Hattingen. Bettina Strätling möchte das Mini-Shetty Casper als Therapiepony beim Kinder- und Jugendcoaching einsetzen. So läuft die Ausbildung des Pferdes.
Zum Therapiepony lassen Bettina Strätling von der „Vitalpraxis Auszeit für die Frau und das Kind“ und ihre Tochter Hannah „ihren Casper“ auf dem Stüterhof in Hattingen ausbilden.
Acht Monate ist der Mini-Shetty gerade alt und auf dem Stüterhof zur Welt gekommen. Seine Eltern leben auch auf dem Hof. Mit dessen Chefin Heike Seidel arbeitet Bettina Strätling schon länger zusammen bei Angeboten für Kinder- und Jugendliche. Dabei hat sie gemerkt: „Pferde helfen, Herzen zu öffnen und Zungen zu lösen.“ Strätling, die staatlich anerkannte Physiotherapeutin, Kinder- und Jugendcoach sowie Kosmetikerin ist, hat auch ein Kids-Wellness-Konzept entwickelt.
Stüterhof bildet Pony fürs Kinder- und Jugendcoaching der Praxis „Auszeit“ aus
Gefühle zu spüren, sich in der Natur zu bewegen, sich zu kümmern, ausmisten, füttern – und so Stärken zu entdecken, das würde Kindern und Jugendlichen helfen. „Das ist besonders als Ausgleich zur digitalisierten Welt ganz wichtig. Die Kinder spüren, dass sie in die Kraft kommen, dass sie etwas können, dass sie aktiv werden möchten.“ Das kleine Pony könne den kleinen Menschen die Unsicherheit nehmen. „Pferde sind sehr sensibel, sie spüren Unsicherheit und Angst“, sagt Strätling. Mental würde nicht nur das Reiten, sondern überhaupt der Umgang mit Pferden viel in Kindern auslösen, hat auch Heike Seidel während des Reitunterrichts erfahren.
Noch läuft das Training spielerisch mit Heike Seidel, Hannah (12) und Casper. „Er ist ja noch ein Baby. Mit der Ausbildung fangen wir erst später richtig an“, sagt Heike Seidel. Jetzt geht Hannah viel mit Casper spazieren, bringt ihm das Slalom-Laufen bei. Wenn Hannah Casper ruft, hebt er gleich den Kopf. Das Wohl des Pferdes steht für Heike Seidel im Vordergrund. „Jedes Pferd ist anders, mit manchen kann man früh trainieren, andere brauchen Zeit.“
Neue Partnerin in der Vitalpraxis „Auszeit“
Von der Ponygewöhnung für ganz Kleine bis hin zu Jugendlichen: Casper soll vielfältig mit Kindern und Jugendlichen arbeiten. „Coaching muss nicht immer in der Praxis sein, das kann sich hier auf dem Hof abspielen. Man trifft sich hier, striegelt das Pony, lernt sich kennen, redet“, erklärt Bettina Strätling, die auch das Mama-Wellness-Therapiekonzept entwickelt hat. Und jetzt in ihrer Praxis an der Kleinen Weilstraße neu mit Friederike Siekermann zusammenarbeitet. „Sie macht Physiotherapie, ist Personal Trainerin und hat auch Pferdeerfahrung. Sie hat auch Reiten unterrichtet. Das passt super.“
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Bettina Strätling selbst übrigens hat einen Kursus „Fitnesstraining mit Pferd“ auf dem Stüterhof belegt, auf dem es 40 Pferde gibt. „Dabei geht es auch um Übungen auf dem Pferd, das ist sehr anstrengend.“ Heike Seidel leitet das Angebot. Sie ist nicht nur gelernte Erzieherin und ausgebildete Trainerin B Reiten, sondern auch Trainerin B Reiten als Gesundheitssport – und macht gerade noch ihre Ausbildung zur Hundetrainerin und Physiotherapeutin für Hunde.
Dusty besucht Bewohnende eines Altenheimes
Casper ist nicht das erste Shetty, das sie als Therapiepony ausgebildet hat: Mit ihrem Dusty besucht sie regelmäßig ein Altenheim in Witten. „Diese kleinen Ponys können auch mit in die Einrichtung, sie sind ja kaum größer als ein Hund.“ Die Bewohnenden würden „toll auf das Pony reagieren, wer nervös ist, wird ganz still – und der Effekt hält auch mehrere Tage an“.
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Casper wird seinen ersten großen Auftritt außerhalb des Stüterhofs beim 20. Hattinger Gesundheitstag „Medizin in Hattingen“ am 22. April im Rathaus haben. „Der Stüterhof mit dem Verein Infinitus und die Vitalpraxis ,Auszeit’ stellen sich dann gemeinsam an einem Stand vor. Und da bringen wir zwei Ponys mit“, erklärt Bettina Strätling, die sich gut vorstellen kann, Casper zukünftig ab und an mal in die Stadt zur Praxis kommen zu lassen.