Hattingen. . “Es war viel zu voll“, beschweren sich die Besucher der “Hattingen-tanzt“-Party über die Enge in der Fabbrica Italiana. Bis zu 275 Gäste sollen sich am 1. Mai in der Location aufgehalten haben - die Innenräume seien aber nur für 199 Menschen zugelassen. Der Veranstalter weist die Vorwürfe zurück.

„Es war mega-eng!“ – „Es war viel zu voll.“ – „Wenn es geknistert hätte, ich wäre da nicht mehr rausgekommen.“ Mit Sätzen wie diesen beschreiben Besucher ihre Eindrücke von der Hattingen-tanzt-Party in der Fabbrica Italiana. Nur ein Gefühl? Nun: Während der Veranstalter allein für die Innenräume von 250 zugelassenen Personen und in der Spitze bis zu 275 Partygästen inklusive Außengelände spricht, sagt Stadtsprecher Thomas Griesohn-Pflieger, die Innenräume seien „für höchstens 199 Personen zugelassen gewesen“.

Kevin Lake (24), einer der Besucher der Hattingen-tanzt-Party, sagt, er habe schon mehrere Veranstaltungen in der Fabbrica Italiana besucht; aber das habe er noch nie erlebt. Insgesamt etwa zwei Stunden nachdem er gegen 23.30 Uhr zusammen mit seinem Bruder und ein paar Freunden an der Location auf der Bahnhofstraße eingetroffen war habe er „Hattingen tanzt“ bereits wieder verlassen – nach fast halbstündigen Wartens auf Einlass („trotz Vorverkaufskarte“) und dann folgenden jeweils zehn- bis 20-minütigen Anstehens an der Garderobe, für den Erwerb einer Verzehrkarte und für ein Bier. Weil er keine Lust mehr gehabt habe auf diese Enge und weil „ich mich nicht mehr sicher dort ­fühlte“.

Kein grundsätzliches Problem

Der Veranstalter habe „gefühltermaßen doppelt so viele Leute reingelassen, wie es das Gebäude zulässt“, gibt der 24-Jährige seine Eindrücke von der Party wieder; sagt, dass „immer noch Leute in den Schuppen strömten und es einfach nur voller wurde“ – obwohl irgendwann selbst schon der Außenbereich „aus allen Nähten platzte“.

Auch eine 22-jährige Hattingerin, die ihren Namen nicht der Zeitung lesen möchte, sagt: „Man hat sich nicht gut gefühlt“ in dem Gebäude; insbesondere nicht mitten auf der Tanzfläche. Und ihre Freundin (23), die ebenfalls ungenannt bleiben möchte, fügt hinzu: „Schon als wir gegen 23.30 Uhr da waren und an der Abendkasse Karten kauften hätten die niemanden mehr rein lassen dürfen.“

Einlass-Stopp um Mitternacht

Alexander Passow vom Veranstalter, der Bochumer Agentur heroes@night, an die Fabbrica-Geschäftsführer Birol Karakoc die Räumlichkeiten für „Hattingen tanzt“ vermietet hatte, betont derweil, „ein grundsätzliches Platz-oder gar Sicherheitsproblem“ habe es zu keinem Zeitpunkt gegeben. Und was die Personenzahl betreffe, so habe man zwar trotz rund 250 verkaufter Karten im Vorfeld die Abendkasse geöffnet – „aber erfahrungsgemäß kommen zehn Prozent der Vorverkaufskartenbesitzer eh‘ nicht“. Und nach Mitternacht habe man einen Einlass-Stopp verhängt, als sich in der Spitze etwa 275 Personen in der Fabbrica Italiana und deren abgezäunten Außenbereich aufhielten.