Hattingen. Eine Lebkuchen-Weihnachtssuppe empfiehlt Johanna Walla aus Hattingen als Leckerei für den Heiligen Abend. Was an der Suppe so besonders ist.
Johanna Walla aus Hattingen kocht in der Advents- und Weihnachtszeit gern eine Lebkuchen-Weihnachtssuppe, eine Moczka. Dieses traditionelle Weihnachtsrezept hat sie von ihrer Großmutter, die in Polen lebt. „Sieht nicht so lecker aus, nämlich einfach braun, schmeckt aber hervorragend“, erklärt sie.
Seit vier Generationen schon ist das Rezept eine Tradition in ihrer Familie. Allerdings hat es sich mit jeder Generation verändert. „Es ging von meiner Urgroßmutter an meine Oma, dann an meine Mutter und schließlich an mich. Jede hat ein wenig etwas geändert“, berichtet die Dozentin für Pflegeberufe.
Lebkuchen-Weihnachtssuppe: Dozentin aus Hattingen verrät Familien-Weihnachtsrezept
Schon ihre Mutter habe den Zuckeranteil reduziert. „Und ich lasse den Zucker jetzt ganz weg und habe das Rezept mit Orangen etwas frischer gemacht. „Meine Oma in Polen beispielsweise kocht Moczka mit viel Zucker und auch noch Aprikosen. Das hat auch einen gesellschaftlichen Hintergrund. Früher hatten die Menschen im Sozialismus nicht viel. Da kam alles in die Suppe, sie sollte so süß wie möglich sein.“
Zutaten
Diese Zutaten (reicht als Nachspeise für acht Personen) benötigen Sie für Moczka, die schlesische Lebkuchen-Weihnachtssuppe:
- 200 Gramm Butter
- 2 Esslöffel Mehl
- 1 Glas Erdbeerkompott
- 1 Glas Stachelbeerkompott
- 1 Glas Pflaumenkompott
- 300 Gramm Lebkuchen
- 300 Gramm Nüsse (Walnüsse, Haselnüsse, Mandeln)
- 2 Orangen
- 1 Zitrone
- 1 Teelöffel Zimt
- 2 Prisen Kardamom
- einige Nelken
- eine kleine Handvoll Rosinen
Zwar isst ihre Großmutter auch die von ihr zubereitete Weihnachtssuppe. „Aber ihre eigene findet sie leckerer“, berichtet Johanna Walla (41) amüsiert. Sie empfiehlt, die Suppe am besten einen Tag vor dem Genuss zu kochen. „Denn wenn sie ein wenig durchgezogen ist, schmeckt sie am besten.“
Vorher gibt’s Karpfen und Sauerkraut mit Pilzen sowie Kartoffeln
In ihrer Familie war außerdem nicht nur die Lebkuchen-Weihnachtssuppe Tradition, sondern auch, dass es vor dieser Nachspeise Karpfen gab, weil „in Oberschlesien gefastet, kein Fleisch gegessen wurde“. Dazu passen Kartoffeln und Sauerkraut mit Pilzen, empfiehlt sie. Übrigens eignet sich die Suppe auch als Soße zu Fisch oder Fleisch an Weihnachten.
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Und so geht’s: Den Lebkuchen klein schneiden, in eine Schüssel geben und mit kochendem Wasser übergießen, bis der Lebkuchen bedeckt ist. Zehn Minuten ziehen lassen. Anschließend mit einem Pürierstab pürieren und dann zur Seite stellen.
So wird die Lebkuchen-Weihnachtssuppe zubereitet
In einem großen Topf Butter erhitzen, Mehl dazugeben, rühren, bis eine klassische Mehlschwitze entsteht. Anschließend die drei Kompottsorten in beliebiger Reihenfolge zu der Mehlschwitze in den Topf geben.
Nun die Lebkuchenmasse hinzufügen und auf niedriger Stufe ganz kurz aufköcheln. Dann die Temperatur noch niedriger drehen und die Nüsse hinzufügen, immer wieder verrühren. „Wer die Nüsse lieber feiner mag, kann sie auch kleiner hacken“, erklärt Johanna Walla.
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Lauwarm schmeckt Moczka am besten
Zum Schluss die Orangen sowie die Zitrone auspressen und zu der Moczka gießen, mit Zimt und Kardamom abschmecken. „Wer Nelken und Rosinen mag, kann diese gerne nach eigenem Geschmack hinzufügen.“
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Die traditionelle Moczka wird für den Heiligen Abend zubereitet und überwiegend als Nachspeise nach dem Abendessen Heiligabend gegessen. „Am besten schmeckt Moczka lauwarm oder wenn sie Zimmertemperatur hat.“
Gerichte-Tausch mit der Freundin, bei der es Hanfsuppe gibt
Johanna Walla übrigens gibt ihrer Freundin von der Moczka jedes Jahr etwas ab – und erhält im Austausch von deren Hanfsuppe, die sie traditionell Weihnachten kocht.