Hattingen. Wozu der Krieg in der Ukraine führt, warum Spenden notwendig sind, berichtet Ukraine-Helfer Garvin Richard Overrath an einem Abend in Hattingen.

„Von 800 Menschen, denen ich die Hand geschüttelt habe, sind 80 Prozent gestorben“, sagt Garvin Richard Overrath aus Hattingen, der Hilfstransporte in die Ukraine fährt. Von seinen Erlebnissen berichtet er bei einer Veranstaltung. In der Hoffnung, dass Menschen wieder mehr spenden.

„Hattinger helfen Ukrainern – Eine Reaktion auf den russischen Angriffskrieg“ ist der Infoabend am Freitag, 16. September, 19 Uhr, im Paul-Gerhard-Haus an der Marxstraße 23 überschrieben, zu dem Overraths Team, die evangelischen Kirchengemeinde Welper-Blankenstein und die katholische Pfarrei einladen.

Ukraine-Helfer aus Hattingen berichtet von Erlebnissen bei Hilfstransporten

Die private Initiative „Ukraine Medical Aid“ hat mittlerweile Sachspenden an Medikamenten und medizinischer Ausrüstung im Wert von einer halben Million Euro gesammelt und ins Krisengebiet gebracht. Doch mehr Hilfe ist notwendig. „Inzwischen ist in der Ukraine sogar ein Wettbewerb ausgebrochen, weil jede Organisation Spenden dringend braucht. Der Krieg geht weiter und es wird weiter Hilfe benötigt“, sagt Overrath.

+++ Sie wollen keine Nachrichten aus Hattingen verpassen? Dann können Sie hier unseren Newsletter abonnieren. Jeden Abend schicken wir Ihnen die Nachrichten aus der Stadt per Mail zu. +++

68.000 Kilometer an Transporten ist seine Bilanz nach einem guten halben Jahr Krieg. Sein Ziel: Lwiw, wo er die Güter zur Kirchengemeinde Papst Johannes Paul II. bringt. „Die Kolumbusritter, die weltweit größte römisch-katholische Laienvereinigung für Männer, verteilt sie dann weiter.“

Für Helfende wird es in der Ukraine zunehmend gefährlich

Der zweifache Vater und ausgebildete Personenschützer weiß, dass es inzwischen auch für die Helfenden riskant wird in der Ukraine. Zuletzt erst ist auf den Wagen von Ukraine-Helfer Frank Seidel geschossen worden. Zu Overraths Unterstützerteam zählen seine Lebensgefährtin Johanna Walla, Inge Hanemann und der evangelische Pastor Uwe Crone.

>>> Folgen Sie unserer Redaktion auf Facebook – hier finden Sie uns

„Eigentlich sollte Mark Kozowy, ein Bergretter aus Kanada, der in den vergangenen Monaten rund um Kiew in der Erstversorgung Verwundeter ausgebildet hat und mit dem wir zusammenarbeiten, auch dabei sein, aber aufgrund eines Trauerfalls in der Familie kann er nicht kommen. Wir haben ein Gespräch mit ihm aber aufgezeichnet“, sagt Overrath, den besonders bewegt, wenn er Bilder von im Krieg schwerst verletzten Kindern erhält, die langsam wieder erste Schritte gehen können.

Spendenkonto

Wer „Ukraine Medical Aid“ unterstützen möchte, kann Geld überweisen auf das Spendenkonto bei der Ev. Kirchengemeinde Welper-Blankenstein, IBAN DE 84 4305 1040 0003 0085 05, Betreff: Ukraine Hilfe Hattingen