Hattingen. Neue Geschäftskonzepte beleben die Kleine Weilstraße. Es soll ein Straßenfest geben. Wie und womit die Inhaber die Straße jetzt beleben wollen.
Die Kleine Weilstraße in Hattingen belebt sich. Neue Geschäfte lassen sich mit interessanten Konzepten nieder – wie der „Mint Market“ oder die „Vitalpraxis Auszeit für die Frau & das Kind“.
Ein Jahr lang war die Straße vom Stadtleben durch die Baustelle abgeschnitten. Volkendog, Showroom, Kosmetiksalon La Bellezza, Fußpflege und Kosmetik Yalda und Änderungsschneiderei Rudina hielten durch – und haben die Neuen jetzt „gut aufgenommen“, sagt Bettina Strätling von der Vitalpraxis. Und ein Fachwerkhaus am Straßenbeginn wird auch gerade saniert.
Mint Market und Vitalpraxis: Ladenkonzepte beleben Kleine Weilstraße in Hattingen
Blumen leuchten vor Ingi Neumanns „Mint Market“. „Ich liebe Minze, darum habe ich den Namen gewählt“, so die 39-Jährige. Bei ihr gibt es „alles was man braucht“. Ihr Mix ist spannend: In den Regalen stehen Küchenrolle, Waschmittel, Barilla-Nudeln, Dosensuppen, Pflanzenfett, Couscous, Paniermehl, Würstchen, Kekse, Pistazien-Brotaufstrich aus den Niederlanden, Bio-Hanftee, Haferdrink, Heilwasser, Hummersuppe, Blumen, Blumenerde, Tassen – aber eben auch hochwertige Altomayo-Kaffee aus Peru, Bio-Säfte/-Honig, Açai-, Weizengras- oder Macapulver in Bioqualität. „Ich habe auf der Messe Anuga gut geschaut und mir überlegt, was ich hier anbieten möchte“, sagt sie.
Baustelle
Eine Baustelle war die Kleine Weilstraße von Februar bis November 2021. „Corona und die Baustelle, das war für die Anlieger eine schwierige Situation“, sagt Markus Maas vom Stadtbetrieb Tiefbau, der mit der Maßnahme befasst war. Eine wöchentliche Anliegersprechstunde habe es in der Zeit gegeben, Anregungen daraus, beispielsweise hinsichtlich der Beschilderung, seien umgesetzt worden.
755.000 Euro haben die Arbeiten von Kanalarbeiten bis zur Pflasterung gekostet. Die Kanalarbeiten zahlte der Ruhrverband. Das Projekt wurde zudem gefördert. Rechnungen werden den Anliegern noch zugestellt – wohl Ende dieses Jahres. „Sie zahlen für die Hausanschlüsse.“
Was das Streifenmuster des Pflasters betrifft: „Das Muster lehnt an an Martin Einseles Entwurf aus den 1970er-Jahren. Das gab es auch auf der Heggerstraße und Gelinde. Dort ist es weg. Hier wollten wir es aber haben“, so Maas.
In Ägypten studierte Ingi Neumann Philosophie, begann in Deutschland ein Architektur-Studium, eröffnete dann aber ein Café in Essen. Das gab sie der Kinder wegen auf. Jetzt will sie durchstarten in Hattingen. „Die Stadt ist einfach toll.“ Bislang aber fehlt ihr Laufkundschaft, das bereitet ihr Sorgen.
Mit den Nachbarn klappt es bestens
Dafür klappt es mit den Nachbarn umso besser. Davon zeugen ein Frosch der Vitalpraxis – passt gut zur angebotenen Gewürzschmuckdose mit lustigem Frosch – in ihrem Schaufenster und Teegläser aus ihrem Laden in der Vitalpraxis Auszeit. „Das haben wir uns gegenseitig geschenkt“, sagt Bettina Strätling, Patentinhaberin von Mama-Wellnesstherapie fröhlich, die auch Physiotherapie, Lymphdrainagen, Massagen, Haut-Therapien, besonders auch für Teenager, anbietet.
Die Ladenkonzepte passen gut zusammen: Neumann setzt auf Bio und gesunde Ernährung, hat sich das Geschäft etabliert, möchte sie auch Obst und Gemüse anbieten. Und Tatjana Leuzzi, die in der Vitalpraxis arbeitet, berät in Sachen Ernährung, ist Vital- und Lifecoach.
Anlieger-Geschäftsinhaber sind voller Tatendrang: Straßenfest geplant
Voller Tatendrang sind die Neuen, wollen ein Straßenfest auf die Beine stellen. „Isabell Neumann von Stratmann Bestattungen ist gleich auf uns zugekommen“, sagt Strätling, die mit Leuzzi die Praxis auch zu einem Treffpunkt machen möchte für Kinder, Jugendliche, Frauen.
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Wichtig ist beiden das Vorgespräch mit Kundinnen „in unterschiedlichen Lebenslagen“und den Kindern, die kommen. Vitalität steigern oder wiederfinden, Hautprobleme lösen, Kinder und Jugendliche coachen, Essgewohnheiten ändern und besprechen: Die Vitalpraxis Auszeit, die zuvor in Blankenstein war, setzt auf individuelle Beratung. Auch Workshops will das Duo anbieten.
Laufkundschaft fehlt noch
Zwar fehlt noch Laufkundschaft in der Straße, in der ein Jahr nur schlecht ein Durchkommen war, aber draußen erklingen fröhliche Kinderstimmen. Die Kleinen aus dem „Hattinger Kinderzimmer – U3-Betreuung“ malen mit Kreide aufs Pflaster. Bunt blühen Blumen in Kästen an den geschmackvoll bemalten Säulen am Fenster. Und dieser neue Mix, hoffen die Geschäftsleute, wird die Kleine Weilstraße wieder beleben.
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