Hattingen. Die Bruchfeldschule in Hattingen zählt 31 Anmeldungen zu viel: Denn es sollen nur zwei Eingangsklassen gebildet werden. Die Gründe dafür.

489 Kinder haben sich an Grundschulen in Hattingen gemeldet. Obgleich die Bruchfeldschule mit 87 Anmeldungen genug Schülerinnen und Schüler hätte, um wie im Vorjahr drei Eingangsklassen zu bilden, sollen hier nur so viele Klassen gebildet, wie auch abgehen: zwei. Daher fehlen 31 Plätze. Heißt: So viele Lernende müssten abgelehnt werden.

Die Entscheidung darüber ist aber im Schulausschuss noch nicht gefallen, denn „wir haben erst mittags die Vorlage bekommen, konnten sie nicht lesen und in den Fraktionen besprechen. Es wird darum im Dezember einen Sonderschulausschuss geben“, so die stellvertretende Ausschussvorsitzende Ulrike Brauksiepe.

Viele Anmeldungen an der Bruchfeld-Grundschule Hattingen – Stadt plant Ablehnungen

„Der Schuldezernent hat erklärt, dass es an der Bruchfeldschule besonders viele OGS-Anmeldungen gibt, aber aus der OGS nur wenige herausgehen. Die Zeit sei zu knapp, um das räumliche Problem zu lösen. Außerdem hätten die Innenstadtschulen noch Kapazitäten.“ In der Vorlage ist von räumlichen, aber auch didaktischen und personellen Gründen die Rede.

Und: Neben 79 Kindern aus der Stadtmitte haben sich zwei aus Holthausen, je ein Kind aus Welper und Bredenscheid, drei aus Winz-Baak und ein auswärtiges Kind an der Bruchfeldschule angemeldet. „Es ist zu beachten, dass sich mehr als 20 Kinder aus dem Einzugsgebiet der Grundschule Heggerfeld an der Grundschule Bruchfeld angemeldet haben“, heißt es in der Vorlage der Verwaltung zudem.

Stadt nennt als Ausweichschulen Heggerfeld oder Weiltor

Die Idee der Verwaltung: Sollten sich die entsprechenden Lernenden an der Grundschule Heggerfeld anmelden, gibt es hier die Möglichkeit, eine dritte Eingangsklasse zu bilden. Räumlich wie personell sei das machbar. „Auch am Standort Katholische Grundschule Weiltor stehen weitere Schulplätze durch die zwei zu bildenden Eingangsklassen zur Verfügung“, heißt es.

Schulgesetz und Aufnahmebescheid

Laut der Verordnung zur Ausführung des Schulgesetzes beträgt die Anzahl der zu bildenden Eingangsklassen an einer Grundschule bei einer Schülerzahl von bis zu 29 eine Klasse, 30 bis 56 zwei Klassen, 57 bis 81 drei Klassen.

Es gilt die Schülerzahl-Bandbreite von 15 bis 29. Die Zahl der zu bildenden Klassen kann aus pädagogischen, schulorganisatorischen oder baulichen Gründen unterschritten werden. Eine Überschreitung ist nur ausnahmsweise zulässig.

Die Schulen erteilen die Aufnahmebescheide und die Ablehnungsbescheide zum 15. Februar 2022.

Denn an der Weiltorschule haben sich lediglich 36 Kinder – im Vorjahr waren es 47 – angemeldet, damit sind noch 20 Plätze frei, 19 sind es in Oberwinzerfeld, elf in Holthausen, neun an der Erik-Nölting-Schule und in Niederwenigern, vier an der Schule Heggerfeld.

Stadt rechnet mit 19 Eingangsklassen

Außer an der Bruchfeld-Schule sollen an allen anderen Grundschulen ebenso viele Eingangsklassen wie im Vorjahr eingerichtet werden. Insgesamt möchte die Stadtverwaltung 19 Eingangsklassen bilden. Maximal könnten nach dem Schulgesetz 21 gebildet werden.

Die meisten Schulen geben so viele Klassen ab, wie sie neu bekommen – lediglich Alt-Blankenstein gibt nur eine ab und bekommt zwei neue, in Niederwenigern gehen zwei ab, drei neue kommen.

Schülerzahl-Begrenzung an drei Grundschulen vorgesehen

Die Stadt plant, die Anzahl der Eingangsgrundschüler in Alt-Blankenstein, Bredenscheid und Bruchfeld auf 27 zu begrenzen. Nach dem aktuellen Anmeldestand würde dort die maximale Schülerzahl (28/29) erreicht. Um Chancengleichheit mit den anderen Schulen zu gewährleisten, wo maximal 26 Kinder nach Anmeldestand eine Klasse besuchen würden, soll die Schülerzahl bei 27 gedeckelt werden. Heißt: Auch hier müssten einige angemeldete Kinder eine andere Schule wählen. An der Weiltor-Grundschule wäre die Schülerzahl pro Klasse nach jetzigem Stand mit 18 am niedrigsten.

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Die Anmeldezahlen sind im Vergleich zum Vorjahr an den Schule weitestgehend stabil. Ausreißer: In Alt-Blankenstein gibt es 15 Anmeldungen mehr als im Vorjahr, in Niederwenigern 18, in Oberwinzerfeld neun weniger.