Hattingen. Nach Auszug des Berufskollegs aus dem Schulzentrum in Hattingen-Holthausen ist die Weiternutzung durch die VHS noch im Rennen. Der aktuelle Stand:

Fünf Jahre – von September 2017 bis August 2022 – war im Schulzentrum an der Lindstockstraße neben dem Gymnasium Holthausen auch ein Teil des Berufskollegs Hattingen untergebracht. Doch wie die nun frei gewordenen Räumlichkeiten künftig genutzt werden sollen, das sei zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht entschieden, teilt Stadtsprecherin Jessica Krystek auf WAZ-Anfrage mit. Aktuell liefen aber „Untersuchungen hinsichtlich einer möglichen Unterbringung der VHS“.

Vorschlag machte Kämmerer Mielke bereits 2020 als Bürgermeisterkandidat

Eben diese Nutzung der nach dem Auszug des Berufskollegs freien Räume im Schulzentrum hatte Kämmerer Frank Mielke bereits im Jahr 2020 als Bürgermeisterkandidat für die SPD angeregt. Im Schulzentrum, so Mielke damals, könne die Volkshochschule ein dauerhaftes Zuhause finden. Gegen das Argument, das Gelände sei zu weit abseits, brachte er damals die Idee eines Shuttle-Busses ab dem Busbahnhof ins Spiel, den man zu den Kursen mitbuchen könnte.

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Eine Verwaltungsvorlage hatte einen Umzug der VHS ins Schulzentrum kurz darauf unterdessen „eine Interimslösung“ genannt. Die Gründe damals: zu viel freier Raum nach Auszug des Berufskollegs; die konfliktreiche Organisation eines modernen Seminarzentrums in Kombination mit einer Schule; ein nicht dauerhaft gesicherter Standort durch laufende Veränderungen in der Schullandschaft.

Ergebnisse der Machbarkeitsstudie werden Anfang November präsentiert

Die Politik aber hatte später beschlossen, dass für die Errichtung eines modernen VHS-Seminarzentrums eine Machbarkeitsstudie nicht allein für das „Henrichsforum“, sondern unter anderem auch für das Schulzentrum durchgeführt werden solle. Die Ergebnisse, so Jessica Krystek, werden am 3. November im Kulturausschuss präsentiert. „In Abhängigkeit der Ergebnisse und der Bedarfe des Gymnasiums Holthausen werden weitere Überlegungen hinsichtlich anderweitiger Nutzungen angestellt. Eine Entscheidung dazu, wie die Flächen zukünftig genutzt werden sollen, gibt es zum jetzigen Zeitpunkt also noch nicht“, stellt die Stadtsprecherin nach Rücksprache mit Schuldezernent Matthias Tacke aber klar.

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Die nach dem Auszug des Berufskollegs frei gewordene Fläche im insgesamt rund 9700 Quadratmeter großen Schulzentrum (156 Räume) beträgt nach Auskunft der Stadt übrigens rund 1800 Quadratmeter (32 Räume). Zum Vergleich: Das Gymnasium Holthausen nutzt aktuell 7670 Quadratmeter (122 Räume). Und benötigt – unter anderem im Zuge der Wiedereinführung von G9 – weiteren Platz. Laut Stadt muss „der endgültige Flächenbedarf unter Berücksichtigung des Schulentwicklungsplanes dabei noch in Abstimmung mit der Schulleitung ermittelt werden, abschließende Aussagen können aktuell nicht getroffen werden“.

Allein aufgrund aktueller Fünfzügigkeit benötigt Gymnasium zusätzliche Räume

Jens Schlegel, stellvertretender Schulleiter am Gymnasium Holthausen, sagt auf WAZ-Anfrage unterdessen: Allein aufgrund der aktuellen Fünfzügigkeit benötige die Schule „zwei bis drei zusätzliche Räume“, dazu komme weiterer Raumbedarf im Zuge des Schulentwicklungsplanes und von G9. „Allzu viel Fläche ist danach dann nicht mehr im Schulzentrum frei.“ Zumal er, so Schlegel, auch gehört habe, dass die freiwillige Feuerwehr und die bereits im Gebäudekomplex befindliche Musikschule „den ein oder anderen der nun frei gewordenen Räume erhalten sollen“.

Auch über die Prüfung einer Unterbringung der VHS an der Lindstockstraße, so Schlegel, sei das Gymnasium informiert worden. Zudem habe die Stadt ihm und Schulleiter Thorsten Köhne eines konkret versichert: „Dass eine komplette weitere Schule hier nicht mehr untergebracht wird“.

Der Grund: perspektivisch zu wenig Platz.