Hattingen. Initiative „Rettet die Bäume – Gesamtschule Hattingen“ macht trotz der Entscheidung pro Erweiterungsbau weiter. Es gibt ein Video und Planungen.
Die Bürgerinitiative „Rettet die Bäume – Gesamtschule Hattingen Horstschule“ gibt sich nach der Entscheidung des Rates, die Gesamtschule zu erweitern und dafür Bäume auf dem Schulhof zu fällen, nicht geschlagen – und widmet den Bäumen mit Hilfe eines Künstlers ein Video.
„Wir machen auf jeden Fall weiter“, sagt Wolfgang Wortmann von der Initiative. „Wir überlegen, ob wir ein Bürgerbegehren organisieren. Es kann auch sein, dass wir einen Anwalt mit ins Boot holen“, erklärt er. Die Mitglieder der Initiative fühlen sich von den Politikern nicht mitgenommen, sind enttäuscht – und möchten nicht, dass die Diskussion die Verkürzung „Bäume statt Bildung“ oder „Bildung statt Bäume“ erfährt.
Bürgerinitiative „Rettet die Bäume – Gesamtschule Hattingen“ gibt nicht auf
Denn dass die Schule Raum brauche, sei unumstritten. Doch die beschlossene Lösung lehnen die Baumschützer ab. Darum machen sie weiter, treffen sich samstags um 14 Uhr unter den Bäumen, um das weitere Vorgehen zu besprechen. „Wir freuen uns über jeden, der mitmacht.“
Ende Juni erst hat die Bürgerinitiative auf Anregung von Martina Kampmann mit dem Hattinger Julian Vollrodt von der Firma Lichtschall die Bäume mit Licht „spektakulär in Szene gesetzt“, sagt Anja Klan von der Initiative. „Wir fühlen uns ganz besonders geehrt. Genießt den Anblick einmal ganz anders“, schreibt Klan im Namen der Bäume. Auf Youtube ist das mit Musik unterlegte Video zur Lichtinstallation von Holger Grosz zu sehen. Abrufbar ist das Video auf www.youtube.com/watch?v=VBd7U21oQ8Y . Es ist eine Minute und 50 Sekunden lang und heißt „Bäume beleuchtet“.
Einzelne Mitglieder kontaktieren Politiker
Beleuchtungsaktion
Der Hattinger Julian Vollrodt hat in der Corona-Zeit einige Beleuchtungsaktionen Denkmälern in Hattingen gestartet, um „den Menschen ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern“. Er ist Gesellschafter des Veranstaltungstechnik-Unternehmens „Lichtschall“.
Gerne unterstützt er lokale Aktionen, bei denen es nicht um Profit geht. Zwei Stunden lang dauerte die Aktion. Mit Flutern und Akkulampen hat er mit seinem Team die Bäume in diversen Farben erstrahlen lassen.
Einzelne Mitglieder – wie Arnhild Scheiermann, die vor zwei Monaten zur Initiative stieß – versuchen durch persönliche Ansprache Politiker zum Umdenken zu bewegen, schreiben Mails, führen ihre Argumente wieder und wieder an. Die 87-Jährige „deprimiert“, dass im Rat drängende Fragen nicht beantwortet worden seien.
Sie ärgert, dass ausgerechnet Ortsbürgermeister Thomas Dorndorf-Blömer die Lichtinstallation als „Lichtverschmutzung“ bezeichnet habe. Das sei eine „Frotzelei“ und nicht ernst gemeint gewesen, sagt dazu Thomas Dorndorf-Blömer. In den sozialen Medien gingen Kommentare hin und her. Er sei bei einigen Protestaktionen vor der Ratssitzung vor Ort gewesen, habe seine Meinung vertreten – und stehe auch weiter für sachliche Gespräche bereit. Die Atmosphäre habe er immer als sachlich und respektvoll erfahren – und hoffe, dass das auch so bleibe.
Online-Petition geht weiter
„In der Initiative treffen sich die unterschiedlichen Generationen. Das ist spannend zu sehen. Wir ziehen an einem Strang“, sagt Wortmann. Und so heißt es auch auf der Facebook-Seite der Initiative: „Wir geben nicht auf!!! Deshalb hier noch mal die Online-Petition – bitte auf dieser Plattform nur unterschreiben, wer es noch nicht auf den Listen getan hat, die jeden Samstag auf der Demonstration ausliegen!“