Hattingen. Anja Klan aus Hattingen ernährt sich vegan. Aber an Weihnachten gibt’s Königsberger Klopse à la Oma Lenchen. Sie verrät, warum – und das Rezept.
Eigentlich ernährt sich Anja Klan komplett vegan „mit kleinen Ausnahmen“. Seit einiger Zeit lebt sie zudem nach Anthony William, „da gibt es dann auch kein Gluten mehr“. Doch Weihnachten ohne die Königsberger Klopse à la Oma Lenchen ist für sie und ihre Familie undenkbar.
Oma Helene „Lenchen“ Arnold ist für Anja Klan „die Königin der Klopse. Immer freitags waren mein Cousin und ich als Kinder bei Oma. Und weil wir die Königsberger Klopse beide so gern aßen, gab es die oft. Außerdem ist mein Opa ist Heiligabend gestorben – und so wurde das Rezept meiner Oma unser Heiligabend-Traditionsgericht. So ganz fettfrei und gesund ist das nicht. Aber mit einem Grünkernbraten oder einer Gemüsepfanne kann ich meiner Familie an dem Tag einfach nicht kommen“, sagt Anja Klan (53), die morgens gern Selleriesaft trinkt und sich in der Baumretter-Initiative in Hattingen engagiert.
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Mit dem Thema gesunde Ernährung befasst sie sich, seit vor 30 Jahren ihr Sohn unterwegs war. „Da habe ich bei der Volkshochschule Vollkornkochkurse belegt. Dann habe ich mir eine Getreidemühle gekauft. So ging das immer weiter“, erklärt die dreifache Mutter, die sich immer mehr ins Thema einarbeitete, von Rüdiger Dahlke zu Anthony William kam und im Sommer Kräuter sammelt wie Löwenzahn oder Brennnesseln.
Zutaten Königsberger Klopse à la Oma Lenchen
Zutaten für 4 Personen:
- 2 Liter Wasser
- 3 große Lauchstangen
- 800 g Rinderhackfleisch (meine Oma hat im Originalrezept halb Tatar und halb Mett verwendet)
- 2 Zwiebeln
- 2 Eier
- 1 altbackenes Brötchen
- 3 Eigelb
- 250 ml Sahne
- Mehl
- Salz
- Pfeffer
- 100 g Kapern
- 2 EL Essig
Doch gesund hin oder her: Weihnachten pflegt sie Familientradition. Und so bereitet Anja Klan dann die Königsberger Klopse à la Oma Lenchen zu: Die in Ringe geschnittenen Porreestangen etwa eine Stunde lang im Wasser auskochen. Durch eine Seihe abschütten und das Kochwasser auffangen. Während der Kochzeit die Zwiebeln in wenig Öl anschwitzen und das Brötchen in Wasser einweichen.
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Das Rezept ist eine Familientradition
Das Hackfleisch salzen und pfeffern, mit zwei Eiern, dem ausgedrückten Brötchen sowie den glasigen Zwiebeln vermischen und zu zwölf bis 15 Klopsen formen. Diese in den Porreesud geben, kurz aufkochen und etwa 20 Minuten leicht simmern lassen, bis die Klopse oben schwimmen. Die Klopse vorsichtig mit einem Schaumlöffel herausheben und warm stellen.
In der Zwischenzeit aus etwa 150 Milliliter kaltem Wasser und fünf Esslöffeln Mehl in einem Mixbecher eine Mehlsoße herstellen und etwas quellen lassen. Diese Mehlsoße mit einem Schneebesen in die nicht mehr kochende Fleischbrühe rühren, dann einmal aufkochen lassen.
Selbst den ausgekochten Porree kann man noch für Rahmlauch verwenden
Die Sahne und die Kapern in die angedickte Soße rühren und mit drei Eigelb legieren. „Nicht mehr kochen lassen“, betont Anja Klan. Die Soße vorsichtig mit drei bis vier Teelöffeln Salz, etwas Pfeffer und ein bis zwei Esslöffeln Essig abschmecken, bis sie angenehm säuerlich pikant schmeckt. Dann die Klopse zurück in die Soße geben.
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„Dazu schmecken Salzkartoffeln. Anstelle des klassischen Rote-Beete-Salates gibt es bei uns meistens grünen Salat aus dem Garten dazu. Aus dem ausgekochten Porree mache ich mir mit einer Mehlschwitze aus Haferbutter und Mehl und etwas Hafersahne einen veganen Rahmlauch, den ich mit Kartoffelstampf genieße“, verrät Anja Klan, die inzwischen ein Auge geworfen hat auf ein veganes Rezept für die Klopse „auf Basis von Sonnenblumenschnetzeln mit Kichererbsenmehl und Soße auf Planzenmilchbasis. Das werde ich demnächst mal testen“.
Kokos-Linsensuppe für Veganer
Wer Weihnachten die Klopse servieren möchte, aber auch Veganer mit am Tisch sitzen hat: „Da empfehle ich eine Kokos-Linsensuppe, geht schnell, ist lecker“: Zwiebeln, Knoblauch in Öl glasig dünsten, Kurkuma hinzugeben, mit Gemüsebrühe aufgießen, rote Linsen zufügen, 20 Minuten köcheln lassen, eine Dose Tomaten oder frische, klein geschnittene Tomaten zugeben, mit Kokosmilch, Salz und Pfeffer abschmecken. Fertig.
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