Hattingen. Das Restaurant Bella Bella Mozzarella eröffnet eine italienische Familie im Alten Bahnhof in Hattingen. Sie plant schon Events und Feiern.

Eine italienische Familie mit Gastronomie-Erfahrung erweckt den Alten Bahnhof zu neuem Leben: Schon Ende April soll das Bella Bella Mozzarella eröffnen – und ein Ort mit italienischer Küche für Familien, Events, Feiern sein.

„Bei uns wird es original neapolitanische Pizza geben“, sagt der aus Neapel stammende Ciro Guerriero (30). Der Koch und Pizzabäcker arbeitete schon in Florenz, lebt seit elf Jahren in Deutschland. Der Pizzateig ruht übrigens 48 bis 72 Stunden. Der Vorteil: Die Pizza schmecke wie in Neapel, der Teig sei leichter und liege nicht so schwer im Magen. Käse kommt indes nicht auf die Pizza, sondern wie in Italien „Fior di latte“ aus Kuhmilch. „Wir nutzen nur San-Marzano-Tomaten“, sagt Guerriero.

Im Alten Bahnhof in Hattingen eröffnet das Restaurant Bella Bella Mozzarella

Er verantwortet das Restaurant zusammen mit Pasquale Lanzuise (28), der seit sechs Jahren in Deutschland ist und sich besonders um den Außenbereich und die Events wie Karaoke kümmert. Kinderecke im Restaurant und Spielplatz draußen bleiben. Ein Bella Bella Mozzarella hat bereits im Dezember in Velbert eröffnet.

Über den Alten Bahnhof in Hattingen

Eine wechselhafte Geschichte hat der Alte Bahnhof in Hattingen erlebt, seitdem dort keine Bahn mehr hält. Das Sandsteinhaus hatte 120 Jahre lang als Bahnhofsgebäude gedient – 2020 wurde es genau 150 Jahre alt. Zuletzt blieb die Bahnhofsgaststätte. Schon 1987 wandert erst die Fahrkartenausgabe zur neuen Haltestelle Hattingen Mitte. Dann wird auch die Dienststelle ausgelagert.

1990 steht schließlich der Beschluss, das Gebäude zu verkaufen. Immobilienmakler Lot­har G. Stalter kauft es zehn Jahre später und saniert es anderthalb Jahre lang. 600 Quadratmeter stehen danach für Gastronomie zur Verfügung.

Woodpeckers mit amerikanischer Küche ist die erste Gastronomie, die einzieht. Später eröffnet Mike Seydock mit einem Partner die Fabbrica Italiana, die 2013 von Birol Karakoc übernommen wird. Er vermietet die Räume auch, etwa an den Veranstalter der „Hattingen tanzt“-Party, über die sich Gäste wegen Überfüllung beschwerten.

2017 wird die Fabbrica Hattingen GmbH gegründet, die das Gleis 79 im Alten Bahnhof betreibt. 2019 kommt Gastronom Sabri Arslan.

Zuletzt kehrt 2022 Birol Karakoc wieder zurück mit der Fabbrica Italia, muss dann aber wieder schließen. Viel Ärger gibt über schon angezahlte Reservierungen, die platzen.

In dem Familienbetrieb in Hattingen werden Cousinen, Cousins, Schwestern mitarbeiten – allesamt aus Italien. Gerade noch verleiht das Team dem Alten Bahnhof ein frisches Aussehen. „Wir sind weg von der roten Decke, setzen auf warme Braun-Töne“, so Lanzuise.

Hochzeiten, Firmen-, Tauffeiern und Co. sind hier möglich

Hochzeiten, Firmen-, Tauf-, Kommunions- oder Konfirmationsfeiern: Dafür will das Bella Bella Mozzarella den Ort liefern. Auch Außengastronomie wird es geben. Ein Mal pro Woche ist ein Pizzatag angedacht, sonntags ein Familienbrunch. Aktionen für Mutter- und Vatertag sind in Planung.

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Auf der Karte soll sich auch Vegetarisches und Veganes finden – ebenso wie Pizza und Nudeln als glutenfreie Variante. Vorspeisen auf dem Holzbrett serviert, Nudelgerichte, Fleisch- und Fischgerichte stehen auf der Karte. Die selbst soll nicht zu umfangreich sein, weil „wir frische Sachen anbieten wollen, darum setzen wir auch auf eine Tageskarte“, so Guerriero.

Zusammenarbeit mit Metzgerei aus Düsseldorf

Was das Fleisch betrifft, arbeitet das Restaurant mit einer Metzgerei aus Düsseldorf zusammen, weil „wir Produkte aus der Region nehmen wollen“, begründet Lanzuise. Eis als Dessert oder für den Nachmittag stammt aus eigener Produktion – schließlich betreibt die Familie noch ein Eiscafé in Essen.

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Als Glückssache bezeichnen Lanzuise und Guerriero, dass sie den Alten Bahnhof gefunden haben. „Wir suchten schon länger einen größeren Gastronomieraum im Ruhrgebiet.“

Es gibt „Bistecca Fiorentina“ und italienischen Kaffee

Noch fehlen einige Küchengeräte. Aber „ein sehr guter Pizza-Ofen von Woodstock war zum Glück schon da“, freut sich Guerriero. Auf 400 Grad Wärme erhitzt er ihn schon ab Ende April. Dann können die Gäste auch zuschauen, wie die Pizza in den Ofen geschoben wird. Auch einen Grill wird es geben, auf dem dann „Bistecca Fiorentina“, ein speziell gegrilltes Porterhouse- oder T-Bone-Steak, und Co. zubereitet werden. Wert legt das Duo auf „echten italienischen Kaffee“ – so wie in Neapel.

Wer schon jetzt für eine Feier, ein Event oder einen bestimmten Termin reservieren möchte, kann sich melden unter: Tel. 0152 08 99 41 93.