihre Nutzung. „Die Schüler haben schon danach gefragt“, unterstreicht Schulleiterin Elke Neumann die Vorfreude der Schüler. Sie erinnert sich an tosenden Applaus der Schülerschaft bei der Vorstellung der Pläne für den Neubau.
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Nach der Eröffnung der Baustelle im Oktober 2021 ziehen dort nun die Möbel ein, damit es am Montag losgehen kann. 7,6 Millionen Euro hat man sich den Bau kosten lassen – damit waren nach einer anfänglichen Kostenexplosion (ursprünglich war im Ratsbeschluss mit 4,5 Millionen Euro geplant worden) die Baukosten nun doch geringer als die befürchteten mehr als acht Millionen Euro.
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Jetzt steht noch der Altbau an der Lange Horst auf dem Prüfstand. Die Klassenräume sind zu klein, das steht fest. Auch der Brandschutz ist ein drängendes Thema. Deshalb wird im nächsten Schritt der Bedarf für den Altbau geklärt, um dann zum Beispiel Räume sinnvoll zusammenzulegen.
Sollte der Platzbedarf an der Gesamtschule doch größer sein, ist eine Aufstockung auf den Neubau problemlos auch im laufenden Betrieb möglich. Zudem sind alle Innenwände veränderbar, ohne die Statik des Baus zu gefährden.
Fünf Bäume – nicht ganz so groß wie die Platanen – wurden für den Neubau übrigens doch umgepflanzt. Sie stehen jetzt an der Marxstraße – ein Stück neben der Schule.
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